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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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den Qualen des anderen.
     »Quentin«, mischte sich Bek nun ein und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Lass uns nicht deswegen streiten.«
     »Du darfst nicht mit, Bek.«
     »Natürlich darf ich. Ich muss sogar. Wir haben uns doch versprochen, gegenseitig aufeinander aufzupassen, oder etwa nicht? Das ist erst ein oder zwei Tage her. Für mich war das Versprechen nicht nur so dahingesagt. Und für dich sollte das auch gelten. Jetzt kommt es drauf an. Bitte.«
     Quentin schwieg einen Moment und wirkte so verzweifelt, dass Alt Mer bei ihm nichts überrascht hätte. Dann schüttelte Quentin den Kopf und legte seine Hand auf Beks. »Also gut. Mir gefällt es zwar nicht, aber gut. Wir kommen beide mit.«
     Sie sahen sich einen Augenblick an und waren sich bewusst, dass Quentin gerade zugestimmt hatte, eine Aufgabe zu übernehmen, deren Risiken sich nicht im Geringsten abschätzen ließen. Allerdings war es lediglich das neueste Risiko in einer ganzen Reihe, und ihre Entscheidung, auch dieses einzugehen, fiel nicht mehr so schwer wie bei früheren. Sie hatten sich daran gewöhnt, ihr Leben aufs Spiel zu setzen.
     »Wir brauchen einen Plan«, meinte Panax.
     Der Große Rote sah über die Schulter und suchte nach seiner Schwester. Sie war inzwischen außer Sicht, und er wünschte plötzlich, sie hätten sich nicht im Streit getrennt.
     »Ich habe bereits einen«, sagte er.
     Der Zwerg schaute starr hinunter in das Blättermeer des Crakes. »Wann geht es los?«
     Alt Mer dachte nach. Die Sonne war unterwegs nach Westen, doch war der Nachmittag hell und der Himmel klar. Sie würden noch einige Stunden Tageslicht haben.
     »Sofort«, antwortete er.

Kapitel 51
    Quentin Leah hatten die Rechtfertigungen, die der Große Rote und Bek in Bezug auf Beks waghalsige Entscheidung einwandten, nicht im Mindesten beschwichtigt. Dabei spielte es eigentlich gar keine Rolle, wie sie argumentierten. Der Hochländer hatte schlicht ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache. Natürlich hatte er nicht das Recht, Bek zu verbieten, sich ihnen anzuschließen. Keiner der anderen war der Meinung, Quentin könne die vor ihnen liegenden Gefahren besser einschätzen als sie. Wenn jemand das Recht hatte zu bestimmen, wer mitkommen sollte, dann sicherlich Redden Alt Mer, der dieser Bestie bereits einmal begegnet und mit dem Leben davongekommen war.
     Trotzdem fand Quentin, man sollte ihm wenigstens Gehör schenken. Panax und Alt Mer waren kampferprobte Veteranen, allerdings in den Vier Ländern, und beide hatten sich bislang in Parkasia nicht solchen Herausforderungen wie er stellen müssen. Er kannte diese Welt besser als sie. Genauer gesagt, er war im Besitz von Magie, und sie nicht, und aller Wahrscheinlichkeit nach würde das den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen.
     Bek verfügte ebenfalls über Magie, die er bislang allerdings nur sparsam eingesetzt hatte, lediglich gegen Kriecher - leblose Maschinen aus Metall -, und das nicht einmal häufig. Hauptsächlich hatte er sich durchschlagen können, weil Truls Rohk ihn beschützte und Walker ihm mit seinem Rat zur Seite stand. Einem Wesen wie dem Graak hatte er bisher nicht gegenübertreten müssen. Für ihn würde es somit eine vollkommen neue Erfahrung werden, und Quentin war ganz und gar nicht sicher, ob sein Vetter dazu schon bereit war.
     Während sie an der Kante entlang zu dem Pfad gingen, der hinunter ins Tal führte, blieb er hinter den anderen zurück, regte sich im Stillen auf und dachte darüber nach, auf was für ein gefährliches Spiel sie sich da einließen und wie er sie unterwegs am besten beschützen konnte. Wenn der Große Rote und zwei seiner erfahrensten Männer so leicht überwältigt worden waren, bestand kaum Hoffnung, dass sie diesmal ohne die Hilfe des Schwerts von Leah etwas ausrichten konnten. Keine Frage, er würde es einsetzen. Er würde es benutzen wie gegen den Ard-Patrinell-Wronk. Dabei hoffte er nur, die Magie wäre mächtig genug, denn sicher war er sich dessen nicht. Schließlich hatte er keine Ahnung, wie stark der Graak war. Er wusste, das Untier war größer als jedes Wesen, dem er im Hochland je begegnet war, und genau deshalb machte er sich ja solche Sorgen. Bevor er nicht mit eigenen Augen gesehen hatte, womit er es zu tun hatte, konnte er nicht sicher sein, wie viel Schutz ihnen sein Talisman bot. Wie bei jeglicher Magie hing die Wirkung des Schwertes von der Kraft desjenigen ab, der es schwang - nicht nur körperlich, sondern auch

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