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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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des Schiffbauers, und dessen Verwirrung spiegelte sich auf seinem Gesicht. Einige andere Männer lauschten an der Reling.
    Tiefes Schweigen machte sich breit, während sie darauf warteten, dass sich das Geräusch noch einmal wiederholte.
    Bek beugte sich dicht zu Quentin vor. »Was meinst du…?«
    Ihm stockte der Atem, und er verschluckte den Rest von dem, was er hatte sagen wollen. Ein riesiger schwarzer Schemen schob sich aus dem Nebel, ein gewaltiger Schatten, der plötzlich Gestalt annahm und den ganzen Horizont ausfüllte. Er befand sich genau über ihnen, so dicht, dass kaum Zeit zum Reagieren blieb. Bek stolperte zurück und zerrte an Quentins Arm. Warnrufe wurden laut, und dazwischen hörte man die schrillen Schreie eines Rocks. Die Vettern wichen vom leicht erhöhten Hinterdeck zurück und stürzten zu Boden, als der schwarze Schemen die Jerle Shannara traf und Metall und Holz krachend und kreischend zersplitterten. Das Luftschiff ruckte und schwankte, und Schreie und Flüche gellten schrill durch die Luft.
    Überall breitete sich augenblicklich Chaos aus. Bek kam auf die Füße und starrte das Phantom an, das sich in den geschwungenen Rammen am Heck der Jerle Shannara verfangen hatte, und schockiert stellte er fest, dass es sich um ein zweites Luftschiff handelte. Die Wucht der Kollision hatte beide Schiffe in eine langsame Drehung versetzt, wodurch es für Bek schwierig war, sich auf den Beinen zu halten. Einer der Rocks segelte an ihm vorbei, erhob sich aus der Dunkelheit wie ein stilles Phantom, das nur kurz auftaucht und sofort wieder verschwunden ist.
    Dann hob sich vom Hinterdeck plötzlich eine verhüllte Gestalt ab und sprang auf ihn zu. Bek starrte sie überrascht an und stand wie hypnotisiert da. Er hatte nicht einmal die Geistesgegenwart, nach seiner Waffe zu greifen. Er stand einfach nur da. Die Gestalt nahm Form an, und in der dunklen Öffnung der Kapuze wurde im diesigen Licht ein reptilienähnliches Gesicht mit lidlosen Augen und verzerrtem Mund erkennbar. Klauenartige Hände gestikulierten wild.
    »Winssige Leute«, wisperte das Wesen.
    Entsetzt erstarrte Bek.
    »Ssei sstill jetsst«, drängte es leise und griff nach ihm.
    »Nein!«, rief er verzweifelt.
    Das tat er, ohne nachzudenken, einfach nur, weil er auf die Gefahr reagierte. Doch setzte er dabei seine Stimme auf die gleiche Weise ein wie in jener Nacht auf Mephitic, als er mit Truls Rohk in die Burgruine gegangen war, und legte die Magie hinein, die er dort entdeckt hatte. Er spürte, wie die Wucht seiner Worte dieses Wesen traf, das daraufhin zusammenzuckte.
    Dann riss Quentin ihn zur Seite und sprang dem Wesen entgegen. Das Schwert von Leah schnitt durch die Dunkelheit, und mit einem einzigen, funkelnden Streich wurde dem Eidechsenwesen der Kopf vom Rumpf getrennt. Es brach geräuschlos zusammen, und Blut spritzte durch die Luft.
    Weitere Wesen, die genauso aussahen, erschienen an der Reling des phantomhaften Luftschiffes, drängten sich in der Dunkelheit aneinander und schauten herunter, wobei ihre Waffen aufblitzten.
    Die Fahrenden und die Elfen stießen laute Rufe aus und versammelten sich mit gezogenen Waffen hinter den beiden Vettern. Ein Hagel von Geschossen ging auf das Schiff nieder, und einige Mann an Bord der Jerle Shannara wurden getroffen und brachen gekrümmt zusammen. Quentin stieß Bek hinter einen Stapel Kisten unterhalb des erhöhten Achterdecks und schrie ihn an, er solle in Deckung bleiben.
    Einen Augenblick später ruckten die Luftschiffe erneut und trennten sich unter Kreischen von Metall und dem Ächzen von Holz voneinander. Langsam und schwerfällig trieben die beiden Gefährte auseinander, während die Besatzungen sich noch immer an der Reling drängten und sich gegenseitig durch das Nichts anstarrten.
    »Alle Mann auf ihre Posten!«, brüllte Redden Alt Mer aus der Pilotenkanzel.
    Er betätigte hastig die Steuerungen, ließ das Hauptsegel herunter, um so viel Ambientlicht zu sammeln wie möglich, enthüllte die Diapsonkristalle, damit das Luftschiff Energie bekam, und wendete die Jerle Shannara, sodass sie in die Richtung zeigte, in der das andere Schiff verschwunden war. Seine Männer verteilten sich auf Deck und befestigten die Strahlungssammler; unterdessen stürmten die Elfenjäger in die Gefechtsstationen und machten die Waffen kampfbereit. Überall herrschte plötzlich hektische Betriebsamkeit, und Bek erhob sich wieder.
    »Was ist eigentlich passiert?«, wollte Bek Quentin fragen, aber sein Cousin

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