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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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gelben Augen flammten mordlüstern auf. Das Monster erblickte den Druiden und wurde langsamer, es drehte sich um und sah ihn direkt an. Mit den Klauen umklammerte es einen ungeheuren Knüppel.
    »Also gut.« Risca holte tief Luft.
    Die Kreatur blieb einen Augenblick allein in der Öffnung stehen, dann trottete sie langsam zu den brennenden Trümmern. Niemand folgte ihr, obwohl Risca hören konnte, wie die Nordländer jede Menge Leitern gegen die unbewachten Mauern lehnten und sich zu dem Sturm sammelten, der sie in die Festung Stedden schwemmen würde.
    Und in der Zwischenzeit soll diese Kreatur mich herausfordern, dachte Risca. Er war fest überzeugt, daß sie für nichts anderes bestimmt war. Glauben sie, daß ich nicht gegen sie ankomme? Wollen sie prüfen, über welche Macht ich verfüge, welche Kraft ich besitze? Was ist der Grund für diesen Unsinn?
    Er konnte natürlich keine dieser Fragen beantworten. Und jetzt kam das Ungeheuer, um ihn zu holen. Es schob Geröll und Leichen zur Seite, während es vom Eingang zum Hof stapfte. Die gelbleuchtenden Augen waren fest auf den Druiden gerichtet.
    Sie wollen mich in die Falle locken, dachte der Druide plötzlich. Das Ungeheuer dient nur dazu, mich abzulenken. Die Überheblichkeit, die darin lag, ließ ihn lächeln.
    Die Kreatur aus der Unterwelt wälzte sich weiter auf ihn zu, schneller jetzt und wilder. Sie hob den Knüppel, der sowohl Schild als auch Waffe war. Es war immer noch Zeit zu fliehen, aber Risca blieb, wo er war. Einige der Nordländer beobachteten ihn. Er würde ihnen etwas geben, an das sie sich noch lange erinnern konnten.
    Als die Kreatur nur noch acht Meter von ihm entfernt war, umfaßte Risca seine Streitaxt mit beiden Händen, riß sie hoch und holte aus, dann schleuderte er die glitzernde Klinge auf das Ungeheuer. Die Bestie setzte gerade zum Angriff an, und sie hatte keine Möglichkeit, dem Schlag auszuweichen. Die Axt krachte in die Stirn und spaltete sie unter metallischem Knirschen. Blut sickerte aus der Wunde, schwärzliche Flüssigkeit, die das aufgerissene Maul der Kreatur füllte. Die Bestie, bereits tot, fiel auf die Knie und kippte vornüber.
    Risca hatte sich schon zurückgezogen und rannte auf die Sicherheit versprechende Tür zu, als sich zu beiden Seiten in den Schatten etwas bewegte. Instinktiv benutzte er seine Magie. Der plötzliche Schein der Flammen beleuchtete eine Handvoll dunkelgeflügelter, rotäugiger Schädelträger, die jetzt auf ihn losgingen. Risca biß die Zähne zusammen. Die Feinde waren schneller gewesen, als er vermutet hatte, und über die Mauer gekommen, während er plangemäß auf ihren Köder gewartet und sich um ihn gekümmert hatte. Er schoß nach rechts auf den nächststehenden zu und hämmerte mit dem Druidenfeuer auf ihn ein. Der geflügelte Jäger fiel nach hinten, zischte vor Wut und ließ rotes Feuer vor Risca explodieren, als dieser versuchte, den Turmeingang zu erreichen. Etwas traf den Zwergenkrieger und warf ihn zu Boden - es mußte einer der Schädelträger mit seinen schlitzenden Klauen gewesen sein. Risca rollte sich zur Seite und rappelte sich wieder auf. Rauch entstand dort, wo das Feuer gebrannt hatte, und vermischte sich mit dem Regen und dem Nebel. Der Donner rumpelte und krachte mit neuer Wut. Freudenschreie erschollen, als die Nordländer durch die ungeschützte Lücke in den Hof hinter ihm drängten.
    Ein anderer Schädelträger griff Risca an; nur knapp konnte er dem plötzlichen Sprung ausweichen. Es war so dumm gewesen, seine Flucht zu verzögern! Der Gedanke schoß ihm so schnell wie der Blitz durch den Kopf und war auch schon wieder verschwunden. Er schleuderte kleine Fetzen von Druidenfeuer nach beiden Seiten und hechtete durch Waffen und Zähne und Klauen hindurch auf die Tür zu. Er wagte nicht zurückzuschauen, denn er wußte, was es zu sehen gab, und fürchtete, daß es ihn lähmen würde. Noch einen Schädelträger mußte er zurückschleudern, einen, der vor ihm niedergestürzt war, um seine Flucht aufzuhalten. Verzweifelt sandte er Feuerstöße in alle Richtungen und zwang die zu dicht herangekommenen Feinde damit ein wenig zurück, dann raste er die letzten paar Meter auf den Eingang zu, als würde er selbst in Flammen stehen, und warf sich durch den offenen Türeingang.
    Er taumelte, war aber sofort wieder auf den Beinen und rannte weiter nach vorn. In den Tunnels der Burg war es stockdunkel, denn die Fackeln waren alle gelöscht worden. Doch Risca kannte die Feste Stedden

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