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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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eine Antwort abzuwarten.
    Bek stand da, betrachtete die schattenhafte Form des Luftschiffs und versuchte sich ohne Erfolg vorzustellen, wie es sein würde, mit ihm zu fliegen und darauf zu Hause zu sein. Eine Reise von der Sorte, die sie planten, würde Wochen, wahrscheinlich sogar Monate dauern, das wusste er. Die ganze Zeit über würden sie an Bord dieses Schiffes leben. Dreißig Männer und Frauen, die in einem kleinen, sich ständig bewegenden Holz- und Eisending gefangen waren und durch die Welt trieben. Dieser Gedanke war ernüchternd.
    »Ist es nicht ein wunderbares Schiff?«, riss ihn eine Stimme aus seinen Überlegungen.
    Er blickte den Sprecher an, der auf ihn zukam, ein großer Mann mit langem rotem Haar und funkelnden grünen Augen, der schwarzes Leder und einen roten Schal trug. »Das ist es«, stimmte Bek zu.
    »Du bist bestimmt Bek Rowe?«, fragte der Mann und grinste offen, freundlich und entwaffnend. Bek nickte. »Ich bin der Kapitän. Redden Alt Mer.« Er streckte die Hand zum Gruß aus, und Bek schüttelte sie. »Du sollst mein Kabinensteward werden, Bek. Also nennst du mich ›Kapitän‹ oder ›Sir‹. Oder einfach Großer Roter, wie alle anderen auch. Warst du schon einmal auf einem Schiff?«
    Bek schüttelte den Kopf. »Nicht so richtig. Ein oder zwei Mal auf dem Regenbogensee und auf Flüssen und Bächen im Hochland.«
    Der große Mann lachte. »Meine Güte, sie haben mir einen Kabinensteward besorgt, der keine Seebeine hat! Keine Erfahrung mit offener See und freier Luft? Was soll ich mit dir anfangen?«
    Bek schnitt eine Grimasse. »Das Beste hoffen?«
    »Nein, nein, nein, auf Hoffnung allein können wir uns nicht verlassen.« Erneut grinste er. »Bist du von schnellem Begriff?«
    »Ich glaube schon.«
    »Gut, das wird schon helfen. Mir bleibt nur der heutige Morgen, um dir etwas beizubringen, ehe wir aufbrechen, daher müssen wir die Zeit nutzen. Kennst du dich mit Luftschiffen aus?«
    »Ein wenig.« Bek kam sich dumm und langsam vor, aber der große Mann blieb freundlich.
    »Wenn ich fertig bin, weißt du alles über sie.« Er hielt inne. »Einen guten Rat zu Beginn, Bek. Ich bin ein Fahrender, daher kannst du gleich zwei Dinge über mich wissen. Erstens, ich habe mehr über Luftschiffe vergessen, als andere Männer je gelernt haben, und mit der Mannschaft aus Fahrenden, die ich für uns zusammengestellt habe, bringe ich uns überall durch. Also erlaube es dir nie, meine Entscheidungen in Frage zu stellen. Zweitens, sag niemals etwas Schlechtes über Fahrende - nicht einmal, wenn du meinst, ich könnte dich nicht hören.«
    Er wartete auf Beks Antwort, also antwortete der: »Nein, Sir.«
    »Gut. Das Nächste ist wirklich wichtig, und das solltest du dir gut merken.« Das fröhliche Gesicht wurde ernst. »Der Druide hat den Oberbefehl über die Expedition, deshalb bin ich verpflichtet, seine Wünsche zu respektieren und seinen Befehlen zu gehorchen, außer, wenn die Sicherheit des Schiffes und der Besatzung betroffen ist. Er hat mich angewiesen, dich als meinen Kabinensteward zu mir zu nehmen. Das ist in Ordnung. Aber du und ich, wir müssen miteinander zurechtkommen. Für den Druiden sollst du an Bord Augen und Ohren sein. Du sollst alles und jeden genau beobachten, mich eingeschlossen. Das ist ebenfalls in Ordnung. Ich schätze, du wirst das gut können. Nur denke nicht, ich hätte keine Ahnung, aus welchem Grund du wirklich hier bist. Geht das in Ordnung?«
    Bek errötete. »Ich bin kein Spion.«
    »Habe ich das behauptet? Habe ich auch nur angedeutet, du würdest zu dieser Sorte gehören?« Der Fahrende schüttelte tadelnd den Kopf. »Kluge Jungs halten Augen und Ohren immer offen. Eigentlich will ich dir nur eines klarmachen: Mag sich der Druide für noch so schlau halten, er ist nicht schlauer als ich. Schließlich will ich nicht, dass du töricht über deinen Kapitän denkst.«
    Bek nickte. »Ich auch nicht.«
    »Guter Junge!« Redden Alt Mer schien zufrieden zu sein. »Jetzt lassen wir dieses Thema fallen und fangen mit dem Unterricht an. Komm mit.«
    Er führte Bek hinüber zu dem Luftschiff und ließ ihn an der Strickleiter hinauf zum Deck klettern. Dort begann er, dem Jungen Schritt für Schritt zu erklären, wie das Schiff funktionierte. Lichtsegel sammelten Licht, entweder direkt einfallendes oder Streulicht, und verwandelten es in Energie. Licht aus jeder Quelle konnte Tag und Nacht verwendet werden. Direktes war am besten geeignet, aber häufig nicht verfügbar, deshalb

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