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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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tausend Jahre. Trotzdem hielt sich der Orden der Erwählten stets bereit. Einst, vor gar nicht so langer Zeit, waren fast alle von Dämonen ermordet worden, denen der geschwächte Bann die Möglichkeit zur Flucht gestattet hatte. Nur eine Erwählte hatte überlebt, eine junge Elessedil namens Amberle, und sie hatte sich geopfert, um so der gegenwärtige Ellcrys zu werden.
    Bek dachte daran, wie Coran ihm diese Geschichte erzählt hatte, als er noch sehr klein gewesen war. Coran hatte ihm viele Geschichten von den Elfen erzählt, und Bek hatte stets gedacht, die Vergangenheit der Elfen sei wesentlich bunter und interessanter als die der übrigen Rassen. Jetzt war er, nachdem er gestern schon durch das Tal von Rhenn gezogen war, ein Besucher der Stadt Arborlon und sah den Garten des Lebens, und nun vermochte er zu glauben, dass es sich tatsächlich so verhielt. Alles hier fühlte sich magisch und zauberhaft an, und all die Geschichten, die ihm sein Vater nahe gebracht hatte, wurden mit neuem Leben erfüllt.
    So dachte er, es sei vielleicht doch keine schlechte Idee gewesen, mit auf diese Reise zu gehen, obwohl er das Quentin gegenüber niemals zugeben würde.
    »Ist Truls Rohk eingetroffen?«, fragte er Walker plötzlich.
    Walker blickte ihn nicht an. »Hast du ihn gebeten zu kommen?«
    Bek nickte. »Ja.«
    »Hat er zugesagt?«
    »Ja.«
    »Dann ist er hier.«
    Walker schien gern bereit, die Anwesenheit des Gestaltwandlers auf bloßen Glauben hin zu akzeptieren, daher ging Bek dem Thema nicht weiter nach. Schließlich musste das nicht seine Sorge sein. Die nächste Begegnung mit Truls Rohk konnte ruhig noch warten. Walker war bereits beim nächsten Punkt und sprach über die Pläne für den Aufbruch am darauf folgenden Morgen. Das Luftschiff war ausgerüstet und mit Vorräten versorgt, die Mannschaft und die Passagiere hatten sich versammelt, und alles war fertig für die Reise. Er gab sich zufrieden und entspannt, während er ihm detailliert die Vorbereitungen schilderte, doch als Bek ihn ansah, bemerkte er den abwesenden Blick in den dunklen Augen seines Gegenübers, demzufolge er mit den Gedanken ganz woanders war.
    Jenseits der Stadt, des Gartens des Lebens und des Carolan schritten sie eine viel befahrene Straße durch einen Wald entlang, auf dessen anderer Seite sich weiter im Süden eine Steilwand befand. Bek konnte das Treiben hören, ehe er es sah, und als sie zwischen den Bäumen hervortraten, breitete sich ein Flugplatz mit zahlreichen Elfenschiffen vor ihnen aus. Nie zuvor hatte Bek Luftschiffe aus solcher Nähe gesehen. Reglos hingen sie über der Erde in der Luft, und sie lagen an der Leine wie gefangene Vögel. Am Boden, vor allem von Beks Standort aus, wirkten sie viel größer. Breit erstreckten sich die Decks auf einer oder mehreren Ebenen und waren mit den Pontons verbunden, die zu Gefechtsstationen ausgerüstet waren. Auf einigen Luftschiffen befanden sich Kabinen und Steuerkanzel am Heck, bei anderen wiederum mittschiffs. Verschiedene Formen von Unterkünften waren manchmal auf, manchmal unter Deck eingebaut. Ein, zwei oder sogar drei Masten ragten in den klaren blauen Himmel.
    »Das ist unser Schiff, Bek«, verkündete Walker mit ferner, sanfter Stimme.
    Auch ohne dass man es ihm sagte, hätte Bek gewusst, welches Luftschiff der Druide meinte. Das betreffende Schiff unterschied sich deutlich von den anderen und zog unwillkürlich alle Blicke auf sich. Sein Profil war niedrig und schlank, und während es durchaus für Kampfeinsätze geeignet zu sein schien, wirkte es schnell und manövrierfähig wie keines der anderen. Die beiden Masten standen schräg, die Kabinen waren an Bug und Heck tief in das Deck eingelassen und trugen so zu dem schlanken Aussehen bei. Die erhöhte Steuerkanzel befand sich mittschiffs zwischen den Masten. Mehrere Gefechtskanzeln waren in die Pontons eingebaut, die an beiden Enden wie Hörner geschwungen waren und als Rammen dienten. Weitere Kampfkanzeln hatte man in die Reling des Decks eingelassen, die nach innen geneigt war, um bestmöglichen Schutz vor Angriffen zu bieten. Das Luftschiff wirkte dunkel und böse, sogar während es still dalag, und Bek lief ein Schauer über den Rücken, als er es sich im Einsatz vorstellte.
    Überall auf Deck liefen Männer umher; manche arbeiteten an den Segeln und Leinen, andere trugen Ausrüstung und Vorräte an Bord.
    »Wenn du hier wartest, schicke ich dir jemanden, der dich in deine Arbeit einweist«, sagte Walker und verschwand, ohne

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