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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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deutete mit dem Kopf auf den Großen Roten. »Ich glaube, unser Gegner könnte sich mit der Absicht tragen, unser Schiff zu stehlen, und aus diesem Grund lasse ich die Fahrenden hier zurück. Von unserer Anwesenheit weiß er, nehme ich an, und auch, wie wir hergekommen sind. Wenn der Widersacher die Jerle Shannara raubt, sitzen wir hier fest und sind hilflos. Das dürfen wir nicht zulassen. Wer könnte unser Luftschiff besser beschützen und verteidigen als die Leute, die es gebaut und gesegelt haben?«
    Redden Alt Mer nickte langsam. »Also gut. Deine Gründe klingen vernünftig, Walker. Aber wie sollen wir gegen dieses Ding ankämpfen, wenn es zum Schiff kommt? Wir haben keine Magie, nur unsere Klingen. Wenn es so mächtig ist, wie du sagst…«
    »Nachdem wir morgen an Land gegangen sind«, unterbrach Walker ihn rasch, »wirst du die Jerle Shannara aus dieser Bucht heraussteuern, und zwar durch den Kanal zurück zum Quetscher. Dort fliegst du über die Halbinsel zur Meeresküste und suchst die Flugreiter. Nachdem du das erledigt hast, kommt ihr wieder hierher und sucht euch einen sicheren Ankerplatz. Mach dir eine Karte von dem Weg nach draußen, damit ihr hierher zurückfindet. Die Flugreiter sollen jeden Tag landeinwärts über diese Bucht fliegen und über den Wäldern kreisen, bis wir ihnen ein Zeichen geben, dass du uns herausholen sollst. Wenn du das Schiff irgendwo verbirgst, wo es nicht sofort entdeckt wird, dürfte es sicher genug sein.«
    Der Große Rote sah seine Schwester an. Rue Meridian zuckte mit den Achseln. »Mir gefällt es nicht, uns aufzuteilen«, sagte er. »Ich verstehe zwar durchaus den Grund, dennoch bedeutet es ein erhöhtes Risiko für euch und uns, wenn etwas schief geht. Ihr werdet festsitzen, falls ich euch nicht finden kann.«
    Walker nickte. »Dann müssen wir eben dafür sorgen, dass dir das gelingt.«
    »Oder wenn wir die Flugreiter nicht finden«, fügte die Kleine Rote hinzu.
    »Die Flugreiter werden euch bemerken. Gewiss halten sie Ausschau nach dem Luftschiff. Zeichnet nur die Route auf und kehrt sicher zurück.«
    »Dafür werde ich schon sorgen.« Rue Meridian hielt seinem Blick stand.
    Bek schaute von Quentin zu Ahren Elessedil, zu Ard Patrinell und schließlich zur blassen, jugendlichen Ryer Ord Star. Von jedem Gesicht waren Entschlossenheit und Zustimmung abzulesen, nur auf dem der Seherin zeigten sich außerdem Besorgnis und innerer Konflikt. Sie wusste etwas, das sie ihnen verheimlichte. Bek spürte es instinktiv, als hielte er das Schwert von Shannara noch in den Händen, als riefe er seine Magie, suche nach der Wahrheit und zerschneide den verhüllenden Schleier, mit dem die junge Frau sich umgab.
    Was verbarg sie? Etwas über ihr aller Schicksal? Etwas, das sie weiter landeinwärts erwartete? Bek beobachtete sie verstohlen. Hatte sie Walker alles erzählt? Oder hielt sie noch Wissen zurück? Bek hatte keinen Grund, sich diese Fragen zu stellen, keinen Anlass zu glauben, sie würde dem Druiden etwas verschweigen.
    Trotzdem distanzierte sie sich so merkwürdig von ihm, von allen…
    »Wenden wir uns den notwendigen Vorbereitungen zu und essen dann«, sagte Walker und riss ihn aus seinen Gedanken. »Morgen früh sehen wir uns bei Sonnenaufgang.«
    »Viel Glück, Walker«, sagte Rue Meridian.
    Er lächelte sie an. »Das können wir wohl alle gebrauchen, Kleine Rote.«
    Dann zog er seine schwarze Robe um sich und verließ den Raum.

Kapitel 63
    Die Jerle Shannara ankerte in vierzig Fuß Höhe über dem Wasser, ein gutes Stück vom Ufer entfernt, und verbrachte eine ruhige Nacht in der von Bäumen geschützten Bucht. Um kein Risiko einzugehen, bestand Walker darauf, die Nachtwache voll zu besetzen - ein Mann am Bug, einer am Heck und einer in der Pilotenkanzel -, wobei er dies den Fahrenden überließ, damit alle Elfenjäger am nächsten Morgen frisch und ausgeruht waren. Trotzdem vermutete der Druide, dass niemand in dieser Nacht viel Schlaf finden würde. Während er durch die Korridore und über Deck schlich, begegnete ihm reihum einer nach dem anderen. Es war die Aufregung, die ihnen den Schlaf stahl, und obwohl Wind und Brandung nicht störten, war allen unbehaglich zu Mute.
    Die Dämmerung kam mit goldenem Licht, erhellte einen blauen Himmel und kündigte einen wunderschönen Tag an. Auf dem Schiff standen die meisten sofort auf und waren dankbar für das Ende der schlaflosen Nacht. Nach dem Frühstück wurden Waffen und Vorräte verstaut. Der Suchtrupp versammelte

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