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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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selbst wenn es vielleicht das Falsche wäre. Die herkömmlichen Heilmethoden hatten versagt. Er musste etwas anderes versuchen.
     Aus den Geschichten der Druiden kannte er die Heilfähigkeiten des Wunschliedes. Es war nicht häufig in dieser Weise eingesetzt worden, weil man große Fertigkeit dazu brauchte. Diese Fertigkeit oder auch nur ausreichende Erfahrungen besaß er nicht, aber darüber durfte er sich jetzt keine Gedanken machen. Brin Ohmsford hatte mit der Magie einst Rone Leah geheilt. Wenn ein Ohmsford es geschafft hatte, mit dem Wunschlied das Leben eines Leahs zu retten, gab es keinen Grund, warum es nicht einem weiteren Ohmsford gelingen sollte.
     Es war ein riskantes Vorhaben. Vielleicht sogar töricht. Aber Quentin würde nicht überleben, wenn nicht etwas zu seiner Hilfe geschah, und viele Möglichkeiten blieben nicht mehr.
     Bek ging hinüber zum Bett und setzte sich zu seinem Vetter. Er betrachtete ihn einen Moment lang, dann ergriff er seine Hand und hielt sie fest. Wenn ihm doch nur etwas mehr zur Verfügung stünde als der Wille zum Experiment. Wenn er nur irgendeine klare Vorstellung hätte, einen Anfangspunkt, eine Ahnung davon, wie die Magie wirkte. Leider hatte er gar nichts in den Händen, und niemand konnte ihm helfen.
     »Ich gebe mein Bestes, Quentin«, sagte er leise, »ich tue, was ich kann. Bitte, komm zu mir zurück.«
     Und so fing er an, mit Worten und Melodie singend die Magie zu beschwören.

Kapitel 53
    Weil Bek Ohmsford es nie zuvor versucht und eigentlich keine rechte Vorstellung davon hatte, was er jetzt tun sollte, setzte er sich nicht unter Druck. Er ging behutsam vor, ließ einen kleinen Schritt dem anderen folgen und beobachtete Quentin genau, um zu vermeiden, dass die Magie des Wunschliedes womöglich den gegenteiligen Effekt zeigte. Er beschwor die Magie mit einem lang gezogenen Summen, das aus seiner Brust aufstieg, wo es warm und weich vibrierte. Stets hielt er Quentins Hand, weil er den körperlichen Kontakt nicht unterbrechen wollte, der ihm auch die Möglichkeit bot einzuschätzen, ob alles wie beabsichtigt lief.
     Nachdem sich die Magie hinreichend aufgebaut hatte, schickte er eine kleine Probe in Quentins zerschmetterten Körper, um den angerichteten Schaden zu erfassen. Der Schmerz floss in roten Bruchstücken zu ihm herüber, und rasch zog sich Bek wieder zurück. Also gut. Den verwundeten Leib ohne angemessenen Selbstschutz zu erkunden war keine gute Idee. Nun versah er sich mit einem Schild, versuchte es erneut und rannte gegen eine Mauer des Widerstandes an. Weiter summend suchte er Einlass durch Quentins Verstand und las die Gedanken seines Vetters. Diesmal stand er vor einer blanken Wand. Quentins Verstand schien die Arbeit eingestellt zu haben, auf jeden Fall gab er nichts preis, das Bek entziffern konnte.
     Einen Augenblick lang war er ratlos. Bislang waren beide Versuche, dorthin vorzudringen, wo er helfen könnte, gescheitert, und er wusste nicht, an welcher Stelle er jetzt weitermachen sollte. Seine Absicht bestand darin, nahe genug an eine einzelne Verletzung heranzukommen und herauszufinden, wie man sie mit der Magie heilen konnte. Doch wenn es ihm nicht gelang, die Barrieren, die Quentin zu seinem Schutz errichtet hatte, zu durchdringen, würde er nichts erreichen.
     Also entschied er sich für eine allgemeinere Herangehensweise, bei der er einen Schleier der Magie um Quentin legte und so Seele und Leib gleichermaßen zudeckte. Dieses Vorgehen zeigte die erwünschte Wirkung; sofort fand Quentin Ruhe, und sein Atem wurde ruhiger und gleichmäßiger. Bek suchte den stillen Körper seines Vetters nach einem Einlass ab, denn vielleicht würde Quentin mit voranschreitender Entspannung ja die schützenden Barrieren senken. Gemächlich berührte und streichelte er ihn mit Magie, und der Gesang glättete Runzeln aus Schmerz und Unwohlsein. Auf diese Weise arbeitete sich Bek zu den tieferen, schweren Verletzungen vor.
     Vergeblich. Er konnte durch die Oberfläche von Quentins Körper nicht durchdringen, auch nicht, wenn er es an den offenen Wunden unter den Verbänden versuchte, die ihm eigentlich leichten Zugang hätten gewähren sollen.
     Frustriert brach er seine Bemühungen schließlich ab. Schweigend und reglos saß er neben Quentin und hielt weiterhin seine Hand, weil er wenigstens diesen Kontakt nicht abbrechen lassen wollte. Er dachte darüber nach, was er tun könnte. Das Problem bestand darin, dass er den Aufbau von Barrieren auslöste,

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