Shannara VII
sich selbst enthüllen, Sucher nach Auflösungen von unbekannten Geheimnissen, die nach dem forschen, was ihrer Unsicherheit ein Ende bereiten könnte.« Er gestikulierte hilflos mit den Händen. »Du warst lange Zeit fort, Pilger. Dort oben in deiner hohen Burg warst du, allein mit deinen Gedanken und Träumen. Willst du wirklich eine Reise in ein fernes Land wagen?«
Walker lächelte schwach. »Du bist der Wetterfrosch des Schicksals, Cicatrix. Nicht ich.«
Das vernarbte Gesicht nickte. »Ein Wahrsager heute, ein Versehrter Soldat morgen, ein Verrückter am dritten Tag. Genau wie du, Walker, bin ich ein Chamäleon.«
»In dieser Welt tun wir, was wir tun müssen.« Der Druide beugte sich näher heran. »Aber im Augenblick suche ich nicht nach dir oder den Fähigkeiten, die du im Angebot hast, wenngleich sie höchst beeindruckend sind. Stattdessen brauche ich eine kleine Information über das große Lagerhaus, das du leitest - und ich würde verhindern, dass diese Information andere Ohren erreicht.«
Cicatrix langte nach der Hand des Druiden und ergriff sie, strich mit den Fingern über die Innenhand und hielt sein ruiniertes Gesicht währenddessen gen Himmel. »Du beabsichtigst eine Reise in ein unbekanntes Land, Pilger?« Seine Stimme wurde zu einem Flüstern. »Suchst du vielleicht nach einer Transportmöglichkeit?«
»Nach einer von der Sorte, die fliegt. Einer schnellen und langlebigen. Kein Kriegsschiff, aber eins, das einem Angriff standhalten würde. Es braucht kein Rennboot zu sein, doch sollte es fliegen, als wäre es dafür geschaffen. Ihr Erbauer muss eine Vision gehabt haben, und das Schiff sollte ein Herz besitzen.«
Der dünne Mann lachte leise. »Du suchst nach einem Wunder, Pilger. Sehe ich so aus, als könnte ich damit dienen?«
»Früher konntest du das.«
»Die Vergangenheit kommt zurück und verfolgt mich. Das ist der Ärger, den man hat, wenn man nur lebt, um die Erwartungen der anderen zu erfüllen, und wenn diese Erwartungen auf zweifelhaften Erinnerungen beruhen. Gut.« Er strich weiterhin mit den Fingern über Walkers Handfläche. »Dein Feind in dieser Unternehmung trägt nicht zufällig Silber und Schwarz?«
Walker starrte hinaus in den Regen. »Vor allem hat meine Feindin überall Augen und tötet mit ihrem Lied.«
Cicatrix zischte leise. »Eine Hexe mit einem Hexentrunk also, nicht wahr? Halte dich von ihr fern, Walker.«
»Ich werde mein Bestes tun. Jetzt höre mir aufmerksam zu. Ich brauche ein Schiff und einen Schiffsbauer, einen Kapitän und eine Mannschaft. Sie sollten stark und tapfer sein und außerdem bereit, sich mit den Elfen gegen alle Feinde zu verbünden.« Er hielt kurz inne. »Der Ruf von March Brume wird auf die Probe gestellt, wie es noch nie zuvor der Fall war.«
»Und der meinige.«
»Und der deinige.«
»Wenn ich dich enttäusche, sehe ich dich nie wieder, Pilger?«
»Du wirst es dir zumindest wünschen.«
Cicatrix kicherte. »Drohungen? Nein, nicht von dir, Walker. Du bedrohst niemanden; du zeigst nur deine Besorgnis. Ein armer Krüppel wie ich sollte gut aufpassen, aber nicht aus Furcht.« Seine Finger auf Walkers Hand hielten inne. »Ist der Lohn für jene, die diese Risiken auf sich nehmen, wenigstens beachtlich?«
»Er geht noch darüber hinaus. Die Elfen werden ihre Schatzkammer weit öffnen.«
»Ah.« Der andere nickte, nickte abermals, sein Kopf zuckte seltsam, und sein Blick ging ins Leere. Er ließ Walkers Hand los. »Komm nach Einbruch der Dunkelheit in den Hafen, ans Ende der Vertastraße. Stell dich dorthin, wo man dich sehen kann. Mysterien werden sich enthüllen, Geheimnisse werden gelüftet. Vielleicht wirst du die Reise in ein unbekanntes Land unternehmen.«
Walker holte einen Beutel mit Goldmünzen hervor, und Cicatrix schob ihn sofort in die Tasche. Langsam drehte er sich um und humpelte davon. »Lebe wohl, Pilger. Und viel Glück.«
Den Rest des Tages spazierte Walker im Hafen herum, begutachtete die Schiffe, die gebaut wurden, und die Männer, die daran arbeiteten, hörte den Gesprächen der Segler zu und sammelte Informationen. Er aß in einer großen Taverne am Hafen, wo er ein Gast unter vielen war, und täuschte Desinteresse vor, während er aufmerksam nach den Spionen der Föderation Ausschau hielt, von deren Anwesenheit er überzeugt war. Die Ilse-Hexe würde nach ihm suchen und ihn unbedingt finden wollen. Darüber machte er sich keine Illusionen. Sie war unerbittlich. Wann immer sie konnte, würde sie ihn attackieren
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