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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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die wirkliche Welt zurückgekehrt war, in einer kurzen, aber erstaunlich klaren Vision enthüllt, was er tun musste. Durch ihre empathische Berührung und ihre Begabung als Seherin hatte sich der Zweck seiner Reise zu diesem Ort, der einst so klar und unbestreitbar gewesen war, vollkommen verändert.
    Er wunderte sich nur, wie sehr sich Menschen in dem irren könnten, was sie für ihr Schicksal hielten. Sogar Seherinnen, die eine Gabe wie Ryer Ord Star besaßen. Es war leicht zu glauben, ein Ereignis folge dem anderen und ein Ding sei genau das, als was es erschien. Er jedoch wusste es besser. Denn ein Druide verstand besser als jeder andere, dass das Leben aus Myriaden von Wendungen und Kehrtwendungen bestand, die niemand enträtseln konnte, aus einem Pfad also, den man gehen musste, um ihn zu verstehen. Genauso war es hier in Castledown für ihn, obwohl er die Regeln eine Zeit lang vergessen hatte. Und später würde es so für die Überlebenden sein, wenn sie schließlich den Heimweg antraten.
    Er fragte sich nach dem Schicksal, welches die anderen Mitglieder der Gemeinschaft von der Jerle Shannara erlitten haben mochten. Ahren Elessedil war noch am Leben gewesen, als Ryer Ord Star Walker gefunden hatte. Inzwischen war er verschwunden, und nicht einmal die Seherin hatte eine Ahnung, was aus ihm geworden war. Die Magie des Phönixsteins hatte beide eine Weile beschützt, doch inzwischen war sie verbraucht. Die Fahrenden hatten noch gelebt, als sie die Jerle Shannara verließen und nach Castledown aufbrachen. Der Seherin zufolge hatten vor einer Woche auch noch Bek und die Fährtenleserin Tamis gelebt. Über den Rest wusste er nichts. Er konnte sich zwar nicht vorstellen, dass sie alle tot waren, doch die Möglichkeit bestand immerhin.
    Noch immer heulten in Castledown schrill und penetrant die Alarmsirenen und hallten durch das Labyrinth der Gänge. Kriecher eilten vorbei, bewegten sich in alle Richtungen und beachteten Walker und Ryer Ord Star nicht. Er hatte Vorkehrungen getroffen und sowohl sich als auch die Seherin in Druidenmagie gehüllt, die, davon war er überzeugt, in der realen Welt funktionieren würde, im Gegensatz zu dem schrecklichen Versagen in seinen Träumen. Auf jeden Fall waren die Kriecher mit anderen Dingen beschäftigt, gehorchten vorrangigen Befehlen, sich um Reparaturen zu kümmern und die Ordnung wiederherzustellen. Im Augenblick würden sie noch nicht nach ihm suchen, aber lange konnte es nicht mehr dauern. Daher war Eile geboten.
    Sein Erkundungsgang durch Castledown in Antrax’ internen Systemen hatte ihm zu einer Karte verholfen, die er brauchte, um seinen Aufenthaltsort zu bestimmen. Der einzige Weg, Antrax zu zerstören, bestand darin, ihn von seinen Energiequellen zu trennen. Wenn Walker dies gelang, würde er ihn handlungsunfähig machen.
    Das klang ganz einfach. Nur würde es nicht so einfach werden.
    Der Lärm von Maschinen wurde lauter und eindringlicher. Die Energiequelle, ihr Ziel, lag vor ihnen. Walker sammelte Kraft für die Auseinandersetzung, die ihn erwartete. Antrax würde versuchen, ihn erneut in eine Falle zu locken und abermals ruhig zu stellen. Er würde es auf die gleiche Weise versuchen, denn eine Maschine benutzte stets immer ihre primäre Handlungsoption, um eine Situation zu handhaben, bis diese Option sich als undurchführbar erwies. Antrax würde sich also wieder auf Kriecher und Drogen verlassen. Diesmal war Walker jedoch vorgewarnt und hatte sich entschieden, die Sache anders anzugehen.
    Als der Alarm unerwartet verstummte, wirkte die plötzliche Stille wie ein Schock. Wenn man das Ausmaß des Schadens bedachte, den Walker in Castledowns Systemen angerichtet hatte, so war Antrax mit den Reparaturen schneller vorangekommen, als Walker gehofft hatte. Kurz zog er in Erwägung, noch einmal auf diese Weise zuzuschlagen, entschied sich aber dagegen. Antrax würde darauf gefasst und vorbereitet sein. Es war besser weiterzugehen. Die Quelle von Castledowns Energie lag direkt vor ihnen, und einmal dort angekommen, würde kein Alarm der Welt noch einen Unterschied ausmachen.
    Nichtsdestotrotz ertönten bereits wieder neue Sirenen, als sie das Ende des Ganges erreichten, der in dem zentralen Energieraum mündete. Sie hörten Explosionen, und der stechende Brandgeruch von Magie stieg ihnen in die Nase, und nun erkannte er, dass der Saal vor ihm lag. Er zog Ryer Ord Star mit sich und begann zu laufen, da er nicht wusste, was er vorfinden würde. Es konnte einer seiner

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