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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Bremen erhielt einige Hinweise darüber, aber auch der Dämonenlord und seine Geschöpfe suchen ihn. Wir müssen ihn unbedingt zuerst finden. Ich werde den König bitten, eine Expedition auszustatten.
    Aber er kommt meiner Bitte vielleicht eher nach, wenn du sie vorbringst.«
    Jerle lachte, aber es klang mehr wie ein Aufheulen. »Glaubst du das? Daß ich helfen kann? An deiner Stelle würde ich nicht zu sehr auf mich setzen! Ich bin Courtann in der letzten Zeit ein- oder zweimal auf die Füße getreten, und ich glaube, er schätzt mich im Moment nicht gerade! Oh, er mag meinen Rat, wenn es um Truppenbewegungen oder um Verteidigungsstrategien geht, aber das ist auch alles!« Sein Lachen erstarb, und er wischte sich die Augen. »Nun gut, ich werde tun, was ich kann.« Er kicherte. »Du machst das Leben interessant, Tay. Das war schon immer so.«
    Tay lächelte. »Das Leben macht sich selbst interessant. Ich bin einfach nur mittendrin, ebenso wie du.«
    Jerle streckte den Arm aus, und sie schüttelten sich noch einmal kräftig die Hände und verharrten so für einen Augenblick. Tay spürte die Kraft seines Freundes, und es schien, als könnte er etwas davon an sich ziehen und zu seiner eigenen machen.
    Er hielt noch immer Jerles Hand, stand auf und zog seinen Freund mit hoch. »Wir sollten uns jetzt auf den Weg machen und beginnen«, riet er.
    Der andere nickte, und sein Lächeln war kühn und zuversichtlich und durch und durch verschmitzt. »Du und ich, Tay«, sagte er. »Wir beide, wie früher. Das wird ein Mordsspaß.«
    Natürlich hatte er eigentlich etwas ganz anderes gemeint, aber Tay Trefenwyd nahm an, daß er ihn ganz richtig verstanden hatte.

Kapitel 9
    Tay besuchte seine Familie und seine Freunde in Arborlon, während er ungeduldig darauf wartete, daß Jerle Shannara den Untergang und die Vernichtung der Druiden bestätigen würde. Sein Freund hatte ihm versprochen, sofort jemanden nach Paranor zu schicken, um Klarheit über Bremens Vermutungen zu bekommen. Danach würden sie ein Treffen mit dem Elfenkönig Courtann Ballindarroch und dem Hohen Rat vereinbaren. Tay würde die Gelegenheit erhalten, Hilfe für die Zwerge und eine Suchexpedition nach dem Schwarzen Elfenstein zu erbitten. Jerle versprach, ihn zu unterstützen. Zunächst einmal ließen sie die Angelegenheit jedoch ruhen.
    Es war nicht einfach für Tay. Er hatte noch lebhaft in Erinnerung, wie sehr Bremen ihn gedrängt hatte, Ballindarroch um Hilfe zu bitten. Die Stimme des alten Mannes flüsterte zu ihm, er hörte sie im Scharren der Schuhe auf losem Geröll, in den Stimmen der Fremden, die er nicht sehen konnte, selbst in seinen Träumen vernahm er sie. Aber Bremen erschien nicht selbst und sandte auch auf andere Weise keine Nachricht, und Tay wußte, daß er nichts erreichen würde, solange er nicht erfahren hatte, wie es um Paranor stand. Ballindarroch hatte ihm sofort, nachdem er von seiner Rückkehr erfahren hatte, einen offiziellen Gruß zukommen lassen, aber er war nicht mit der Aufforderung verbunden gewesen, vor dem König oder dem Hohen Rat zu erscheinen. Alle außer Jerle Shannara gingen davon aus, daß Tays Rückkehr einzig dem Wunsch entsprang, seine Familie und Freunde wiederzusehen.
    Tay wohnte im Haus seiner Eltern, die inzwischen beide alt geworden waren. Sie stellten Fragen über das Leben auf Paranor, aber noch während er antwortete, erlahmte ihr Interesse und sie beharrten nicht auf weiteren Einzelheiten. Vom Dämonenlord und den Schädelträgern wußten sie gar nichts, und von der Armee der Trolle hatten sie lediglich Gerüchte gehört. Sie lebten in einem kleinen Dorf nahe den Gärten des Lebens, entlang der gewaltigen Felswand des Carolan, und sie verbrachten ihre Tage damit, in ihrem winzigen Garten zu arbeiten und ihren jeweiligen Interessen nachzugehen - bei Tays Vater war es die Malerei, bei seiner Mutter das Weben. Sie sprachen mit ihrem Sohn, während sie arbeiteten, stellten abwechselnd Fragen und waren gleichzeitig so in ihre Beschäftigungen versunken, daß sie nur mit einem Ohr zuhörten. Klein, zerbrechlich und von Tag zu Tag schwächer wirkten sie, und Tay dachte an die Zerbrechlichkeit seines eigenen Lebens, das er bis vor kurzem noch für so sicher gehalten hatte.
    Tays Bruder wohnte mit seiner Familie viele Meilen südwestlich im Tal des Sarandanon, und so erfuhr er von seinen Eltern alles Wichtige über ihn. Tay und sein Bruder hatten sich nie besonders nahegestanden und sich seit mehr als acht Jahren nicht

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