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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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sind, dass die Frauen diese Seidenschals lieben, dass die großen Käse und Biere aus Varfleet kommen und dass die Heilpflanzen, die in Streleheim wachsen, endlich wieder in den Süden geliefert werden! Für die Annexion der Grenzländer hingegen interessieren sich nur die Mitglieder des Koalitionsrates. Die sollte man mal eine Woche auf die prekkendorranische Höhe schicken und abwarten, wie sie dann über diese Angelegenheit denken!«
    Während dieser acht eigentümlichen Wochen gab es auch kleine Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Eines Tages tauchten unter dem Luftschiff mehrere Wale auf, die nach Westen schwammen. Wie große Wassergefährte ritten sie voller Freude auf den Wellen, stießen Fontänen in die Luft und klatschten mit den Schwanzflossen. Der Hochländer und der Elf schauten ihnen zu und beneideten diese Riesen um ihre Freiheit. An einem anderen Tag sprangen Hunderte Delfine in rhythmischem Schwung aus dem Wasser und tauchten wieder ein, kleine helle Schimmer in dem ansonsten tiefblauen Meer. Sie sahen wandernde Schulen von Fischen, manche mit wunderbaren Farben, alle jedoch schlank und schnell. Riesige Kalmare mit zehn Meter langen Tentakeln schwammen vorbei wie gefiederte Pfeile, und gefährliche Raubfische mit Flossen, die Messern gleich durch das Wasser schnitten.
    Hin und wieder ging an Bord des Luftschiffes etwas kaputt, für das kein Ersatzteil zu finden war. Manchmal wurden auch die Vorräte knapp. In beiden Fällen mussten die Flugreiter aushelfen. Während einer von ihnen beim Luftschiff blieb, erkundeten die beiden anderen die Inseln der Umgebung und trieben auf, was gerade gebraucht wurde. Zwei Mal durfte Bek sie begleiten, und beide Male suchten sie nach Süßwasser, Obst und Gemüse, um die Vorräte aufzufüllen. Einmal ritt er mit Hunter Predd auf Obsidian, einmal bei dem Reiter namens Gill auf dessen Rock Tashin. Die Flüge waren wunderbar. Er erlebte dabei ein Gefühl der Freiheit, das selbst auf dem Schiff nicht zu finden war. Die großen Vögel waren wesentlich schneller, sie reagierten rascher, und sie fühlten sich im Gegensatz zu dem aus Metall und Holz gebauten Schiff warm und lebendig an.
    Die Flugreiter waren freiheitsliebende Leute und hielten sich ein wenig abseits von den anderen. Als Bek allen Mut zusammennahm und Hunter Predd danach fragte, erklärte ihm der wortkarge Flugreiter geduldig, dass man für dieses Leben vor allem fest glauben musste, anders zu sein. Das hatte mit der Zeit zu tun, die man im Flug verbrachte, und mit der Freiheit, die man empfand, wenn man die Sicherheiten aufgab, auf welche sich die am Boden Lebenden verließen. Flugreiter mussten sich als unabhängig betrachten, um ihre Aufgaben erledigen zu können, mussten unbehindert und unbelastet von Verbindungen jeder Art außer der zu ihren Rocks und ihrem eigenen Volk sein.
    Bek war nicht sicher, ob nicht ein großer Teil dieses Überlegenheitsdenkens durch die Freiheit des Flugs auf den Rocks hervorgerufen wurde. Dennoch mochte er Hunter Predd und Gill, und es würde ihm sowieso nichts einbringen, wenn er ihre Denkweise infrage stellte. Wäre er selbst ein Flugreiter, so sagte er zu sich, würde er vermutlich genauso denken.
    Als er Ahren von seinem Gespräch mit Hunter Predd erzählte, lachte der Elfenprinz. »Jeder an Bord dieses Schiffs hält seine Lebensweise für die Beste, aber die meisten sprechen nicht darüber. Der Grund dafür, warum Flugreiter so offen über ihre reden, liegt darin, dass sie jederzeit auf ihre Rocks springen und davonfliegen können, wenn ihnen eine Erwiderung nicht gefällt!«
    Aber es gab nur wenige Streitigkeiten während dieser Wochen, nachdem sie Flay Creech hinter sich gelassen hatten, und schließlich stellte sich ein angenehmer Tagesablauf und damit Zufriedenheit an Bord ein. Erst nachdem einer der Flugreiter die Insel Shatterstone gesichtet hatte, sollte sich das ändern.
     
    Der Flugreiter Gill sah Shatterstone als Erster bei seiner nachmittäglichen Patrouille. Schon seit Tagen hatte man Ausschau gehalten, denn nach Redden Alt Mers Berechnungen musste sie in der Nähe sein. Schon zuvor war eine Gruppe von drei kleinen Inseln aufgetaucht, die als Landmarke auf der Karte eingezeichnet waren und die Gesuchte ankündigten.
    Walker Boh stand beim Kapitän in der Pilotenkanzel hinter Furl Hawken, der an diesem Nachmittag das Steuer übernommen hatte, und besprach, ob sie nicht bei Sonnenaufgang am nächsten Tag den Kurs berichtigen sollten, als Gill mit der Neuigkeit

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