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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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eine neue Aufgabe bereits genug zu erledigen. Abgesehen davon war es möglich, daß noch andere Räuberbanden dort lauerten, und so hielt er es für wichtiger, die Elfen so schnell wie möglich zu warnen.
    Also setzte er seine Reise nach Norden weiter fort, immer im Schutz der Bäume. Es war noch nicht Mittag, als er das Tal von Rhenn erreichte und seinem Verlauf nach Westen folgte. Das Tal von Rhenn war die Pforte zu Arborlon und dem Westland, und an seinem entgegengesetzten Ende würden Elfen Wache halten. Dieser östliche Teil mit seinen sanften Grasflächen zwischen zwei Gebirgsausläufern war einladend, aber das Tal verengte sich rasch, das Gelände stieg an, und kleinere Hügel erhoben sich bis hin zu steilen Klippen. Hatte man endlich das andere Ende erreicht, so blickte man geradewegs in einen gähnenden, zerklüfteten Schlund. So bot das Tal von Rhenn eine natürliche Verteidigungsposition gegen jede Armee, die vom Osten her angreifen wollte. Der Wald war zu dicht und das Felsengebirge zu steil, und so war das Tal der einzige Weg, wollte man mit einer einigermaßen großen Streitmacht in das Westland eindringen oder hinausgelangen.
    Natürlich standen immer Wachen dort, und Tay wußte, daß er auf jemanden treffen würde. Er mußte nicht lange warten. Kaum hatte er die Hälfte des grünen Tals durchquert, da donnerten auch schon Reiter auf ihn zu, um ihn, den Fremden, zur Rede zu stellen. Als sie näher kamen, erkannten sie ihn jedoch und zügelten unter fröhlichen Rufen ihre Pferde. Sie hießen ihn herzlich willkommen, gaben ihm ein Pferd und nahmen ihn mit zum Lager. Der Befehlshaber der Wache sandte augenblicklich jemanden nach Arborlon, um Tays Kommen anzukündigen. Er klärte den Befehlshaber über die räuberische Bande auf, erwähnte aber nur die Gnome und ließ den Schädelträger aus dem Spiel - diese Information wollte er Ballindarroch lieber selbst überbringen. Der Befehlshaber hatte von den Gnomen bisher noch nichts bemerkt und sandte sofort Reiter auf die Suche. Dann sorgte er dafür, daß sein Gast etwas zu essen und zu trinken bekam, und leistete ihm Gesellschaft; er beantwortete Tays Fragen über Arborlon und informierte ihn über den neuesten Stand all der Ereignisse, die ihn beschäftigten.
    Das Gespräch war ungezwungen, die Zeit verging schnell. Gerüchten zufolge hielten sich Trolle in der Ebene von Streleheim auf, aber man wußte nichts Genaues, und bisher war noch keiner so weit südlich gesichtet worden. Die Geschehnisse um den Dämonenlord und Paranor behielt Tay für sich. Als er mit essen fertig war und aufbrechen wollte, gab der Befehlshaber ihm ein Pferd und bot ihm zwei Männer als Begleitung an, aber Tay lehnte ab und machte sich allein auf den Weg.
    Gedankenverloren ritt er auf Arborlon zu. Es gab Gerüchte, aber gesehen hatte niemand etwas. Geister und Schatten. Der Dämonenlord war so wenig greifbar wie Rauch. Aber Tay hatte den Schädelträger und die Gnome deutlich vor Augen gehabt, und Bremen hatte den Dämonenlord in seinem Versteck im Nordland aufgespürt. Bremen schien sicher zu sein, was geschehen würde, und so lag es jetzt an seinem Freund, einen Weg zu finden, auch die Elfen zu überzeugen.
    Die Straße, der Tay folgte, schlängelte sich durch die Wälder des Westlandes; sie ging altem Baumbestand aus dem Weg, führte an kleinen Seen vorbei und folgte dem Lauf gewundener Bäche, je nach Gelände ansteigend oder abfallend. Sonne brach durch die Baumwipfel, streifte hohe Stämme und kleine Grüppchen winziger Wildblumen - ein langer Finger aus Licht inmitten der Schatten. Als wären es Banner und Wimpel, schien seine Heimat Tay willkommen zu heißen. Der Elf zog als Antwort darauf seinen Umhang aus und genoß den Mantel aus Wärme auf seinen breiten Schultern.
    Er begegnete auf dem Weg anderen Reisenden, Männern und Frauen, die zwischen den Dörfern hin- und herpilgerten, Händlern und Handwerkern, deren Arbeit man an anderen Orten bedurfte.
    Einige nickten und winkten grüßend, andere schritten einfach nur vorbei. Immer aber waren es Elfen, und das war für Tay ungewohnt, denn seit langem war er nicht mehr an einem Ort gewesen, an dem so viele Leute seines eigenen Volkes zusammenwaren. Es erschien ihm nahezu befremdlich, daß alle wie er waren und niemand anders.
    Er näherte sich Arborlon in den matten und trägen Stunden des Nachmittags, als die Hitze des späten Frühlingstages selbst auf dem kühlen Wald drückend und schwer lastete. Ein Reiter erschien auf

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