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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Vorkehrungen erfordern, die er nun zu treffen gezwungen war. Aber eine Konfrontation mit ihr - eine Konfrontation, die ihm sicher bevorstand - würde nur ein Ende finden, wenn er ihren Zorn durch die Enthüllung einer Wahrheit besänftigen konnte, die seit vielen Jahren im Verborgenen lag. Die schmerzlichen Ereignisse der Vergangenheit waren nicht mehr zu verändern. Was ihm nun zu tun blieb, war die Einflussnahme auf die Zukunft, und sogar die würde nur zu einem hohen Preis durchführbar sein.
    Er brachte die Leiche des Schiffbrüchigen zurück in die Nische, löschte die Fackeln und trat in die Nacht hinaus. Dunkelheit und Regen umschlossen ihn, während er durch die Bäume des Waldes auf das Haus zuging. Schnell musste er handeln. Er hatte gedacht, als Nächstes könne er sich auf die Suche nach einem Schiff und einer Besatzung machen, doch das musste warten. Etwas anderes war dringender, und darum hatte er sich sofort zu kümmern.
    Morgen um Mitternacht musste er mit dem Toten sprechen.

Kapitel 42
    Bei Sonnenaufgang des folgenden Tages verließ Walker Bracken Clell. Wieder einmal saß er auf Obsidian hinter Hunter Predd und beobachtete durch einen Vorhang aus Regen, wie der Himmel im Osten langsam die Farbe von getriebenem Blech annahm. Die Niederschläge hatten seit der vergangenen Nacht zwar abgenommen, waren jedoch noch nicht gänzlich abgeflaut. Der Himmel hüllte sich weiterhin in Wolken und Düsterkeit und bedrückte die durchnässte Erde mit einer Mischung aus Dunst und Schatten. In seinen längst feuchten und kalten Reisemantel gewickelt, zog sich Walker tief in sich zurück, damit die Zeit schneller verstrich. Dort arbeitete er sich sorgfältig durch die Einzelheiten der Aufgaben, die vor ihm lagen. Er wusste, was notwendig war, dennoch ertappte er sich wieder und wieder bei dem Wunsch, es würde jemanden geben, mit dem er die Verantwortung teilen könnte. Diese Einsamkeit war entmutigend. So würde ihm kaum der kleinste Fehler erlaubt sein. Er dachte daran, wie er die Druiden in seiner Jugend verachtet hatte, und zwar vor allem Allanon, und er schalt sich erneut für seine Torheit.
    Sie flogen durch den Morgen und hielten nur einmal an, damit sich Obsidian ausruhen konnte, während sie tranken und aßen. Mittags hatten sie bereits den Tirfing überquert und das Westland hinter sich gelassen. Der Dulnwald blieb hinter ihnen zurück, dann das schlanke Band des Rappahalladran. Der Regen wurde schwächer, die Sturmwolken zogen nach Süden, und am Horizont tauchten die ersten blauen Stellen auf. Sie flogen nach Ostnordost, und der Flugreiter lenkte sie über den südlichen Rand der Grenzländer jenseits von Tyrsis und über den Regenbogensee. Die Mittagsrast legten sie an der Westküste des Sees ein, und inzwischen war der Tag hell und klar geworden, ihre Kleidung trocknete in der Sonne, und das Interesse an ihrer Mission lebte neu auf.
    »Der Schiffbrüchige, Walker - war es Kael Elessedil?«, fragte Hunter Predd, während sie die letzten Stücke des Waldhuhns aßen, das Dorne ihnen am Morgen mit auf den Weg gegeben hatte.
    Walker schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht mit Gewissheit sagen. Seit seiner Kindheit habe ich ihn nicht mehr gesehen, und ich erinnere mich nicht allzu gut an ihn. Doch selbst wenn ich noch eine klare Vorstellung von ihm hätte, wäre es mir schwer gefallen, ihn wiederzuerkennen, nach allem, was er durchgemacht hat.«
    »Er ist nicht im Schlaf gestorben, nicht wahr? Nicht eines natürlichen Todes. Jemand hat dabei mitgewirkt, sein Leben zu beenden.«
    Der Druide hielt inne. »Ja. Woher weißt du das?«
    Der Flugreiter zuckte mit den Schultern, und sein straffer Körper wurde länger, während er sich streckte. »Dorne ist ein begabter Heiler und ein vorsichtiger Mann. Der Schiffbrüchige hat viele Tage auf See überstanden, ehe ich ihn gefunden habe. Er hätte auch noch einige Tage mehr im Bett überlebt, wenn nicht jemand eingegriffen hätte.« Er sah Walker forschend an. »Der Auftraggeber unserer Meuchelmörder?«
    Der Druide nickte. »Das möchte ich annehmen. Das Leben dieses Mannes wurde mit Magie geraubt. Es unterschied sich nicht so sehr von dem, was man den Männern angetan hatte, die auf Allardon Elessedil angesetzt wurden.«
    Einen Augenblick schwieg der Flugreiter, nippte an seinem Bier und blickte in die Ferne. Dann sagte er: »Weißt du bereits, wer dein Feind ist?«
    Mein Feind. Unversöhnlich und tödlich. Walker lächelte ironisch. »Heute Nacht werde ich es

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