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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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er das schon sein ganzes Leben lang getan und nicht erst seit einer Woche.
    »Nichts«, antwortete Bek. Quentin bemerkte jedoch bereits die Veränderungen, die sich am Ende auf sie beide auswirken würden, wenn er über sich selbst hinauswüchse und sein bisheriges Leben abschüttelte. »Ich habe mich nur gefragt, ob Walker schon hier ist.«
    »Nun, du siehst aus, als würdest du erwarten, Truls Rohk könnte hier auftauchen, vielleicht sogar direkt aus dem Erdboden vor deinen Füßen.«
    »Die Möglichkeit solltest du nicht so vorschnell von der Hand weisen«, murmelte Panax von der Bank aus.
    Quentin schaute sich nun ebenfalls um, doch es war schließlich Bek, der die beiden Gestalten bemerkte, die vom Palast auf sie zukamen. Zunächst konnten die beiden Vettern die Gesichter in der Dunkelheit nicht genau ausmachen. Erst, nachdem sie den Pavillon erreicht hatten und aus dem Schatten getreten waren, erkannten Bek und Quentin die kleine, drahtige Gestalt, die vorausging.
    »Hunter Predd«, grüßte Quentin, trat vor und streckte die Hand aus.
    »Richtig, Hochländer«, erwiderte der andere, auf dessen wettergegerbtem Gesicht sich ein mildes Lächeln ausbreitete. Er schien sich wirklich zu freuen, Quentin zu treffen. »Die Reise von Leah hierher ist gut verlaufen, scheint mir.«
    »Gewiss, gewiss.«
    »Und, hat das alte Schwert auf deinem Rücken seine Geheimnisse preisgegeben?«
    Quentin errötete. »Das eine oder andere. Du vergisst aber auch gar nichts, wie?«
     
    Bek schüttelte dem Flugreiter ebenfalls die Hand; jetzt, nach dessen Erscheinen, war ihm nicht mehr so unbehaglich zumute. »Ist Walker hier?«, fragte er.
    Hunter Predd nickte. »Ja, er ist hier. Alle, die mitkommen, haben sich versammelt. Ihr seid die Letzten.«
    Panax erhob sich von der Bank, schlenderte herbei und stellte sich dem Flugreiter vor. Danach wandte sich Hunter Predd an seinen Gefährten, einen großen, kräftig gebauten Elfen, dessen Alter unmöglich zu bestimmen war, der sein graues Haar kurz geschnitten trug und hellblaue Augen hatte. »Dies ist Ard Patrinell«, erklärte er. »Walker wollte, dass ihr ihn kennen lernt. Er wird die Elfenjäger befehligen, die uns begleiten.«
    Sie schüttelten dem Elfen die Hand, der ihnen dabei zunickte, aber kein Wort sagte. Wenn je einer so wie ein Krieger ausgesehen hatte, dachte Bek, dann dieser Mann. Narben zierten das offene Gesicht und den muskulösen Körper, dünne weiße Linien und große rosafarbene Striemen auf der sonnengebräunten Haut, Zeugnisse der Kämpfe, die er bestritten und überlebt hatte. Sogar die kleinsten Bewegungen strahlten Kraft aus. Zwar packte er beim Händeschütteln nicht besonders fest zu, dennoch konnte Bek den eisernen Griff dahinter spüren. Sogar seine Haltung wirkte so, als wäre er stets bereit, rasch zu reagieren.
    »Du bist ein Hauptmann der Leibgarde«, stellte Panax fest und zeigte auf das scharlachrote Abzeichen auf der Jacke des Elfen.
    Ard Patrinell schüttelte den Kopf. »Das war ich. Jetzt nicht mehr.«
    »Sie behalten einen Mann nicht als Hauptmann der Leibgarde, wenn der König während dessen Wache ermordet wurde«, bemerkte Hunter Predd.
    Panax nickte. »Irgendjemand muss die Schuld am Tod des Königs tragen, sogar wenn man niemanden findet. Dann denken alle, man hätte etwas Sinnvolles unternommen.« Er spuckte in die Dunkelheit. »So, Ard Patrinell, du siehst ziemlich erfahren aus. Hast du auf der prekkendorranischen Anhöhe gefochten?«
    Erneut schüttelte der Elf den Kopf. »Ich habe in den Föderationskriegen gekämpft, aber nicht dort. Vor fünfzehn Jahren war ich bei Klepach und Barrengrote dabei, noch als Elfenjäger und nicht als Leibgardist.« Falls Patrinell durch die Fragen des Zwergs verärgert war, ließ er es sich nicht anmerken.
    Bek für seinen Teil wunderte sich, wie ein entlassener Hauptmann der Leibgarde die Verantwortung für die Sicherheit von Walkers Expedition übernehmen konnte. War seine Entlassung vielleicht nur ein Zeremoniell, das durch den Tod des Königs notwendig wurde? Oder hatte es etwas anderes damit auf sich?
    Ard Patrinells Gesicht strahlte unglaubliche Ruhe aus, als könne nichts seine Zuversicht erschüttern. Er wirkte wie jemand, der viel von der Welt gesehen und begriffen hatte, dass Kontrollverlust der ärgste Feind des Soldaten war. Wenn er seinem König gegenüber versagt hatte, dann trug er diese Schande nicht offen im Gesicht. Bek schätzte ihn als einen Mann ein, der den Wert von Geduld und Ausdauer sehr

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