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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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voller Überraschungen! Natürlich haben wir es versucht! Mehrere von uns!« Er legte eine dramatische Pause ein. »Willst du wissen, was geschah?«
    Bek nickte.
    »Versuch es doch selbst einmal.«
    Bek zögerte und war jetzt gar nicht mehr so erpicht darauf.
    »Mach schon«, drängte der Kapitän, »es tut nicht weh.«
    Also griff Bek nach dem Segeltuch, doch als seine Hand sich bis auf Fußlänge genähert hatte, tanzten plötzlich grüne Flämmchen über die Seile, die die Kiste hielten, und sprangen wie Schlangen hin und her. Bek riss die Hand zurück.
    Redden Alt Mer kicherte. »So haben wir uns auch verhalten. Mit der Magie eines Druiden sollte man keine Spielchen treiben.«
    Beks Unterricht ging weiter, als sei nichts geschehen. Nachdem er sich nun eine Zeit lang an Bord aufgehalten und seine Aufregung sich gelegt hatte, bemerkte er eine Bewegung im Luftschiff, die ihm bislang nicht aufgefallen war, ein leichtes Schwanken und Ziehen an den Ankerleinen. Es gab keinen spürbaren Wind, der Tag war ruhig und still, und auch die anderen Schiffe regten sich nicht. Schließlich fragte Bek danach, und Redden Alt Mer erklärte ihm, das sei eine natürliche Reaktion des Schiffes auf die Absorption des Lichts in den Segeln. Die umgewandelte Energie trieb es in die Höhe, und nur die Leinen verhinderten, dass es davonschwebte. Der Fahrende fügte hinzu, er fliege bereits so lange, dass er diese Bewegung überhaupt nicht mehr spüre.
    Für Bek fühlte es sich an, als sei das Luftschiff lebendig, als existiere es unabhängig von den Männern und Frauen der Besatzung. Das war ein unheimliches Gefühl, und je länger er an Bord blieb, desto stärker wurde es. Das Schiff bewegte sich wie eine große Katze, die sich nach dem Schlaf träge und ausgiebig rekelt und langsam wach wird. Die Bewegung setzte sich vom Deck bis in den Rumpf fort, sodass er selbst bald ein Teil davon wurde. Es erinnerte ihn daran, auf stillem Wasser zu treiben.
    Redden Alt Mer war gegen Mittag mit ihm fertig und schickte ihn los, um bei der Auflistung der Vorräte und Ausrüstung zu helfen, die ein raubeiniger Fahrender namens Furl Hawken übernommen hatte. Der stämmige Kerl, den alle nur Hawk nannten, hatte kaum einen zweiten Blick für ihn übrig, war jedoch freundlich, und ihm gefiel offensichtlich die Geschwindigkeit, mit der Bek seine Anweisungen begriff. Ein oder zwei Mal kam Rue Meridian vorbei, und dann war Bek stets wie hypnotisiert.
    »Sie hat auf jeden diese Wirkung«, erklärte Furl Hawken grinsend, nachdem er den Ausdruck auf Beks Gesicht gesehen hatte. »Die Kleine Rote bricht dir das Herz, indem sie dich nur anschaut. Zu schade, dass niemand auch nur die geringsten Aussichten hat.«
    Bek wollte ihn fragen, was er damit meinte, doch er war zu verlegen, um das Thema weiter zu verfolgen, und so ließ er die Angelegenheit fallen.
    Am Ende des Tages hatte Bek das meiste von dem gelernt, was er über das Luftschiff wissen musste. Zudem hatte er den größten Teil der Mannschaft kennen gelernt, darunter auch den Schiffbauer, einen wirklich Furcht erregenden Fahrenden namens Spanner Frew, der herumschrie und fluchte und den Eindruck erweckte, er sei bereit, jeden niederzuschlagen, der ihm widersprach. Er begrüßte Bek mit einem Grunzen und ignorierte ihn von da an vollständig. Bek war damit durchaus zufrieden.
    Er ging gerade über den Flugplatz zurück, da gesellte sich Quentin zu ihm.
    »Warst du an Bord des Schiffes?«, fragte Quentin neugierig. Er schwitzte in seiner zerknitterten, schmutzigen Kleidung. Sein langes Haar war verklebt, und die Haut an Händen und Unterarmen überzogen Schnitte und blaue Flecken.
    »Ich war sozusagen kaum nicht an Bord«, antwortete Bek. Er grinste den anderen an. »Und was hast du gemacht, mit Bären gerungen?«
    Quentin lachte. »Nein, Walker hat mir befohlen, mit den Elfenjägern zu üben. Ard Patrinell hat den ganzen Tag mit mir gearbeitet. Er hat mich so oft niedergestoßen, und das auf so viele verschiedene Weisen, dass ich nur noch eine Sache weiß: wie wenig ich eigentlich weiß.« Er griff nach seinem Schwert, das er auf dem Rücken trug. »Dieses Ding ist doch nicht so wunderbar, wie ich dachte, Bek.«
    Bek lächelte schelmisch. »Nun, vermutlich ist es so gut wie der, der es führt, Quentin. Jedenfalls darfst du dich glücklich schätzen. Ich habe den ganzen Tag gelernt, wie viel ich über Luftschiffe und übers Fliegen nicht weiß. Und ich wette, ich weiß übers Fliegen eine Menge weniger als du

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