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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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geschworen, anders zu sein. Und obwohl er die notwendigen Aufgaben erfüllen wollte, um die Rassen zu vereinigen, würde er nicht die alten Taktiken des Ordens anwenden.
    Und nun stieß er wieder einmal darauf, wie schwierig es war, diesen Schwur zu halten. Er entdeckte, wie tief er sich in dessen Ziele und seine Pflicht verstrickt hatte.
    Er befahl Redden Alt Mer, die Jerle Shannara zu der Ebene vor der Burg zu fliegen und dort in einem Abstand von zweihundert Metern zu ankern. Er rief alle an Bord zusammen und erklärte ihnen, dass er mit einigen Männern die Burg erkunden wolle, jetzt, vor der Dunkelheit. Vielleicht würden sie den Schlüssel ja finden und könnten ihn sogar mitnehmen. Aber er wolle nicht die gleichen Risiken wie auf Shatterstone eingehen, daher würde er vor allem Vorsicht walten lassen. Sobald er eine Gefahr spüre, würden sie zurückkehren und erst morgen weitermachen. Sollten sie wegen dieser Maßnahmen länger brauchen, um ihr Ziel zu erreichen, so wäre das auch nicht schlimm.
    Panax, Ard Patrinell und sechs Elfenjäger suchte er zu seiner Begleitung aus. Er zog auch Quentin Leah in die innere Wahl, schüttelte aber dann den Kopf. Bek schaute er gar nicht erst an.
    Der Kundschaftertrupp stieg an der Strickleiter vom Schiff herunter und machte sich auf zur Burg. Sie wateten durch hüfthohes Gras und erreichten bald den Westeingang der Burg, eine Zugbrücke, die heruntergelassen war, und ein Fallgitter, das hochgezogen und verrostet war. Sie blieben einen Moment stehen, dann überquerten sie vorsichtig die Zugbrücke und betraten den Burghof. Dutzende Türen führten durch Mauern, Dutzende Treppen führten auf die Türme. Walker überprüfte sie alle und fand nichts. Es gab weder ein Anzeichen für Gefahr noch für Leben.
    Dennoch spürte er den Schlüssel, fern und schwach, irgendwo im Inneren des Bergfrieds. Welche Art Wächter behütete ihn? Eines ist alles und nichts und wird deine Seele rauben. Die Worte der Seherin hallten rätselhaft und beunruhigend in seinem Kopf wider.
    Walker stand lange Zeit im Hof, um genau wahrzunehmen, was seine Sinne ihm zeigten, dann ging er weiter.
    Sie durchkämmten die Ruinen von den Türmen bis zu den Kellergewölben, vom Kerker bis zu den Turmspitzen, von der Halle bis zum Hof, von einer Brustwehr zur anderen, kreuz und quer durch das gesamte Labyrinth. Nichts störte sie dabei, und keine Gefahren enthüllten sich ihnen. Zwei Mal glaubte Walker, sie seien dem Schlüssel nahe, meinte, seine Gegenwart stärker zu spüren, seine besondere Mischung aus Metall und Energie zu fühlen. Jedes Mal entzog sich der Schlüssel ihm wieder. Beim zweiten Mal teilte er die Elfenjäger in Paare auf und schickte zwei mit Ard Patrinell, zwei mit Panax los und behielt zwei bei sich, um das gesuchte Stück zu umzingeln. Aber niemand fand irgendetwas.
    Ihre Suche war auch in anderer Hinsicht niederschmetternd. Die Festung stellte ein verwirrendes Durcheinander von Zimmern, Höfen und Hallen dar, und im Inneren verlor man sofort die Orientierung. Die Suchenden liefen ständig im Kreis und landeten wieder am Ausgangspunkt. Was auch immer hier vor sich ging, jegliche Bemühungen, das Ziel zu finden, wurden vereitelt, sooft sie es auch versuchten.
    Schließlich gaben sie auf. Die Nachmittagssonne stand im Westen am Horizont, und Walker wollte sich nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr in der Burg aufhalten. Der Bergfried wäre dann vielleicht ein weniger freundlicher Ort, und diese Erfahrung würde er sich gern ersparen. Obwohl sie den Schlüssel noch nicht gefunden hatten, war er ganz in der Nähe, so viel wusste er. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie ihn gefunden haben würden.
    Er kehrte zum Schiff zurück und berief das erste Treffen seines inneren Kreises seit fast zwei Monaten ein, wo er Bericht erstattete und seine Zuversicht zum Ausdruck brachte. Redden Alt Mer, Rue Meridian, Ard Patrinell, Ahren Elessedil, Ryer Ord Star, Quentin Leah und Bek Rowe waren anwesend, und was er erzählte, stärkte ihren Mut. Morgen würden sie die Suche nach dem letzten Schlüssel fortsetzen, endete er, und gewiss würden ihre Bemühungen dann von Erfolg gekrönt sein.
    In der Dämmerung nahm Walker alle außer den Fahrenden, Ryer Ord Star, Truls Rohk und Bek mit sich. Er sah die Enttäuschung und die Verletztheit in Beks Augen, trotzdem ging es nicht anders. Abermals durchforschten sie die Burg, nahmen sich den ganzen Tag dafür Zeit, und wieder fanden sie nichts. Genau wie am

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