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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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war nicht ganz sicher, weshalb er das tat. Offensichtlich wollte er sein Wissen erst einmal selbst verdauen, ehe er es anderen mitteilte.
    Vermutlich war er lediglich übervorsichtig und vielleicht ein wenig selbstsüchtig, doch in Wahrheit fühlte er sich verwirrt und zermürbt von all den Dingen, die sich auf einmal ereigneten. Es war schon schwierig genug, sich an den Gedanken zu gewöhnen, eine Reise zu unternehmen, die ihn um die halbe Welt führte. Das war Quentins Traum, nicht seiner. Und Quentin mit seinem magischen Schwert und seinem Mut wurde auch von diesem Druiden Walker gebraucht, nicht Bek. Nur aus Treue seinem Cousin gegenüber hatte Bek zugestimmt - und weil er glaubte, wenn er daheim bliebe, würde er sich für immer fragen, ob er etwas verpasst hatte. Erst durch die jüngsten Entwicklungen mit Coran und dem König vom Silberfluss hatte er sich zu fragen begonnen, ob er bei dieser Expedition vielleicht seinen eigenen Platz hatte, den er sich bisher nicht vorzustellen vermocht hatte.
    Daher behielt er, was er wusste, für sich, während sie aßen, im Anschluss die Ausrüstung zusammenpackten und dann abermals aufbrachen und in den hellen, sonnigen Tag hineinritten. Fröhlich und unbeschwert wie gewöhnlich scherzte und lachte Quentin und erzählte Geschichten, während Bek für ihn die Rolle des Publikums spielte und in seiner Unsicherheit vor sich hin köchelte. Flussaufwärts ging es am Ufer des Silberflusses entlang durch einen Morgen, der voller Frühlingsdüfte und Vogelgesang war, durch eine Landschaft, in der sich die verschiedensten Grüntöne mischten, bunte Wildblumen leuchteten und das Sonnenlicht auf dem Wasser glitzerte. Sie sahen Angler am Ufer oder auf Booten in kleinen Buchten, und sie passierten andere Reisende auf der Straße, zumeist Kaufleute und Händler, die zwischen den Ortschaften verkehrten. Der warme Tag schien jeden in gute Laune zu versetzen, und so lächelten alle und grüßten freundlich.
    Gegen Mittag hatten die beiden Cousins den Silberfluss an einer Furt westlich der Stelle durchquert, wo er im tiefen Wald des Anar verschwand und von wo aus es nördlich entlang der Baumlinie weiterging. Bis zu dem Zwergendorf Depo Bent, einem Handelsposten im Schatten des Wolfsktaag, war es nur noch ein kurzer Weg, und die Sonne stand noch hoch, als sie dort eintrafen. Depo Bent war lediglich eine Ansammlung von Häusern, Lagergebäuden und Werkstätten auf einer Lichtung im Wald, die sich am Ende der einzigen Straße ausbreitete, welche in die Ebene hinunterführte. An dieser Stelle sollten Bek und Quentin nach Truls Rohk fragen, obwohl sie keine Ahnung hatten, wen.
    Sie begannen ihre Unternehmung, indem sie die Pferde in einem Stall ließen, dessen Besitzer ihnen versprach, die Tiere zu striegeln, zu tränken und zu füttern. Schroff und geradeheraus, wie es nun einmal Art der Zwerge ist, erklärte er sich bereit, für ein kleines Extrageld auch ihr Gepäck unterzubringen. Von Pferden und Ausrüstung befreit, gingen die Vettern in eine Taverne und genossen ein herzhaftes Mahl aus Eintopf, Brot und Bier. Die Schenke wurde überwiegend von Zwergen aus dem Dorf besucht, aber keiner schenkte ihnen Beachtung. Quentin trug das Schwert von Leah nach Art der Hochländer quer über dem Rücken, und beide trugen die Tracht der Hochländer, doch falls die Zwerge es seltsam fanden, dass die beiden so weit von zu Hause entfernt waren, so ließen sie es sich nicht anmerken.
    »Truls Rohk muss ein Zwerg sein«, vermutete Quentin, während sie aßen. »Niemand sonst würde hier leben. Vielleicht ist er auch ein Fallensteller.«
    Bek nickte zustimmend, konnte allerdings nicht ganz verstehen, was Walker mit einem Trapper auf der Expedition anfangen wollte.
    Nach dem Essen fragten sie herum, wo sie den Mann wohl finden könnten, nach dem sie suchten, und dabei stellte sich heraus, dass es niemand wusste. Sie begannen mit dem Wirt der Taverne und zogen daraufhin von einem Laden und einer Werkstatt zur anderen, und alle schauten sie nur verdutzt an. Keiner kannte einen Mann namens Truls Rohk. Niemand hatte diesen Namen je gehört.
    »Möglicherweise wohnt er ja nicht mehr hier«, erklärte Quentin, nachdem sie über zwanzig Mal erfolglos gefragt hatten.
    »Möglicherweise ist es auch einfach nicht so leicht, ihn zu finden, wie Walker uns glauben machen wollte«, murmelte Bek.
    Nichtsdestotrotz fragten sie weiter und setzten die Suche fort, gingen von einem Gebäude zum anderen, während der Nachmittag

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