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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Schwester leise, »hast du genau neben Allardon Elessedil gestanden, als er getötet wurde.«
    »Und den gleichen Gerüchten zufolge wollte er gerade ein Geschäft mit dir abschließen, das die Elfen nun als gültig betrachten.« Alt Mer zog forschend eine Augenbraue hoch.
    Walker starrte in die Dunkelheit auf der Vertastraße und sah dann wieder die rothaarigen Geschwister an. »Ihr wisst offenbar eine ganze Menge.«
    Der Kapitän zuckte mit den Achseln. »So sollte es auch sein, wenn uns jemand fragt, ob wir für ihn unser Leben riskieren wollen.«
    »Was uns zu einer anderen interessanten Frage führt.« Der Druide warf beiden einen nachdenklichen Blick zu. »Warum wollt ihr mich auf dieser Reise begleiten? Warum lasst ihr euch auf dieses Wagnis ein, während andere weniger gefährliche Expeditionen unternehmen?«
    Redden Alt Mer lachte. »Eine gute Frage. Eine Frage, auf die es gleich mehrere Antworten gibt. Wollen wir doch mal sehen. Erstens wegen des Geldes. Du bietest uns mehr an als alle anderen. Viel mehr. Wir sind Söldner, daher spitzen wir die Ohren, wenn jemand ein gutes Angebot macht. Zweitens haben wir gerade unter recht unglücklichen Umständen Abschied von der Föderation genommen. Nicht ganz freiwillig, und unsere früheren Dienstherren könnten sich dazu entscheiden, hier in der Gegend nach uns Ausschau zu halten, um die Rechnung zu begleichen. Deshalb wäre es am besten, wenn wir von hier verschwinden würden. Eine weite Reise außerhalb der Vier Länder würde lange genug dauern, damit sie das Interesse verlieren.
    Und drittens«, sagte er und lächelte wie ein kleiner Junge mit einer Zuckerstange, »gefällt uns die Herausforderung, eine Reise zu einem neuen Land zu unternehmen, dorthin zu gehen, wo vor uns noch niemand war, und eine neue Welt zu entdecken.« Er seufzte und vollführte eine weitschweifige Geste. »Du solltest keinesfalls unterschätzen, was uns das bedeutet. Jemandem, der nicht wie wir fliegt oder segelt und sein Leben lang unterwegs war, ist das schwer zu erklären. Es hat etwas damit zu tun, wer wir sind und was wir tun, und manchmal zählt das mehr als alles andere.«
    »Insbesondere nach unserer Erfahrung mit der Föderation, wo wir nur wegen des Geldes angeheuert haben«, knurrte seine Schwester leise. »Es ist an der Zeit, mal wieder eine erfüllendere Reise zu unternehmen, selbst wenn sie gefährlich wird.«
    »Sei nicht so schnell dabei, unserer Denkweise das Geheimnisvolle abzusprechen, Kleine Rote!«, tadelte ihr Bruder sie. Er richtete den Zeigefinger auf den Druiden. »Das sollte an Gründen für unsere Entscheidung genügen. Ich weiß aber auch, weshalb du dich mit uns einlassen willst. Damit meine ich die Kleine Rote und mich nicht persönlich - wenngleich wir es sind, die du willst. Ich meine die Fahrenden überhaupt. Du bist hier, mein Freund, weil du ein Druide bist und wir Fahrende sind und weil wir viel gemeinsam haben. Wir sind und waren stets Außenseiter, ja fast Geächtete, die kaum geduldet und immer misstrauisch beäugt werden. Uns gefällt das Fernweh und der Blick in die weite Welt, und wir denken nicht in solchen Begriffen wie Nationalität und Regierung. Stattdessen sind wir ein Volk, bei dem Freundschaft und Treue viel gelten, das Stärke in Herz und Seele preist, bei dem jedoch gutes Urteilsvermögen noch höher geschätzt wird. Man kann der tapferste Kerl sein, der jemals auf der Erde wandelte, und trotzdem ist man wertlos, wenn man nicht weiß, wann und wo man sich seine Schlacht suchen soll. Wie mache ich mich?«
    »Ein wenig langatmig«, erwiderte Walker.
    Der große Fahrende lachte freudig. »Ein Druide mit Humor! Wer hätte das für möglich gehalten? Nun, du hast verstanden, worauf ich hinauswill, da brauche ich nicht fortzufahren. Wir sind füreinander geschaffen - vor allem für Expeditionen, bei denen mitzumachen den meisten nicht im Traum einfiele. Du willst uns deshalb, Walker, weil wir gegen alle anderen anzutreten bereit sind. Wir werden uns dem Tod ins Maul stürzen und an seiner Zunge zerren. Weil es im Leben eines Fahrenden allein darum geht. Oder liege ich falsch?«
    Walker schüttelte den Kopf, sowohl bestürzt als auch zustimmend.
    »Er glaubt dir das alles wirklich«, verkündete seine Schwester nachdenklich. »Das könnte ansteckend sein, und eines Tages infizieren wir uns, und dann wird keiner von uns beiden mehr klar denken können.«
    »Langsam, langsam, Kleine Rote. Du sollst mich unterstützen und mir nicht in den

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