Shannara VII
wider Willen interessiert war.
»Daß Metalle in einer bestimmten Art und Weise zusammengefügt und getempert werden müssen, damit die Legierung die notwendige Stärke erhält.« Bremen griff in seinen Umhang und brachte die Rezeptur zum Vorschein, die Cogline ihm gegeben hatte. »Dies werden wir benötigen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.«
Urprox nahm den Zettel und studierte ihn aufmerksam. Er nickte, während er las, versunken in Gedanken. Ja, das war die richtige Kombination der Metalle, die nötige Mischung verschiedener Brennvorgänge. Dann hielt er inne und lächelte breit. »Diese Temperaturen! Habt Ihr Euch genauer angesehen, was diese Mischung erfordert? Seit der Zerstörung der alten Welt sind solche Temperaturen beim Brennen von Metall nicht mehr gesehen worden! Die Brennöfen und auch die Mischungsangaben sind verlorengegangen! Wir haben nicht die Möglichkeiten, das zu tun, was hier verlangt wird!«
Bremen nickte langsam. »Welche Hitze wird Euer Ofen aushalten? Wie stark kann der Brennprozeß sein?«
Der Schmied schüttelte den Kopf. »Jede Temperatur. Welche Hitze auch immer wir erzeugen können. Ich habe den Schmelzofen selbst gebaut, und er hat mehrere Schichten aus Stein und Erde, um die Hitze abzuschirmen und zu erhalten. Aber das ist nicht das Problem. Das Problem ist der Brennstoff. Wir haben keinen Brennstoff, der stark genug ist, um eine solche Hitze zu erzeugen, wie dieses Rezept verlangt! Ihr müßtet das wissen!«
Bremen nahm den Zettel aus Urprox Hand und steckte ihn wieder in seinen Umhang. »Wir benötigen diese höheren Temperaturen nur für eine kurze Zeitspanne. Ich kann aushelfen. Ich habe die Mittel, die Euch fehlen. Versteht Ihr, was ich meine?«
Urprox verstand. Der alte Mann würde Magie benutzen, um die notwendige Hitze zu erzeugen. Aber war das möglich? War seine Magie stark genug? Die Temperaturen, die sie brauchten, waren enorm! Er schüttelte den Kopf und starrte den anderen zweifelnd an.
»Werdet Ihr es tun?« fragte Bremen ruhig. »Ein letztes Mal den Brennofen der Schmiede benutzen, ein letztes Mal Metall schmieden?«
Der Meisterschmied zögerte. In den vergangenen Minuten war er kurz zu seinem alten Selbst zurückgekehrt, zu dem Mann, der er so viele Jahre gewesen war, fasziniert von der Herausforderung, die das Schmieden dieser Waffe bedeutete, verpflichtet der Sicherheit seiner Familie und seiner Nachbarn, seiner Stadt und seines Landes. Es gab Gründe, zu tun, um was der alte Mann bat, gestand er sich ein. Aber es gab auch Gründe, sich zu weigern.
»Wir brauchen Euch, Urprox«, sagte der Grenzländer plötzlich, und das Mädchen nickte zustimmend. Sie alle warteten auf eine Antwort, erwartungsvoll und entschlossen.
Nun, dachte er, seine Holzschnitzereien waren nicht von der gleichen Qualität wie seine Metallarbeiten, soviel war richtig. Sie waren es niemals gewesen. Es war eine Flucht, auch wenn er es anders bezeichnen würde. Wenn er ehrlich war, war es dumm, anzunehmen, daß sie von wirklicher Bedeutung waren. Was bedeutete es also für ihn, ein letztes Mal eine Klinge zu entwerfen, eine Waffe, deren Bedeutung weit über jede andere hinausreichte, die er jemals geschmiedet hatte? Die vielleicht Leben rettete? Oder log der alte Mann, was dies betraf? Er konnte nicht absolut sicher sein, aber er glaubte es nicht. Er besaß einige Menschenkenntnis, schon so lange, wie er etwas über Metalle wußte. Auch jetzt vertraute er ihr. Dieser Mann, Druide oder nicht, strahlte Ehre und Wahrhaftigkeit aus. Er glaubte an seine Aufgabe und war eindeutig überzeugt, daß auch Urprox Screl daran glauben sollte.
Der Schmied schüttelte den Kopf, lächelte und zuckte dann die Schultern. »Also gut. Wenn ich Euch damit loswerde, werde ich Euch Euer Schwert machen.«
Bis in die tiefe Nacht besprachen sie, was für den Schmiedeprozeß nötig sein würde. Urprox würde Brennstoff und Metalle besorgen, um den Schmelzofen anzufeuern und die Legierung herzustellen. Es würde mehrere Tage dauern, um die Temperatur an den notwendigen Punkt zu bringen, an dem sie würden beginnen können. Das Schmieden selbst würde verhältnismäßig schnell vonstatten gehen, wenn Bremens Magie ausreichte, um die Hitze weiter zu erhöhen. Die Gußform war bereits entworfen, und nur kleine Veränderungen mußten noch hinzugefügt werden, damit sie jene Gestalt erhielt, die Bremen benötigte.
Bremen zeigte ihm das Medaillon, das er in seinem Umhang versteckt gehalten hatte, zeigte
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