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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Sofort erstarrte er, und im gleichen Moment entdeckte er eine Bewegung auf der anderen Seite. Zuerst hielt er es für Schatten, die im trüben Licht flackerten, aber schließlich erkannte er sie - es handelte sich um Kriecher. Wegen des lauten Alarms hatte er ihr Scharren überhört, doch jetzt erkannte er sie. Sie hatten ihn umzingelt. Er war ahnungslos mitten in sie hineingestolpert.
    Also verhielt er sich so still er konnte und wagte kaum zu atmen, derweil er sich überlegte, was er als Nächstes tun sollte. Er konnte nicht sagen, wie viel noch von der Magie des Phönixsteins geblieben war; es war zu dunkel, um den Dunstschleier zu erkennen. Ein wenig musste noch vorhanden sein, sonst hätten ihn die Kriecher längst erwischt. Er versuchte nachzudenken und den Alarm und die Kriecher und das Chaos um sich herum zu ignorieren, um erneut die innere Stimme zu hören, die ihn hierher geführt hatte.
    Im nächsten Moment sah er den Stuhl. Er war groß und gepolstert und hatte eine hohe Lehne, und er stand in der Mitte des Raums zwischen mehreren freistehenden Apparaten. Dort waren die Schnüre am dicksten, sie schlängelten sich in alle Richtungen und kamen aus allen Teilen des Stuhls. Ein eigentümliches Kästchen stand auf der Armlehne, zu der viele der Drähte führten, und Ahren erkannte es. Einen ähnlichen Apparat hatte er in Walkers Gefängnis gesehen, und er hatte dazu gedient, die Magie über den gesunden Arm des Druiden abzuleiten. Jetzt wurde es ihm klar: In der Kammer, in der er sich befand, hatte man Kael Elessedil die Magie der Elfensteine abgesaugt, und das fast dreißig Jahre lang. An diesem Ort hatte sein Onkel sein Leben vergeudet.
    Die Elfensteine, das wusste er instinktiv und mit überwältigender Sicherheit, befanden sich in diesem Kästchen.
    Rasch trat er hinüber, bewegte sich zwischen den Drähten hindurch und an den großen Geräten vorbei und betete, er möge nicht entdeckt werden. Die Kriecher fuhren weiterhin kreuz und quer durch den Raum. Er hatte keine Ahnung, was sie taten. Anscheinend jedenfalls nichts von Bedeutung. Vielleicht handelte es sich einfach um Kehrer, diese harmlosen Maschinen, die stets nur Wartungsarbeiten durchführten und weder Wache hielten noch kämpften. Möglicherweise hatte ihre Anwesenheit überhaupt nichts zu bedeuten.
    Er schluckte, denn sein Hals war staubtrocken, und blieb stehen, als er an einem von ihnen vorbeimusste. Der Kriecher war nicht sehr groß, dennoch lief Ahren bei seinem Anblick ein Schauer über den Rücken. Der Elfenprinz wartete ab, bis er vorbeigerollt war, dann wagte er sich in das Labyrinth der Drähte, welches den Stuhl umfing, und kniete sich neben das geheimnisvolle Kästchen.
    Er öffnete es und guckte hinein, aber im Blinken der Lichter auf den Tafeln und dem gedämpften Licht, welches durch die dunklen Glasscheiben hereinfiel, konnte er nur schattenhafte Formen sehen. Eigentlich wollte er einfach hineingreifen, andererseits zögerte er, weil er nicht wusste, was ihn erwartete. War nicht auf eine ganz ähnliche Weise die Magie von Walker abgeleitet worden? Aber hatte man nicht Nadeln in seinen Körper eingeführt, um ihn mit den Maschinen zu verbinden?
    Doch die Elfensteine befanden sich in dem Kästchen, und zwar in Reichweite seiner Hand, und er brauchte sie nur herauszunehmen.
    Plötzlich verstummte der Alarm, und in der Kammer ging das Licht an. Ahren erstarrte, entblößt und ungeschützt, hockte neben dem gepolsterten Stuhl inmitten einer Reihe von Apparaten und Kriechern. Die Magie des Phönixsteins war verbraucht, die letzten Schleier des verhüllenden Nebels lösten sich auf. Die ersten Kriecher bemerkten ihn und wandten sich ihm zu. Die Enden der Metallarme gingen in die Höhe und zeigten tödliche Klingen - es handelte sich um Wachposten und Kämpfer.
    Ahren blickte rasch in das Kästchen, und im Schatten entdeckte er ein blaues Funkeln.
    Sofort langte er zu und nahm die Elfensteine heraus. Er ergriff die ersten beiden, nur der dritte entglitt seinen Fingern, aber im gleichen Moment schloss sich ein Eisenband um sein Handgelenk. Erneut brach Alarm aus, diesmal aber im Inneren des Raums, ein schrilles Pfeifen. Er griff abermals in das Kästchen, packte den letzten Stein und drückte beide Hände zusammen, als ein weiteres Eisenband auch seine linke Hand fesselte. Kriecher liefen von überall her auf ihn zu, scharrten mit den Metallbeinen über den glatten Boden, und ihre Messer schnitten durch die Luft.
    Ahren wusste nicht, was

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