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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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es schien sie überhaupt niemand zu sehen. Magie, dachte Sen Dunsidan hilflos. Er unterdrückte den Drang, um Hilfe zu schreien, denn er wusste, es gab keine.
     Irrsinn.
     Aber er hatte seine Entscheidung getroffen.
     Auf dem Weg durch die dunklen, leeren Straßen der Stadt gewann der Verteidigungsminister langsam und Stück um Stück die Fassung zurück. Wenn er diese Nacht überleben wollte, musste er sich ein wenig mehr anstrengen. Der Morgawr hielt ihn bereits für schwach und töricht; und wenn er ihn als nutzlos betrachtete, würde er sich seiner sofort entledigen. So ging er aufrecht und mit großen Schritten, atmete tief durch und sammelte seinen Mut und seine Entschlossenheit. Denk daran, wer du bist, ermahnte er sich. Vergiss nicht, was auf dem Spiel steht. Neben ihm ging der Morgawr, sah ihn nicht an, sprach nicht mit ihm und verriet mit keinem Zeichen, dass er irgendein Interesse an ihm hegte.
     Der Kerker lag am westlichen Rand der Kaserne, nahe am rasch dahinfließenden Rappahalladran. Er bestand aus einer Furcht einflößenden Anhäufung von Steintürmen und Mauern. Schmale Schlitze bildeten die Fenster, eiserne Stacheln bewehrten die Zinnen. In seiner Eigenschaft als Verteidigungsminister stattete Sen Dunsidan dem Kerker regelmäßig einen Besuch ab, und er kannte die Geschichten. Noch nie war jemandem die Flucht gelungen. Hin und wieder fanden die Insassen dennoch einen Weg zum Fluss, und sie hofften, hindurchzuschwimmen, das andere Ufer zu erreichen und im Wald verschwinden zu können. Bislang hatte es keiner geschafft. Die Strömung war stark und heimtückisch. Früher oder später wurden die Leichen der Entflohenen angeschwemmt und dann an den Mauern aufgehängt, den anderen Häftlingen zur Warnung.
     Während sie sich dem Kerker näherten, brachte Sen Dunsidan den Mut auf und trat dichter an den Morgawr heran.
     »Was beabsichtigt Ihr zu tun, wenn wir im Inneren sind?«, fragte er und ließ seine Stimme fest klingen. »Ich muss wissen, was ich sagen soll, wenn Ihr nicht gerade die gesamte Kaserne hypnotisieren wollt.«
     Der Morgawr lachte leise. »Jetzt habt Ihr Euch wieder ein bisschen im Griff, was? Sehr gut, Minister. Ich brauche einen Raum, in dem ich mich mit den auserkorenen Mitgliedern meiner Mannschaft unterhalten kann. Sie sollen einer nach dem anderen zu mir gebracht werden, am Anfang am besten ein Kapitän oder jemand, der Befehlsgewalt erhalten wird. Eure Anwesenheit wäre mir dabei sehr lieb, damit Ihr zuschauen könnt, was passiert.«
     Dunsidan nickte und gab sich alle Mühe, nicht über die Bedeutung dieses letzten Satzes nachzudenken.
     »Beim nächsten Mal solltet Ihr es Euch zweimal überlegen, wenn Ihr etwas versprecht und es nicht zu halten gedenkt«, zischte der andere schroff und hart. »Mit Lügnern und Narren habe ich keine Geduld. Ihr macht mir den Eindruck, weder das eine noch das andere zu sein, aber Ihr solltet Euch trotzdem alle Mühe geben, das zu tun, was notwendig ist, meint Ihr nicht?«
     Sen Dunsidan antwortete nichts darauf. Es gab nichts zu sagen. Er richtete seine Gedanken auf das, was er zu tun hätte, nachdem sie den Kerker betreten hatten. Dort würde er die Dinge besser unter Kontrolle haben und konnte diesem gefährlichen Wesen seinen Wert demonstrieren.
     Die Wachen am Tor erkannten Sen Dunsidan sofort und ließen ihn ohne Fragen ein. Sie salutierten in ihrer alten Lederkleidung und entriegelten das Tor. Im Inneren roch es nach Moder und Feuchtigkeit und menschlichen Exkrementen. Sen Dunsidan fragte den wachhabenden Offizier nach einem bestimmten Verhörraum, den er kannte und der zurückgezogen in den Tiefen des Kerkers lag. Ein Schließer führte sie einen Gang entlang zu dem Raum, um den er gebeten hatte, eine große Kammer mit feuchten Wänden und unebenem Boden. In der Mitte stand ein Tisch mit eisernen Ketten und Schellen. An der Seite hing ein Holzgestell mit verschiedenen Folterinstrumenten. Eine Öllampe kämpfte gegen die Dunkelheit.
     »Wartet hier«, sagte Sen Dunsidan zum Morgawr. »Ich muss erst die richtigen Männer überreden, in Eure Dienste zu treten.«
     »Zunächst nur einen«, befahl der Morgawr und verzog sich in den Schatten.
     Sen Dunsidan zögerte, dann trat er mit dem Schließer durch die Tür hinaus. Der Wärter war ein großer, mürrischer Mann, der lange Zeit an der Front gedient hatte und sein Leben lang Soldat in der Föderationsarmee gewesen war. Er trug innerliche und äußerliche Narben und hatte

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