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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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um diesen Auftrag auszuführen. Unsere Reise hat uns an verschiedene Orte geführt, und selbst wenn Ihr wichtig für den Erfolg unseres Auftrags seid, wird sie hier nicht enden. Ihr seid nur ein kleines Stück in einem Puzzle, das wir zusammensetzen müssen. Wir brauchen ein Schwert, Urprox Screl, ein Schwert - anders als alle anderen, die Ihr jemals geschmiedet habt. Es bedarf der Hand eines Meisterschmiedes, um es zu formen. Es braucht besondere Zutaten. Es ist dazu ausersehen, nicht zu zerstören, sondern zu retten. Es wird sowohl die schwerste als auch die schönste Arbeit sein, die Ihr jemals gemacht habt oder machen werdet.«
    Der große Mann lächelte nervös. »Kühne Worte. Aber ich fürchte, ich glaube ihnen nicht.«
    »Weil Ihr in Eurem Leben kein weiteres Schwert mehr schmieden wolltet. Weil Ihr alles hinter Euch gelassen habt, und der Pakt, den Ihr mit Euch geschlossen habt, in Gefahr ist, wenn Ihr nachgebt.«
    »Das trifft es gut. Ich habe diesen Teil meines Lebens zu einem Ende gebracht und geschworen, niemals weder zurückzukehren. Ich sehe keine Notwendigkeit, meine Meinung Euretwegen zu ändern.«
    »Wenn ich Euch nun erzählte«, sagte der alte Mann gedankenvoll, »daß Ihr die Möglichkeit hättet, Tausende von Leben zu retten, indem Ihr das Schwert schmiedet, das wir suchen? Wenn Ihr sicher wüßtet, daß es so ist? Würde das Eure Meinung ändern?«
    »Aber es ist nicht so«, beharrte Urprox störrisch. »Keiner Waffe könnte das gelingen.«
    »Stellt Euch vor, es wäre das Leben Eurer Frau und Kinder unter jenen, die Ihr mit dem Schmieden dieses Schwertes retten könntet. Stellt Euch vor, daß Eure Weigerung, uns zu helfen, ihr Leben kosten würde.«
    Die Muskeln in den Schultern des Schmiedes spannten sich. »Jetzt sind also meine Frau und Kinder in Gefahr - wollt Ihr, daß ich es so sehe? Ihr seid wirklich verzweifelt, wenn Ihr Euch herablaßt, mir so zu drohen!«
    »Stellt Euch vor, daß all dies in den nächsten Jahren geschehen wird, wenn Ihr uns nicht helft. Alles.«
    Urprox fühlte den Hauch eines Zweifels in sich aufsteigen. Der alte Mann schien so sicher. »Wer seid Ihr?« fragte er ein letztes Mal.
    Jetzt machte der andere einen Schritt nach vorn und trat dicht an ihn heran. Urprox Screl konnte jede Falte in seinem wettergegerbten Gesicht sehen, jede einzelne Strähne seines ergrauten Haares oder Bartes. »Ich bin Bremen«, antwortete der alte Mann. Sein Blick schien den Schmied beinahe zu durchbohren. »Habt Ihr schon von mir gehört?«
    Urprox nickte langsam. Er brauchte jedes Quentchen Stärke, um seine Haltung zu bewahren. »Ich habe von Euch gehört. Ihr seid einer der Druiden.«
    Da war wieder das Lächeln. »Ängstigt Euch das?«
    »Nein.«
    »Ängstige ich Euch?«
    Der große Mann sagte nichts, er preßte die Kiefer aufeinander.
    Bremen nickte langsam. »Ihr braucht keine Angst zu haben. Ich bin Euer Freund, auch wenn es Euch nicht so vorkommen mag. Es ist nicht meine Absicht, Euch Angst zu machen. Ich spreche nur die Wahrheit. Euer Talent wird benötigt, und zwar sehr dringend und verzweifelt. Es betrifft jeden einzelnen Fußbreit Boden der Vier Länder. Es ist kein Spiel, mit dem wir uns die Zeit vertreiben. Wir kämpfen um das Leben vieler Leute, unter anderem auch um das Eurer Frau und Kinder. Ich übertreibe nicht, und ich mache Euch auch nichts vor, wenn ich sage, daß nur wir übriggeblieben sind, um sie gegen die Bedrohung zu verteidigen.«
    Urprox spürte, daß er wieder an Sicherheit gewann. »Und was wäre das genau?«
    Der alte Mann trat einen Schritt zurück. »Ich zeige es Euch.«
    Er hob seine Hand und ließ sie vor Urprox Screls verdutzten Augen durch die Luft wirbeln. Die Luft glänzte und erwachte zum Leben. Er konnte die Ruinen einer Stadt sehen, deren Gebäude zertrümmert auf dem dampfenden und qualmenden Boden lagen. Die Luft war voller Schutt und Asche. Die Stadt war Dechtera, und die Bewohner lagen alle tot in den Straßen und Hauseingängen. Was sich zwischen den Schatten hindurch bewegte und an den Körpern zerrte, war nicht menschlich, sondern mißgestaltet und krankhaft. Wesen aus dem Reich der Phantasie - und dennoch nur zu wirklich. Sie waren wirklich, und in der Vision von Dechteras Zerstörung das einzige, das überleben würde.
    Die Vision verschwand. Urprox zitterte, als der alte Mann vor ihm wieder Gestalt annahm und ihn mit ernstem und direktem Blick ansah. »Habt Ihr es gesehen?« fragte er ruhig. Urprox nickte. »Das war die Zukunft Eurer

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