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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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verwundert durch den Schleier der Bäume starren ließ. Das Mahl, das Cogline ihnen servierte, übertraf sämtliche Erwartungen des Grenzländers, ein Eintopf aus Fleisch und Gemüse mit Brot, Käse und kaltem Bier. Sie aßen an einem Tisch, den sie vor die Hütte gestellt hatten. Über ihnen prangte der Nachthimmel mit seiner kaleidoskopisch geordneten Sammlung an Sternen. Kerzen beleuchteten den Tisch und verströmten einen Duft, von dem Cogline behauptete, daß er die Insekten fernhielte. Vielleicht besaß seine Behauptung einen wahren Kern, gestand Kinson ihm zu, denn er sah, solange sie aßen, nirgends etwas umherfliegen.
    Die Moorkatzen gesellten sich zu ihnen, sie kamen mit der Dunkelheit zurück und kauerten sich in die Nähe des Tisches. Wie Cogline erklärt hatte, waren es zwei - Bruder und Schwester. Flitzer, der Kater, den sie auf ihrem Weg getroffen hatten, war der größere der beiden, während die Katze Wolke kleiner und schlanker war. Cogline beschrieb, wie er sie als kleine Kätzchen gefunden hatte, verlassen im Sumpf und hilflose Beute für die Gestaltwandler. Sie waren hungrig und verängstigt gewesen und hatten dringend Pflege benötigt, also hatte er sie mit nach Hause genommen. Er lachte, als er daran dachte. Nur winzigkleine Fellbündel waren sie damals gewesen, hatten aber schnell an Größe zugenommen. Er hatte nichts unternommen, um sie bei sich zu behalten, sie hatten sich ganz alleine dazu entschlossen. Wahrscheinlich mochten sie seine Gesellschaft, vermutete er.
    Die Dämmerung kam und ging, und die Stille der Nacht senkte sich über sie. Die drei hatten ihr Mahl beendet, und während sie so saßen und Bier aus Tonkrügen tranken, berichtete Bremen Cogline, was den Druiden von Paranor widerfahren war. Als er fertig war, lehnte sich der ehemalige Druide mit dem Krug Bier in der Hand zurück und schüttelte angewidert den Kopf.
    »Narren, allesamt«, sagte er. »Es tut mir leid um sie, es tut mir leid, daß es ein solches Ende mit ihnen nehmen mußte, aber ich bin auch wütend auf sie, weil sie die Möglichkeiten verspielt haben, die Galaphile und die anderen ihnen mit der Gründung des Ersten Rats gegeben hatten. Sie haben ihr Ziel aus den Augen verloren, den Grund ihres Daseins. Das kann ich ihnen nicht verzeihen.«
    Er spuckte auf den Boden. Wolke blickte zu ihm auf und blinzelte verwirrt. Flitzer rührte sich nicht. Kinson sah von dem einen zum anderen, von dem wildbehaarten Einsiedler zu seinen Katzen, und er fragte sich, was das Leben hier oben wohl im Kopf eines Menschen anrichten mochte.
    »Nachdem ich die Druiden verlassen hatte, ging ich zum Hadeshorn und sprach mit den Geistern der Toten«, fuhr Bremen fort. Er nippte an seinem Bier, und die Falten seines wettergegerbten Gesichtes vertieften sich bei der Erinnerung daran. »Galaphile persönlich kam zu mir. Ich habe ihn gefragt, was ich tun könnte, um Brona zu zerstören. Als Antwort zeigte er mir vier Visionen.« Er beschrieb eine nach der anderen. »Es ist die Vision des Mannes mit dem Schwert, die mich zu dir führt.«
    Coglines kantiges Gesicht zog sich wie eine Faust zusammen. »Erwartest du von mir, daß ich dir helfe, diesen Mann zu finden? Sollte ich ihn kennen?«
    Bremen schüttelte den Kopf. Seine grauen Haare sahen in dem Kerzenlicht wie feine Seidenfäden aus. »Es ist nicht der Mann, sondern das Schwert, das deine Aufmerksamkeit verlangt. Es ist ein Talisman, den ich schmieden muß. Die Vision enthüllte, daß der Eilt Druin durch den Prozeß des Schmiedens zu einem Teil der Waffe wird. Diese Waffe wird ein Fluch für Brona sein. Ich gebe zu, daß ich noch nicht alle Einzelheiten verstehe. Ich kenne nur die Beschaffenheit der benötigten Waffe. Und ich weiß, daß während des Schmiedens besondere Sorgfalt angewendet werden muß, wenn sie stark genug sein soll, um Bronas Magie überwinden zu können.«
    »Also du bist den ganzen weiten Weg nur deshalb gekommen, um über die Druiden zu reden, ja?« fragte der andere, als hätte Bremen gerade den Vorhang über einem Geheimnis gelüftet.
    »Niemand kennt sich mit Metallurgie besser aus als du. Der Prozeß des Schmiedens muß aus einer Mischung aus Wissenschaft und Magie bestehen, um erfolgreich sein zu können. Ich werde die Magie - meine eigene und die des Eilt Druin - in den Prozeß einfließen lassen. Aber ich brauche deine wissenschaftlichen Kenntnisse. Ich brauche das, was allein die Wissenschaft zur Verfügung stellen kann - die richtige Mischung der Metalle, die

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