Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
übers Kämpfen.«
    Quentin lachte erneut und knuffte ihn, und auf dem Weg zurück in den Palast scherzten sie, während die Sonne hinter dem Horizont verschwand und die Dämmerung ihre Schatten über das Land warf. Jetzt legte sich Stille über die Stadt, während die Menschen nach Hause gingen, und der Lärm des Verkehrs ließ nach. In dem Wald, den die beiden Vettern durchquerten, hörten sie lediglich ferne und undeutliche Stimmen, die von anderen Orten herüberdrangen.
    Sie erreichten den Pfad, der zu ihrem Schlafquartier führte, als Bek plötzlich leise fragte: »Quentin? Was, denkst du, machen wir wirklich hier?«
    Sie blieben stehen, und sein Cousin blickte ihn verwirrt an. »Was meinst du damit?«
    Bek stemmte die Hände in die Hüften und seufzte. »Überleg doch mal. Weshalb sind wir hier? Warum wir, wo Walker doch so viele andere auswählen könnte?«
    »Weil Walker glaubt, wir…«
    »Ich weiß, was Walker uns gesagt hat.« Bek unterbrach ihn ungeduldig. »Er hat uns erklärt, er brauche zwei junge, kluge Burschen, denen er vertrauen kann. Er wolle dich wegen deines magischen Schwertes und mich, weil ich Augen und Ohren für ihn offen halten soll. Ich weiß das, und ich habe es mir seit unserem Aufbruch immer wieder eingeredet. Aber ich glaube es trotzdem nicht. Ganz und gar nicht.«
    Quentin nickte nüchtern und wenig beeindruckt. Manchmal hätte Bek ihn am liebsten geschüttelt. »Hörst du mir eigentlich zu?«, fauchte er.
    Sein Cousin nickte. »Sicher. Du glaubst Walker nicht. Und warum nicht?«
    »Weil ich es einfach im Gefühl habe.« Bek betonte seine Worte mit einer schneidenden Handbewegung. »Alle, die für diese Expedition ausgesucht wurden, besitzen jahrelange Erfahrung im Kampf oder im Kundschaften. Sie haben die Vier Länder bereist und wissen, wie man mit allen Arten von Schwierigkeiten fertig wird. Und was wissen wir? Nichts. Warum nimmt er zwei so unerfahrene Jungen mit?«
    »Er nimmt auch Ahren Elessedil mit«, hielt Quentin dagegen. »Und was ist mit der Seherin, Ryer Ord Star? Sie wirkt nicht besonders stark.«
    Bek nickte ungeduldig. »Ich will doch nicht nur auf reine Kraft hinaus, sondern auf besondere Fähigkeiten, Erfahrungen und Begabungen. Ich rede über einen Zweck! Welchen Zweck erfüllen wir? Wir haben gerade den ganzen Tag geübt und gelernt, um Himmels willen. Siehst du jemand anderen, der für diese Reise übt? Bist du wirklich der Einzige, an den sich Walker wenden könnte, der ihn mit Magie unterstützen kann? Der Einzige in den Vier Ländern? Wie nützlich bist du im Augenblick für ihn, nach dem, was im Wolfsktaag passiert ist. Sei ehrlich!«
    Einen Moment lang schwieg Quentin. »Nicht sehr«, gab er grollend zu, und zum ersten Mal war in seiner Stimme leiser Zweifel zu hören.
    »Und ich?«, hakte Bek nach. »Bin ich der einzige schlaue Junge mit Augen und Ohren, den er mitnehmen könnte? Bin ich tatsächlich so nützlich für ihn, dass er mehrere Elfenjäger mit jahrelanger Erfahrung und Übung zurücklässt, und sogar einen guten Heiler? Sind wir beide wirklich so wundersam, dass er es sich nicht leisten kann, ohne uns aufzubrechen, obwohl er, wie wir wissen, zu wenig Platz an Bord hat?«
    In der zunehmenden Dunkelheit starrten sie einander schweigend an. Irgendwo vor ihnen schlug eine Tür zu, und jemand rief einen Namen.
    Quentin schüttelte den Kopf. »Was willst du damit andeuten, Bek?«, fragte er. »Sollen wir hier bleiben? Sollen wir die Sache aufgeben?«
    Seltsamerweise war das nicht seine Absicht. Es wäre eigentlich der logische Schluss gewesen. Das hätte ein anderer Mann unter diesen Umständen wahrscheinlich getan, doch Bek Rowe hatte sich entschieden, an dieser Reise teilzunehmen. Er war genauso entschlossen mitzugehen wie Quentin. Vielleicht hatte es etwas mit den Geheimnissen zu tun, die er aufgedeckt hatte, seit Walker bei ihnen im Hochland erschienen war - mit der Identität seines Vaters, seiner Herkunft, mit dem König vom Silberfluss und dem Phönixstein, mit Truls Rohk und seiner verschlüsselten Warnung, niemandem zu vertrauen. Möglicherweise war er nur zu stur, um jetzt aufzugeben. Oder es war sein Glaube, dass es ihm vorherbestimmt war, an dieser Expedition teilzunehmen, weil sich diese auf wichtige und unveränderliche Weise auf sein Leben auswirken würde.
    Eine leise Stimme der Vernunft flüsterte ihm zu, er solle Quentin sagen: Ja, wir geben die Sache auf und kehren nach Hause zurück. Er brachte die Stimme kurzerhand zum

Weitere Kostenlose Bücher