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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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tatsächlich haben sie sich entschieden, nicht zu helfen, als sie die Möglichkeit dazu hatten. Sie waren diejenigen, die bestimmten, daß ihr Kreis fern und abseits der Politik der Rassen bestehen sollte. Diese Entscheidung hat sie zerstört. Jetzt hast du dieselbe Entscheidung zu treffen. Dieselbe Entscheidung, Cogline - mach keinen Fehler. Rückzug oder Teilnahme. Was soll es sein?«
    Sie saßen still am Tisch, der Druide, der ehemalige Druide, der Fährtenleser und das Mädchen, und die Nacht umhüllte sie tief und warm. Die großen Katzen lagen schlafend am Boden; wenn sie atmeten, war ein leichtes, regelmäßiges Pfeifen zu hören. Die Luft roch nach verbranntem Holz, nach Essen und nach dem Wald. Es war behaglich und friedlich. Die vier hatten sich ins Herz des Dunkelstreif eingesponnen, und wenn man sich genügend anstrengte, dachte Kinson Ravenlock, konnte man sich leicht einreden, daß nichts von der Welt da draußen hier eindringen konnte.
    Bremen beugte sich nur leicht nach vorn, aber die Entfernung zwischen ihm und Cogline schien dramatisch zu schrumpfen. »Was gibt es da noch zu überlegen, mein Freund? Du und ich, wir haben immer die richtige Antwort auf unser Leben gefunden, oder nicht?«
    Cogline grunzte spöttisch, machte eine abwehrende Geste und schaute ins Dunkel hinaus. Dann ließ er sich wieder zurücksinken. »Es gibt ein Metall, das so stark wie Eisen ist, aber sehr viel leichter, biegsamer und weniger empfindlich. Eine richtige Legierung, eine Metallmischung, die in der alten Welt üblich war. Hauptsächlich Eisen, das bei großer Hitze mit Kohlenstoff getempert wurde. Ein Schwert aus dieser Mischung wäre tatsächlich von furchterregender Kraft.« Er sah Bremen scharf an. »Aber die Temperaturen, die in diesem Prozeß benötigt werden, sind weit höher als die, die ein Schmied in seiner Schmiede hervorbringen kann. Für Temperaturen von diesem Ausmaß brauchten wir Maschinen, und diese Maschinen sind längst vergessen.«
    »Hast du genaue Kenntnisse über den Schmiedeprozeß?« fragte Bremen.
    Cogline nickte und tippte sich an den Kopf. »Hier oben. Ich werde sie dir geben. Ich werde alles tun, um dich wieder auf den Weg zu schicken und diese nutzlose Befragung zu beenden. Trotzdem kann ich ihren Sinn noch nicht erkennen. Ohne einen Brennofen oder Hochofen, der heiß genug ist…«
    Kinsons Blick wanderte zurück zu Mareth. Sie starrte ihn direkt an, und er sah in ihre dunklen, riesigen Augen, die von dem Helm ihres kurzgeschnittenen schwarzen Haares überschattet waren, und auf ihren weichen und ernsten Mund. In diesem Augenblick glaubte er, sie beinahe zu verstehen, auf eine Art, wie es zuvor nicht möglich gewesen war. Es lag etwas in der Art, wie sie ihn ansah, in der Offenheit ihres Gesichtsausdrucks, in der Intensität ihres Blicks. Aber dann lächelte sie unerwartet, ihr Mund verzog sich sonderbar, und ihre Augen wanderten von seinem Gesicht zu etwas, das sich dahinter befand.
    Als er sich umdrehte, um nachzusehen, was es war, bemerkte er, daß Flitzer ihn anstarrte. Das Gesicht der großen Moorkatze war nur wenige Zentimeter von seinem eigenen entfernt, und die leuchtenden Augen hefteten sich auf ihn, als wäre er die merkwürdigste Katze, die das Tier jemals gesehen hatte. Kinson schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter. Er konnte den heißen Atem des Katers auf seinem Gesicht spüren. Wann war er wach geworden? Wie hatte er es geschafft, ihm so nahe zu kommen, ohne daß er es bemerkt hatte? Kinson hielt dem Blick des Katers einen Augenblick stand, atmete dann einmal tief ein und wandte sich ab.
    »Ich nehme nicht an, daß du mit uns kommen willst?« fragte Bremen gerade ihren Gastgeber. »Es ist eine Reise von ein paar Tagen, gerade lang genug, um zu sehen, wie der Talisman geschmiedet wird.«
    Cogline grunzte wieder und schüttelte den Kopf. »Spiel deine Spielchen woanders, Bremen. Ich gebe dir die Anweisungen für den Schmiedevorgang und meine besten Wünsche mit auf den Weg. Wenn du mit beidem etwas anfangen kannst, in Ordnung. Aber ich gehöre hierher.«
    Er hatte etwas auf ein kleines Stück altes Pergament gekritzelt, das er jetzt dem Druiden reichte. »Dies ist das beste, was die Wissenschaft dir bieten kann«, brummte er. »Nimm es.«
    Bremen nahm den Zettel und stopfte ihn in seinen Umhang.
    Cogline reckte sich, dann schaute er nacheinander Kinson und Mareth an. »Paßt auf diesen alten Mann auf«, warnte er. Bestürzung lag plötzlich in seinem Blick, als hätte er

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