Shannara VIII
rote Augen auf, und die Feuerstrahlen schossen kreuz und quer. Die Kriecher waren verwirrt und bewegten sich wild durcheinander. Sie entdeckten weder den Druiden noch seine Gefährten; in dieses Chaos konnten ihre Sensoren keine Ordnung mehr bringen.
Walker hatte die Seherin und den Elfen zu der zum Teil zerstörten Wand der Extraktionskammer geführt, wo sie ein wenig geschützter waren. »Wartet hier auf mich«, befahl er.
Er zog seine Robe zusammen, schlich davon und bewegte sich zwischen den Kriechern hindurch auf die Zylinder zu. Für ein vorsichtiges Vorgehen fehlte ihm die Zeit. Er musste schnell zuschlagen. Im Gehäuse entdeckte er eine Nahtstelle, eine Schwäche, die ihm vielleicht dienlich sein würde, und er griff sie an. Druidenfeuer riss das Metall auf und verbeulte es. Ehe Antrax reagieren konnte, hatte Walker bereits wieder die Position gewechselt. Ein Dutzend Meter weiter schlug er erneut zu. Die Feuerstrahlen schossen wild kreuz und quer nach ihm, fanden in ihm jedoch kein Ziel, da er sich mit Magie getarnt hatte. Er wich ihrem Feuer und den Kriechern aus, umkreiste die Zylinder und die Maschinerie und suchte weiter nach Schwachstellen.
Obwohl er sein Bestes gab, hielt das schützende Metall der Energiequelle stand. Seine Kräfte ließen nach, und noch immer hatte er nichts erreicht. Er musste die Sache anders angehen. Während er weiter auswich und zur Tarnung falsche Bilder von sich erzeugte, ging er zurück und entkam dabei nur knapp einem verirrten Feuerstrahl, der seinen Mantel versengte. Früher oder später würde ihn das Glück verlassen. Antrax würde vermutlich längst zu einem Gegenschlag ausholen.
Den Gedanken hatte er kaum zu Ende gebracht, als der Angriff begann. Ein eigentümlich dunstiger Lichtstrahl flammte an der Decke auf, flutete den Raum und gab Walkers Silhouette preis. Wenn er nicht längst in Bewegung gewesen wäre und Bilder von sich selbst hinter sich zurückgelassen hätte, hätten ihn die Feuerstrahlen, die ständig hin und her fuhren, verbrannt. Wie es nun aussah, saß er zwischen zwei kleineren Maschinen fest und konnte nicht mehr fliehen, da von überall her Kriecher, die ihn endlich lokalisieren konnten, auf ihn zustrebten.
Ahren Elessedil erkannte die Gefahr, trat einige Schritte von Ryer Ord Star zur Seite und richtete die Magie der Elfensteine auf das Licht. Dieses verlosch, und Walker war frei und konnte sich wieder bewegen. Ahren erledigte den Kriecher, der ihm am nächsten stand, und eröffnete dem Druiden so einen Fluchtweg. Walker rannte zu ihm herüber, packte ihn am Arm und zog ihn zu der Wand hinter sich. Während er weitere Abbilder zur Täuschung erzeugte, zerrte er Elfenprinz und Seherin zur Tür der Extraktionskammer.
»Bleib hier!«, rief er Ahren über den Lärm hinweg ins Ohr. »Halt sie so lange zurück, wie du kannst, und dann lauf!«
Er betrat den Raum und suchte die Energieanschlüsse, die in die Wände eingelassen waren. Bislang war er den Kampf von der falschen Seite angegangen. Er konnte die Energiequelle nicht von außen zerstören; wer auch immer Antrax erschuf, hatte dafür gesorgt, dass ein Sabotageakt nicht so leicht war. Einen wirklich dauerhaften Schaden konnte man nur von innen anrichten. Antrax war in Castledown installiert worden, um die Bibliothek der Alten Welt gegen Angriffe von außen zu beschützen. Demnach würde es auch innere Verteidigungsanlagen geben, doch würden diese nicht so stark sein. Die Leitungen, die rohe Energie in die Kondensatoren führten, um sie dort umzuwandeln und zu speichern, würden eine nahezu unendliche Kapazität haben, da solche Energie zwangsläufig in verschiedenen Formen und Mengen vorkam.
Aber würden die Leitungen, über die Antrax sich mit Energie von den Kondensatoren versorgte, ebenfalls so stabil sein? Walker glaubte nicht. Antrax würde seine Aufnahme selbst steuern. Er brauchte kein separates Überwachungssystem, weil es keinen Grund gab, dass es zu einer übergroßen Energieaufnahme kommen könnte. Überlastete man also diese Leitungen, würden sie schmelzen und sich auflösen. Antrax würde zwar über ein Warnsystem und Sicherungen verfügen, um dies zu verhindern, doch wenn Walker rasch genug zuschlug, würde der Schaden bereits entstanden sein.
Er ging durch die Trümmer im Raum, stieg über zerstörte Geräte und Kriecher, bis er die Extraktionsanschlüsse fand, die zu den Speichereinheiten führten. Diese würde er benutzen, um die Leitungen zu erreichen, die Antrax
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