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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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über alle Vier Länder verstreut waren, gab sie ihre Spione nicht leichtherzig auf. Sie beschützte sie sogar, wenn sie so nützlich und verlässlich waren wie dieser.
    Aber selbst der beste Spion konnte entlarvt werden und sie verraten, und das durfte sie nicht riskieren. Besser nahm sie einen gewissen Verlust in Kauf, als ein offensichtliches Risiko einzugehen. Ein Leben war ein kleiner Preis für einen Vorteil ihrem ärgsten Feind gegenüber.
    Aber wie sollte sie in den Besitz der Karte gelangen? Welche List konnte sie einsetzen, die ihr bemerkenswerter Widersacher nicht durchkreuzen konnte?
    Einen Augenblick dachte sie daran, sich die Karte selbst zu holen.
    Aber sie Allardon Elessedil zu stehlen, der sie inzwischen in Händen halten dürfte, im Herzen des Elfenlandes, war eine zu gefährliche Sache, um sie ohne gründliche Planung zu unternehmen. Sie konnte versuchen, sie auf dem Weg zu ihrem Widersacher abzufangen, aber woher erfuhr sie, auf welchem Wege sie befördert wurde? Außerdem war es dafür möglicherweise schon zu spät.
    Nein, sie musste den rechten Augenblick abwarten, nachdenken und einen unauffälligeren Weg finden, das zu erlangen, was sie begehrte.
    Sie erreichte ihr Reittier, entfernte die Fesseln und die Haube, während sie es mit ihrer Magie still hielt, dann stieg sie hinter dem dicken, gefiederten Hals an der Stelle auf, wo die Flügel am Körper saßen, und schon ging es los. Zeit und List würden sie am besten zum Ziel führen, dachte sie zufrieden. Der Wind strich durch ihr Gesicht, und die Gerüche des Waldes wichen der reinen kalten Nachtluft in der Höhe.
    Zeit und List und die Macht der Magie, die ihr angeboren war, würden ihr eine ganze Welt einbringen.

Kapitel 37
    Hunter Predd war von der pragmatischen Sorte, wie es typisch für die Flugreiter war. Welche unwillkommenen Karten das Leben auch immer austeilte, er nahm sie so würdig er konnte auf und machte sich an die Erledigung seiner Aufgaben. In diese Kategorie fielen auch Reisen ins Innere der Vier Länder, die sich jenseits des Elfenterritoriums erstreckten. Der Gedanke an einen Flug ins Landesinnere bereitete ihm Unbehagen; vor allem gefiel es ihm nicht, Orte aufzusuchen, die er noch nie gesehen hatte.
    Paranor war ein solcher Ort.
    Er war überrascht, dass Allardon Elessedil ihn bat, die Karte dorthin zu bringen. Überrascht, weil es angemessener erschien, einen Landelfen die Reise für den König machen zu lassen als einen Reiter vom Wing Hove. Er war ein Mann, der mit nichts hinter dem Berg hielt, und deshalb fragte er den König offen heraus nach den Gründen für seine Entscheidung. Der Elfenkönig erklärte, derjenige, der die Karte bekommen sollte, habe vielleicht Fragen, welche nur er beantworten könnte. Ein zweiter Elf würde ihn auf seiner Reise begleiten, wenn er das wünschte - nur welchen Sinn ergab das, wenn er dem, was Hunter Predd wusste, nichts hinzufügen konnte.
    Es war ganz einfach. Die Karte musste zu einer bestimmten Person befördert werden, die sie untersuchen würde. Hunter sollte außerdem Allardon Elessedils Respekt und seine Bitte überbringen, der Empfänger der Karte möge nach Arborlon kommen und mit dem Elfenkönig überlegen, wie man die Wörter und die Zeichen der Karte übersetzen könnte.
    Natürlich gab es einen Haken an der Sache. Hunter Predd, der kein Dummkopf war, sah ihn kommen. Der Elfenkönig hob ihn sich bis zum Schluss auf. Die Person, der der Flugreiter die Karte aushändigen sollte, war der Druide, der Walker hieß, und das Ziel des Reiters war der Keep des Druiden in Paranor.
    Walker. Sogar Hunter Predd, der selten die Küste der Blauen Spalte verließ, hatte von ihm gehört. Angeblich war er der letzte Druide. In der Geschichte der Vier Länder stellte er eine düstere Figur dar, und es hieß von ihm, er lebe bereits hundertfünfzig Jahre und sei immer noch jung. Er hatte in den Zeiten von Wren Elessedil gegen die Schattenwesen gekämpft. Danach war er für einige Jahrzehnte verschwunden und vor etwa dreißig Jahren wieder aufgetaucht. Der Rest von dem, was der Flugreiter über ihn wusste, lag noch mehr im Dunst. Es gab Gerüchte, denen zufolge Walker ein Zauberer war, der über große Magie verfügte. Angeblich hatte er versucht, einen Konvent abzuhalten, und war damit gescheitert. Außerdem hieß es, er wandere noch immer durch die Vier Länder und sammle Wissen und werbe Jünger an. Jeder fürchtete ihn und misstraute ihm.
    Nur Allardon Elessedil nicht, so schien es, der

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