Shannara VII
zurückkehren und scherzte bereits über die Verzögerung, die durch seine Krönung eingetreten war. Doch würde er nicht aufbrechen, so viel wusste Walker, ehe diese Angelegenheit entschieden war, und wichtiger noch, ehe der Hohe Elfenrat über die Bedingungen seiner Nachfolge befunden hatte. Dieser letzte Punkt, das begriff Walker nun, war der Grund, weshalb er darauf bestand, den Namen seines jüngeren Bruders auf die Passagierliste des Schiffes zu setzen.
Kylen Elessedil blieb jetzt stehen, nachdem er auf und ab geschritten war, und blickte den Druiden offen an. »Ahren ist fast schon ein Mann, beinahe erwachsen. Er wurde von dem Mann ausgebildet, den ich ausgewählt habe, um die Elfenjäger auf dieser Expedition anzuführen. Mein Vater hat die Ausbildung meines Bruders vor fünf Jahren arrangiert. Vielleicht hat er die Notwendigkeit dafür vorausgesehen.«
»Vielleicht glaubte er auch, sie solle weitergehen, bis Ahren ein wenig älter ist«, setzte Walker milde dagegen und hielt dem Blick des anderen stand. »Dein Bruder ist zu jung für eine solche Reise. Ihm mangelt es an jener Erfahrung, die ihn zum Mitkommen berechtigen würde. Bessere Männer als er müssen zurückbleiben.«
Der Elfenkönig tat diesen Einwand mit einem Schnauben ab. »Diese Einschätzung kannst du überhaupt nicht treffen. Ist Ahren vielleicht weniger ein Mann als dieser Kabinensteward, den du unbedingt dabeihaben willst? Dieser Bek Rowe? Was hat er zu bieten? Und muss er hier bleiben?«
Walker bewahrte die Fassung. »Dein Vater hat es mir überlassen, die Entscheidung darüber zu treffen, wer mitkommt und wer nicht. Ich habe sorgfältig ausgesucht, und für jede Wahl habe ich gute Gründe. Es steht nicht zur Debatte, weshalb ich Bek Rowe dabeihabe, sondern aus welchem Grund ich Ahren Elessedil mitnehmen sollte.«
Der Elfenkönig ging zum Fenster und schaute hinaus in die Nacht. »Ich brauche dich überhaupt nicht zu unterstützen, Druide. Die Wünsche meines Vater muss ich nicht beherzigen, wenn sie mir falsch erscheinen oder ich entscheide, die Umstände hätten sich verändert. Du strapazierst meine Geduld.«
Er wandte sich zu Walker um und wartete.
»In dieser Angelegenheit steht eine Menge mehr auf dem Spiel«, erwiderte Walker leise. »So viel, dass ich diese Reise auch ohne deinen Segen und deine Hilfe durchführen werde. Darf ich dich erinnern: Dein Vater ist für diese Expedition gestorben.«
»Mein Vater ist wegen dieser Expedition gestorben!«
»Er glaubte mir, als ich ihm erzählte, was das Elfenvolk gewinnen kann, wenn wir diese Reise erfolgreich zu Ende bringen, und von welcher Wichtigkeit das ist.«
»Dennoch weigerst du dich, mir zu verraten, worum es eigentlich geht!«
»Weil ich mir selbst noch nicht sicher bin.« Walker ging hinüber zum Schreibtisch des Königs und stützte sich mit den Fingern auf die polierte Oberfläche. »Es geht um eine Magie, die uns vermutlich vieles einbringen wird, doch zunächst muss ich herausfinden, welche Gestalt diese Magie angenommen hat. Denk doch mal nach, Elfenkönig! Wenn es für die Ilse-Hexe wichtig genug ist, deinen Vater und deinen Onkel zu töten, wichtig genug, den Versuch zu unternehmen, mich umzubringen und diese Expedition um jeden Preis zu verhindern, ist es dann nicht auch wichtig genug für dich?«
Der junge König verschränkte die Arme vor der Brust. »Vielleicht machst du dir in dieser Angelegenheit zu viele Sorgen. Möglicherweise ist das alles nicht so wichtig, wie du mich glauben machen möchtest. Die Zukunft der Westlandelfen ist nicht mit einer Magie verbunden, die unter Umständen gar nicht existiert, die man womöglich nicht einmal findet und die sich am Ende als unnütz herausstellen könnte. Die Zukunft der Elfen ist vielmehr mit dem Krieg verbunden, den wir gegen die Föderation führen. Diesen Feind kann ich sehen, und er ist eine wesentlich klarere Bedrohung.«
Walker schüttelte den Kopf. »Warum streiten wir überhaupt? Das sind wir alles bereits durchgegangen, und es führt zu nichts, erneut darüber zu sprechen. Ich bin zu dieser Reise fest entschlossen. Du hast entschieden, der Wunsch deines Vaters solle erfüllt werden, was die Unterstützung durch die Elfen angeht. Wieso streiten wir uns also darüber, einen Jugendlichen zu dieser Expedition mitzunehmen, der weder Erfahrung hat noch jemals auf die Probe gestellt wurde? Soll ich dir sagen, was ich denke, aus welchem Grund du ihn mitschicken willst?«
Kylen Elessedil zögerte, doch Walker
Weitere Kostenlose Bücher