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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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wachte. Stets waren sie präsent, stets lauerten sie ihm auf. Wochenlang fand Sen Dunsidan keinen Schlaf. Nicht einen Moment der Ruhe genoss er.
     Er wurde Premierminister des Koalitionsrates der Förderation, doch hatte er dafür seinen Seelenfrieden geopfert.

Kapitel 32
    Jetzt, Monate später und tausende Meilen vom Premierminister entfernt, tauchte die Luftschiff-Flotte, die Sen Dunsidan zusammengestellt hatte und auf der wandelnde Tote unter dem Kommando des Morgawrs und seiner Mwellrets standen, vor der Küste des Kontinents Parkasia aus dem Nebel auf und schob sich an die Jerle Shannara heran. Mittschiffs lehnte Redden Alt Mer an der Backbordreling und beobachtete den Haufen schwarzer Rümpfe und Segel, die sich wie Perlen auf einer Schnur am Horizont im Osten aufreihten.
     »Leinen los!«, rief der Kapitän der Fahrenden seinem Schiffsbauer Spanner Frew zu und setzte sein Fernglas noch einmal an die Augen, um sicherzugehen, dass er richtig gesehen hatte.
     »Das Schiff ist nicht fertig!«, brüllte der stämmige Schiffsbauer zurück.
     »Das Schiff ist so fertig, wie es je werden wird. Gib den Befehl weiter!«
     Er ließ den Blick über die sich nähernden Schiffe schweifen. Keine Hoheitszeichen, keine Flaggen. Kriegsschiffe ohne Abzeichen in einem Land, wohin sich bis vor einigen Wochen nicht ein einziges verirrt hatte. Feinde, gewiss, aber wessen? Er musste vom Schlimmsten ausgehen, nämlich dass es diese Schiffe auf sie abgesehen hatten. Hatte die Ilse-Hexe etwa weitere Schiffe außer der Schwarzen Moclips mitgebracht, die vor der Küste gelegen und nur abgewartet hatten, bis sie von der Hexe gerufen wurden?
     Spanner Frew erteilte der Mannschaft Befehle und machte ihnen Feuer unter dem Hintern. Er war der Einzige, der momentan für den Posten des ersten Maats geeignet war, da Furl Hawken tot und Rue Meridian landeinwärts gezogen war. Niemand stellte die Entscheidung zum Aufbruch in Frage. Alle hatten die Schiffe gesehen. Gehorsam griffen Hände nach Leinen und Winden. Die Halteleine wurde losgemacht, und nun hatte die Jerle Shannara ihre Freiheit zurück. Fahrende zogen die Strahlungssammler und Taljereeps fest und hievten die Segel an den Masten nach oben, wo sie Wind und Licht einfangen konnten. Redden Alt Mer sah sich um, obwohl er schon wusste, welcher Anblick sich ihm bieten würde. Seine Mannschaft bestand aus acht Leuten, Spanner und er selbst eingeschlossen. Das genügte nicht annähernd, um ein Kriegsschiff wie die Jerle Shannara zu bemannen, geschweige denn, es gegen einen Feind in den Kampf zu führen. Sie mussten hier verschwinden, und zwar schleunigst.
     Und schleunigst machte er sich auch zur Pilotenkanzel und zur Steuerung auf. Seine schweren Stiefel donnerten über das Holzdeck. »Kristalle abdecken!«, rief er Britt Rill und Jethen Amenades zu, während er an ihnen vorbeilief. »Nicht den Steuerbordkristall am Bug! Lasst ihn zu. Nur mittschiffs und am Heck!«
     In der Backbordtrennröhre am Bug befand sich kein funktionierender Kristall, und damit der Energieverlust auf der linken Seite das Schiff nicht aus dem Gleichgewicht brachte, musste das Gegenstück ebenfalls geschlossen bleiben. Dadurch war zwar ihre Energie um ein Drittel gesenkt, dennoch war die Jerle Shannara immer noch sehr schnell.
     Spanner Frew ging neben ihm her und eilte zum Hauptmast und dem Waffenlager. »Wer ist das?«
     »Ich weiß es nicht, Schwarzbart, allerdings glaube ich nicht, dass sie zum Kaffeetrinken vorbeikommen.«
     Er öffnete die vier verfügbaren Trennröhren und gab die Energie von den Kristallen auf die Sammler. Die Jerle Shannara machte einen ordentlichen Satz und begann zu steigen, während das Ambientlicht in Energie umgewandelt wurde. Leider zu langsam, um zu entkommen, begriff der Kapitän der Fahrenden. Die heranziehenden Schiffe hatten sie fast schon erreicht, eine eigenartige Versammlung in allen Größen und Formen, und keins war zu erkennen, wenn man einmal von der allgemeinen Bauart absah. Eine tolle Mischung, zumeist von Fahrenden gebaut, einige jedoch auch von Elfen. Wo kamen die bloß her? Er konnte die Männer sehen, die sich langsam und ohne Hast auf den Decks bewegten und nicht im Geringsten die Aufregung und das Fieber an den Tag legten, die ihn erfasst hatten. Sie wirkten eher stoisch angesichts der bevorstehenden Schlacht.
     Po Keiles auf Niciannon flog steuerbords an der Pilotenkanzel vorbei. Der große Rock strich so dicht an Redden Alt Mer vorüber, dass er den

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