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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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außerdem mit Trinkwasser. Die Tage verstrichen langsam und waren sonnig, die Nächte ruhig. Die tiefen Wälder gewährten Schutz und Ruhe und die Reise verlief ohne Zwischenfälle.
    In der dritten Nacht machte Mareth ihr Versprechen wahr und erklärte Bremen, daß sie ihn angelogen hatte, was ihre Zeit in Storlock betraf. Sie erklärte, daß sie sich alles, was sie über Magie wußte, ob es die Heilkunst betraf oder etwas anderes, selbst beigebracht hatte. Ihre Fähigkeiten hatten sich durch mühsame und manchmal schmerzhafte Erfahrungen ausgeprägt. Es schien ihr jedoch, als funktionierte die Magie am besten, wenn sie zu heilenden Zwecken angewandt wurde; in solchen Momenten ließ sie sich deutlich besser kontrollieren.
    Sie berichtete auch, daß es Cogline gewesen war, der sie gedrängt hatte, zu den Druiden nach Paranor zu gehen, der ihr geraten hatte, dort Hilfe zu suchen. Sie erklärte, daß er ihr geholfen hatte, die notwendigen Dokumente zu fälschen, um auf Paranor Aufnahme zu finden.
    Zu Kinsons Überraschung war Bremen kein bißchen verärgert. Er lauschte aufmerksam, nickte zustimmend und sagte nichts. Sie hatten ihre Mahlzeit beendet, saßen um das Feuer und sahen zu, wie die Flammen beinahe bis zur letzten Glut hinunterbrannten. Die Nacht war hell vom Mondenschein und den Sternen. Bremen warf keinen Blick auf Kinson. Tatsächlich schien er vergessen zu haben, daß der Grenzländer überhaupt anwesend war.
    Als das Mädchen fertig war, lächelte Bremen ermutigend. »Nun, du bist eine mutige junge Frau. Und ich schätze das Vertrauen, das du Kinson und mir entgegenbringst. Natürlich werden wir versuchen, dir zu helfen. Was Cogline angeht - daß er dich nach Paranor geschickt und dir falsche Schreiben ausgestellt hat, daß er dich ermutigt hat, dich zu verstellen - nun, das klingt sehr nach ihm. Cogline hat für die Druiden nicht viel übrig. Am liebsten würde er ihnen bei dem geringsten Anlaß die Ohren langziehen. Aber ich denke, er wußte ebenfalls, daß du schließlich den Weg zu mir finden würdest, wenn es dir ernst genug wäre, die Wahrheit über deine Magie zu erfahren.«
    »Kennt Ihr Cogline gut?« fragte Mareth.
    »So gut, wie jeder andere ihn kennt. Er war vor meiner Zeit Druide, in den Tagen des Ersten Krieges der Rassen. Er kannte Brona. In bestimmter Hinsicht sympathisierte er mit ihm. Er glaubte, alle Wege des Lernens müßten gefördert und keine Formen des Studiums dürften verboten werden. In dieser Hinsicht trug er selbst etwas Rebellisches in sich. Aber Cogline war auch ein guter und vorsichtiger Mann. Er hätte sich niemals derart in Gefahr gebracht wie Brona.
    Er verließ Paranor noch vor diesem. Er verließ die Druiden, weil er mit den Einschränkungen, die sie seinen Studien auferlegten, nicht mehr einverstanden war. Seine Interessen lagen auf dem Gebiet der vergessenen Wissenschaften, jene, die der alten Welt vor ihrer Zerstörung gedient hatten. Aber der Hohe Druide und der Druidenrat unterstützten seine Arbeit nicht. In jenen Tagen zogen sie die Magie vor - eine Kraft, der Cogline mißtraute. Sie waren der Meinung, daß man die alten Wissenschaften besser unbeachtet ließe. Zwar mochten sie der alten Welt genutzt haben, aber ebenso hatten sie zu ihrer Zerstörung beigetragen. Nur langsam und vorsichtig sollten diese Geheimnisse entschlüsselt werden, und auch nur für einen begrenzten Gebrauch. Cogline hielt das für Unsinn. Die Wissenschaften ließen sich nicht zurückhalten, argumentierte er. Sie würden sich nicht entsprechend den Gesetzen der Menschheit enthüllen, sondern ihren eigenen Gesetzen folgen.«
    Bremen schlang die Arme um die hochgezogenen Knie. Er bestand fast nur noch aus Haut und Knochen, und sein Lächeln hatte etwas Wehmütiges. »Also ging Cogline fort, wütend über das, was sie ihm angetan hatten - und was er sich selbst angetan hatte, nehme ich an. Er zog sich in den Dunkelstreif zurück und fuhr mit seinen Studien fort. Ich sah ihn ab und zu, immer wieder kreuzten sich unsere Wege. Wir unterhielten uns. Wir tauschten Informationen und Gedanken aus. Wir waren beide auf bestimmte Weise Ausgestoßene. Mit dem einen Unterschied, daß Cogline sich nicht mehr als Druide verstand, während ich mich weigerte, mich als etwas Geringeres zu sehen.«
    »Er ist noch älter als du«, bemerkte Kinson beiläufig. Er stocherte mit einem Stock in der Asche herum und vermied es, Bremen anzusehen.
    »Er benutzt den Druidenschlaf, wenn du das meinst«, erwiderte Bremen

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