Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
Druiden an.
    »Und ich auch nicht«, stimmte Rue Meridian verärgert zu. »Wir sind so weit gesegelt, um zu entdecken, was es hier gibt. Du verlangst zu viel von uns, Walker.«
    Sonst sagte niemand ein Wort. Sie hatten sich dicht um den Druiden geschart, um den Tisch, auf dem die vergrößerte Kopie der Karte lag, die alle außer Ryer Ord Star, die sich im Hintergrund hielt, schweigend betrachteten. Da die Wärme ihrer neuen Umgebung noch nicht ins Schiffsinnere vorgedrungen war, roch es nach Feuchtigkeit und Pech, und die Kälte und das Eis hingen noch in der Luft. Bek betrachtete die Gesichter um sich herum und war überrascht, welche Anspannung und Erwartungshaltung sich in ihnen ausdrückten. Sie hatten lange gebraucht, um ihr Ziel zu erreichen, und vieles von dem, was sie während der langen Reise unterdrückt hatten, drängte nun nach außen.
    Walker ließ den Blick durch den Raum schweifen. Er deutete auf die Karte, die vor ihnen lag. »Wie, meint ihr, ist es dem Schiffbrüchigen gelungen, die Karte von hier bis ins Westland zu bringen?«
    Er wartete einen Moment, doch niemand antwortete. »Das ist eine Reise, die Monate dauert, sogar mit einem Luftschiff. Wie also konnte der Schiffbrüchige das schaffen, obwohl er blind und stumm und vermutlich halb verrückt war?«
    »Jemand hat ihm geholfen«, antwortete Bek, der dieses unbehagliche Schweigen nicht länger ertragen konnte. »Vielleicht der Gleiche, der ihm bei der Flucht geholfen hat.«
    Der Druide nickte. »Wo ist diese Person?«
    Erneut Stille. Bek schüttelte den Kopf, denn er wollte nicht ständig für die Gruppe sprechen.
    »Tot, während der Flucht auf See verschollen, wahrscheinlich auf der Rückreise«, sagte Rue Meridian. »Worauf willst du hinaus?«
    »Nehmen wir einmal an, es verhält sich so«, erwiderte Walker. »Ihr hattet Gelegenheit, die Karte auf der Reise ausgiebig zu studieren. Die meisten Bezeichnungen sind nicht mit Worten, sondern mit Symbolen ausgeführt. Die Sprache stammt nicht aus unserem Zeitalter, sondern ist Tausende von Jahren alt, aus einer Zeit vor den Großen Kriegen, die die Alte Welt zerstörten. Wie hat unser Schiffbrüchiger diese Sprache gelernt?«
    »Jemand hat sie ihm beigebracht«, antwortete Rue Meridian und setzte eine nachdenkliche, irgendwie besorgte Miene auf. Ungeduldig warf sie das lange rote Haar zurück. »Warum hat man das getan?«
    »Warum, genau.« Walker hielt inne. »Nehmen wir an, die Elfen, die Kael Elessedil vor dreißig Jahren anführte, haben ihr Ziel genauso wie wir erreicht, und dann ist ihnen etwas zugestoßen. Sie wurden alle getötet außer einem Mann, bei dem es sich vielleicht sogar um Kael Elessedil persönlich handelte. Ihre Schiffe wurden zerstört, jede Spur ihrer Reise verwischt. Wie haben sie den Weg hierher gefunden? Hatten sie ebenfalls eine Karte? Wir müssen davon ausgehen, denn sonst hätte der Schiffbrüchige doch keine für uns zeichnen können. Um die Kopie anzufertigen, die sich in unserem Besitz befindet, mussten sie der gleichen Route folgen wie wir. Sie haben die Insel Flay Creech aufgesucht, dann Shatterstone und Mephitic, und die gleichen Schlüssel gefunden. Wenn das so ist, wie sind die Schlüssel dann auf die Inseln zurückgelangt?«
    Abermals schwieg die Gruppe. Unbehaglich trat man von einem Fuß auf den anderen. »Was meinst du denn?«, fragte Ard Patrinell.
    »Er meint, wir sind in eine Falle hineingesegelt«, antwortete Redden Alt Mer leise.
    Bek starrte den Kapitän an, wiederholte dessen Worte im Stillen und versuchte, den Sinn dahinter zu erkennen.
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht«, sagte Walker, setzte eine grüblerische Miene auf und schob die Hände in die Ärmel seiner Robe. »Mir kam es eigenartig vor, dass ein Elf eine solche Karte besitzen sollte, die mit Symbolen beschriftet war, die er wahrscheinlich nicht entziffern konnte. Ich hielt es für zu praktisch, dass die Karte alles so deutlich preisgab, was wir auf dem Weg hierher zu erledigen hatten. Die Schlüssel waren kaum verborgen. Eigentlich fielen sie uns sehr leicht in die Hände, nachdem wir die Wächter einmal umgangen hatten. Daher hatte ich die Idee, derjenige, der die Schlüssel versteckt hatte, sei mehr daran interessiert, wie wir die Hüter überwinden als daran, ob wir sie finden oder nicht. Das erinnerte mich daran, auf welche Weise Jäger Fallen stellen: indem sie den Köder in die Schlinge legen, wobei der Köder selbst für sie keinen Wert hat. Jäger halten Tiere für

Weitere Kostenlose Bücher