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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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sobald er sich Quentin näherte. Sicherlich könnte er sich auch mit Gewalt Einlass in Quentins Körper verschaffen, konnte die Mauern einfach niederbrechen, die ihm den Weg verstellten. Doch fürchtete er, ein solch rücksichtsloses Eindringen würde angesichts des sowieso schon instabilen Zustands zum Kollaps führen. Er musste mit Feingefühl und Umsicht vorgehen, und Quentin sanft das Angebot einer Heilung unterbreiten, so dass es der Verwundete nicht ausschlagen konnte.
     Was war dazu notwendig?
     Diesmal griff er auf etwas zurück, das ihm an dieser Magie bereits vertraut war. Er sang für Quentin so, wie er für Grianne gesungen hatte - über ihre gemeinsame Kindheit, über das Hochland von Leah, über die Familie und die Freunde und über die gemeinsam erlebten Abenteuer. Singend erzählte er seinem Cousin Geschichten und wollte damit den Widerstand gegen seine Hilfe schwächen. Dann und wann versuchte er einen Vorstoß in Seele und Leib seines Vetters, wenn er eine Geschichte in eine Richtung lenken konnte, die ihm vielleicht zu einem herzlichen Empfang verhelfen würde, weil sie doch für immer und ewig Freunde waren.
     Nichts.
     Er änderte die Art und Weise seines Gesangs, indem er die Wahrheit aufdeckte und Warnungen aussprach. Die Lage ist folgende, Quentin, sang er. Du bist sehr krank und brauchst Hilfe. Dennoch kämpfst du gegen mich an. Aber ich brauche deine Unterstützung. Öffne dich mir und gib mir Gelegenheit, dich mithilfe des Wunschliedes zu kurieren. Bitte, Quentin, hör mich an. Hör mich an. Wenn sein Vetter diese Worte vernahm, ließ er sich dies jedenfalls nicht anmerken und erlaubte Bek auch nicht, weiter in ihn einzudringen. Er blieb bewusstlos und reagierte auf nichts, und wie Grianne schien er an einem fernen Ort zu weilen, wo Bek ihn nicht erreichen konnte.
     Dennoch ließ Bek sich nicht entmutigen. Fast eine ganze Stunde lang wandte er seine Magie an und erhielt über die Hände den Kontakt zu Quentin aufrecht, während er versuchte, ihn mit seinem Lied zu heilen. Er ging das Problem von allen Seiten an, die er sich vorstellen konnte, und probierte eine neue Idee selbst dann aus, wenn er sich eigentlich keinen Erfolg davon versprach. Dabei konzentrierte er sich so sehr, dass er nichts anderes mehr wahrnahm.
     Alles vergeblich.
     Schließlich gab er erschöpft und voller Enttäuschung auf. Er lehnte sich zurück, legte das Gesicht in die Hände und begann zu schluchzen. Natürlich fühlte er sich dumm und schwächlich, weil er heute ständig weinte, aber er war so müde und konnte sich einfach nicht zusammenreißen. Die Tränen überkamen ihn gegen seinen Willen, und sein ganzer Körper bebte. Er hatte versagt. Er hatte alles ausprobiert, alle Möglichkeiten versucht.
     »Armer kleiner Junge«, tröstete ihn eine Stimme dicht an seinem Ohr, und schlanke Arme legten sich von hinten um ihn.
     Zunächst dachte er, Rue Meridian sei in die Kabine geschlichen, als er nicht hingeschaut hatte. Aber noch bevor er diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, fiel ihm auf, dass es nicht ihre Stimme war. Eine graue Robe hing ihm vorm Gesicht, als er den Kopf nach hinten drehte, um nachzuschauen.
     Es war Grianne.
     Einen Augenblick lang war er geschockt, saß bloß da und ließ sich von ihr im Arm halten. »Kleiner Junge, nicht traurig sein.« Sie sprach nicht mit ihrer Erwachsenenstimme, sondern mit der eines Kindes. »Alles ist gut, kleiner Bek. Deine Schwester ist bei dir. Ich lasse dich nie wieder allein, das verspreche ich dir. Ich werde nie wieder fortgehen. Es tut mir alles so Leid, so Leid.«
     Sanft und tröstend streichelte sie sein Gesicht. Sie küsste ihn auf die Stirn und berührte ihn wie einen Säugling.
     Erneut schaute er auf und blickte ihr in die Augen. Sie sah ihn an, sah ihn zum ersten Mal, seit er sie in Castledown gefunden hatte. Das leere Starren und die ausdruckslose Miene waren verschwunden. Sie war von dem fernen Ort, an den sie sich verkrochen hatte, zurückgekehrt. Sie war erwacht.
     »Grianne!«, entfuhr es ihm erleichtert.
     »Nein, nein, Kleiner, nur nicht weinen«, erwiderte sie sofort und legte ihm einen Finger auf die Lippen. »Schau nur, deine Grianne kann alles wieder heile machen. Erzähl mir nur, was passiert ist, Kleiner.«
     Bek stockte der Atem. Sie konnte ihn sehen, und doch nicht, wie er wirklich war, sondern so, wie sie sich an ihn erinnerte.
     Plötzlich schweifte ihr Blick ab. »Oh, was ist das? Ist dein kleines Hündchen krank, Bek? Hat

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