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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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inzwischen hatte sich der Eindringling von seinen Fesseln befreit und war in den Komplex geflohen. Jetzt waren also zwei von ihnen frei, und jeder der beiden konnte großen Schaden anrichten.
    Binnen Millisekunden schoss Antrax durch seine Stromleitungen und erreichte das Kondensatorgehäuse, ehe der zweite Eindringling in den Besitz der Steine gelangte und sich aus der Extraktionskammer befreien konnte. Nachdem der Alarm wieder abgeschaltet war, bestand unmittelbare Gefahr vor allem für die Speichereinheiten, die sein Lebensblut enthielten. Antrax löste den Vorhang aus Laserstrahlen aus, die die Schöpfer installiert hatten, um die Kondensatoren zu schützen, und rief gleichzeitig die stärksten seiner Kampfsonden herbei, um den neuen Eindringling zur Räson zu bringen.
    Möglicherweise war es zu spät, ihn ruhig zu stellen, ohne ihn zu töten, aber Antrax war bereit, dies zu akzeptieren. Er war nicht der Einzige, der die Steine benutzen und ihre Magie hervorrufen konnte, und andere würden sich wie er nach Castledown locken lassen. Wichtiger war es, Schäden an der Energieversorgung zu vermeiden.
    Er spürte, wie sich der Eindringling durch die zerstörte Tür der Extraktionskammer bewegte und auf die Laserstrahlen und die Sonden zuging, die bereits auf den Alarm reagiert hatten. Im ganzen Komplex gab es Extraktionsanschlüsse, und Antrax leitete die Ausstöße der Elfenkraft ab und verwendete sie. Energie durfte nicht verschwendet werden, gleichgültig, aus welcher Quelle sie stammte.
    Computerchips rechneten und analysierten die Lage mit unglaublicher Schnelligkeit. Antrax wurde informiert und legte dementsprechend seine Strategie fest. Die Eindringlinge würden gegen seine Sonden kämpfen, allerdings in dem falschen Glauben, dass sie irgendwie die Oberhand gewinnen könnten. Das war unmöglich. Sie würden Antrax schlicht nur weitere wertvolle Energie liefern, die er brauchte und die er ihnen sowieso hatte entziehen wollen. Allerdings würden sie glauben, sie hätten eine Chance, sich zu befreien, und deshalb würden sie kämpfen, bis sie am Ende überwältigt wurden.
    Antrax, der zu Gefühlen nicht fähig war, empfand nichts für die Menschen, die er jagte. Er bereitete sich einfach nur darauf vor, sie ruhig zu stellen und auszulöschen.

Kapitel 28
    Der Druide, der unter dem Namen Walker bekannt war und der einst Walker Boh gewesen war, stand auf der Schwelle zu einer weiteren Verwandlung, die sein Leben verändern würde. Er eilte durch die Gänge von Castledown auf die Auseinandersetzung mit Antrax zu. Ryer Ord Star folgte ihm dichtauf und hielt mit zarter Hand die seine. Auf ihrem Gesicht zeigte sich solche Freude, weil sie ihn endlich gefunden hatte, solche Erleichterung, weil sie ihn vor den Maschinen gerettet hatte, die ihm das Leben aussaugen wollten, dass er es nicht übers Herz brachte, ihr zu sagen, was sie erwartete. Lieber ließ er ihr das bisschen Glück, ihr eigenes Leben gerettet und ihre Freiheit von der Ilse-Hexe gewonnen zu haben. Sie hatte alles für ihn gegeben, und deshalb durfte sie sich gern im Licht ihres Erfolgs sonnen.
    Es war schon eigentümlich, dass ihr, die Seherin war und so klar in die Zukunft schaute, so viel von dem entging, was auf sie zukam. Er hatte sie mitgenommen, damit sie ihm Einsicht in die Zukunft verschaffte, aber er hatte sich niemals vorgestellt, dass dieses Wissen, nach dem er verlangte, ihn auf so umständliche Weise erreichen würde. Es waren nicht einfach ihre Visionen, die ihm Kenntnisse vermittelten. Auch nicht ihre Träume. Nein, sondern die Art und Weise der Verbindung, die sie eingegangen waren, als sie ihn nach dem Zwischenfall auf Shatterstone heilte. Damals hatte er die Wahrheit über sich erfahren. Damals hatte er erkannt, wer sie war, und entschieden, seinen Instinkten zu vertrauen.
    Jetzt, tief im Innern dieser Katakomben in einem fernen Land, hatte sie ihm dennoch die Zukunft enthüllt. Während er bei ihrem empathischen Rettungsversuch in der Extraktionskammer mit ihr verbunden war, hatte er abermals einen Blick auf das erhascht, was sich vielleicht zutragen würde. Obwohl die Zukunft wie auf Wasser geschrieben war, geschah es manchmal, dass man Voraussagen treffen konnte, die abhängig davon waren, welche Handlungsmöglichkeit man wählte. Geh in die eine Richtung, und die Zukunft nimmt jene Wendung. Geh in die andere, und es wird am Ende ein anderes Resultat herauskommen. Und so hatte sich ihm, als er aus seinem Betäubungsschlaf erwacht und in

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