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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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sprach trotzdem weiter.
    »Er ist dein jüngerer Bruder und der Nächste in der Thronfolge. Ihr beide stammt von zwei verschiedenen Müttern ab. Wenn du in der Schlacht fällst, würde er zum Regenten, vielleicht sogar zum König ernannt werden. Stattdessen willst du den Thron für deine Kinder sichern. Aber dein Ältester ist gerade erst zehn. Dein Bruder würde, wenn er hier wäre, zu seinem Beschützer ernannt werden. Das bereitet dir Sorgen. Um deinen Sohn und den Erben des Throns zu beschützen, schickst du deinen Bruder auf eine Reise, die Monate, möglicherweise Jahre dauern wird. Damit fällt er als potenzieller Nachfolger aus, egal ob als König oder als Regent. Und somit stellt er keine Bedrohung mehr da.«
    Er sprach leise, ohne Böswilligkeit oder Vorwurf. Nachdem er geendet hatte, starrte Kylen Elessedil ihn lange an, als wäge er seine Antwort genau ab.
    »Du bist verwegen, mir solche Worte ins Gesicht zu schleudern«, sagte er schließlich.
    Walker nickte. »Ich schildere dir diese Vermutung lediglich, damit ich dein Denken in Bezug auf diese Angelegenheit besser verstehe. Wenn Ahren Elessedil schon mit mir kommen soll, so möchte ich wenigstens wissen, weshalb.«
    Der junge König lächelte. »Mein Vater hat dich nie gemocht. Er hat dich respektiert, aber nicht gemocht. Hast du dich ihm gegenüber ebenso kühn benommen?«
    »Noch kühner, würde ich sagen.«
    »Trotzdem hat es dir nicht geholfen, oder? Er hat deine Bitte um einen unabhängigen Druidenrat nicht unterstützt, der sich in Paranor versammeln sollte. Das weiß ich. Er hat mir davon erzählt.«
    Walker wartete.
    »Du riskierst das alles jetzt, indem du mich herausforderst. Ein Teil deiner Abmachung mit meinem Vater bestand in einer Vereinbarung, ein neues Konzil der Druiden zu unterstützen, falls du erfolgreich zurückkehrst. Fünfundzwanzig Jahre hast du daran gearbeitet. Würdest du das nun aufgeben?«
    Noch immer wartete Walker und schwieg.
    Kylen Elessedil starrte ihn einen weiteren Augenblick an, dann glaubte er, nichts mehr gewinnen zu können. »Ahren wird dich als mein persönlicher Vertreter begleiten. Ich bin verhindert, deshalb wird er an meiner Stelle mitkommen. Es handelt sich um eine Elfenexpedition, und ihre Ziele betreffen vor allem die Elfen. Kael Elessedils Verschwinden muss aufgeklärt werden. Die Elfensteine, so man sie findet, müssen zurückgebracht werden. Das sind Angelegenheiten der Elfen. Was auch immer geschieht, es sollte ein Elessedil anwesend sein. Aus diesem Grund wird mein Bruder mitgehen, und damit sind in dieser Sache genug Worte gewechselt.«
    Die Entscheidung stand fest, sie war ein für alle Mal gefallen. Walker sah ein, dass er durch weitere Einwände nichts mehr erreichen konnte. Mochte er noch so große Bedenken gegen Ahren Elessedils Teilnahme hegen, Walker wusste, wann er einen Rückzieher machen musste. »Also gut«, stimmte er zu und lenkte das Gespräch auf andere Themen.
     
    Es war bereits nach Mitternacht, als Quentin Bek wachrüttelte, obwohl er erst vor einer Stunde eingeschlafen war. Ohne weitere Nachricht von Walker über das Schicksal der Expedition und ihrer Teilnehmer hatten sie den Palastgarten verlassen und waren von einer der schweigenden Leibwachen in ihre Schlafgemächer geführt worden. Panax schnarchte in einem benachbarten Zimmer. Ard Patrinell und Hunter Predd waren verschwunden.
    »Bek, wach auf!«, drängte Quentin und zerrte an seiner Schulter.
    Bek riss sich aus dem Schlummer und schlug die Augen auf. »Was ist denn los?«
    »Hunter Predd ist gerade aus dem Palast zurückgekehrt, wo er mit Walker gesprochen hat.« Quentins Augen leuchteten, und seine Stimme zitterte vor Aufregung. »Ich habe ihn kommen hören und ging zu ihm, um zu fragen, was er erfahren hat. Er sagte, ich solle dir einen Abschiedsgruß von ihm ausrichten. Man hat ihn zum Wing Hove geschickt, damit er zwei weitere Flugreiter rekrutiert. Die Entscheidung ist gefallen. Wir brechen in zwei Tagen auf.«
    »Zwei Tage«, wiederholte Bek verschlafen.
    »Ja, Cousin, aber du hast mich nicht richtig verstanden. Ich habe gesagt, wir brechen auf, du und ich!« Quentin lachte fröhlich. »Walker nimmt uns beide mit! Er lässt drei Mann von der Leibgarde hier und nimmt nur einen einzigen Heiler mit. Ich weiß nicht, vielleicht hat er noch jemanden von der Liste gestrichen. Aber uns nicht! Das ist es, was zählt! Wir fahren mit, Bek!«
    Danach fiel Quentin ins Bett und schlief sofort ein. Bek, jetzt wach, erschien es

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