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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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und er wählte dazu Bilder und Gerüche, die keine Fleischfresser anzogen. Durch Nebelschwaden und den kühlen Morgenwind glitten sie leicht und frei wie Schatten zwischen den Bäumen hindurch und sorgten sich nicht um die Gefahren des Urwaldes. Sie entdeckten Quentins schlammverkrustetes Schwert neben der Leiche des toten Graaks, nahmen es und traten den Rückweg an. Die Sonne kroch gerade über die zerklüftete Gipfellinie, als sie wieder nach oben stiegen.
     Das alles ging so leicht vonstatten, dachte Bek überrascht, nachdem sie wieder oben angekommen waren. Warum war es nicht so einfach gewesen, als er mit Quentin unten gewesen war? Aber dann hätte Grianne natürlich keinen Anlass gehabt aufzuwachen, und er hätte nicht mit eigenen Augen bezeugen dürfen, dass aus der Ilse-Hexe wieder seine Schwester geworden war und dass sie wahrscheinlich zu ihm zurückkehren würde, wenn sie dazu bereit wäre.
     Rue Meridian schaute ihn an, und in ihren grünen Augen funkelten Schalkhaftigkeit und Genugtuung. »Gib es schon zu. Das war gar nicht so schlimm.«
     Er schüttelte den Kopf und seufzte. »Nein, stimmt.«
     »Erinnere dich daran, wenn du das nächste Mal etwas Gefährliches ohne mich unternehmen willst.« Sie packte ihn mit beiden Händen im Nacken und zog ihn dicht an sich heran. »Wenn du mich liebst und ich dich liebe, sollte das niemals vorkommen. Sonst ist das, was wir füreinander empfinden, nicht echt und deshalb bedeutungslos.«
     Er schüttelte den Kopf. »Doch. Es bedeutet mir etwas.«
     Sie grinste und strich sich verirrte Strähnen aus dem Gesicht. »Ich weiß. Also vergiss es nicht.«
     Nun legte sie an Geschwindigkeit zu und ging ihm voraus. Er schaute ihr fassungslos hinterher und konnte es kaum glauben. Ihre Worte und ihr Lächeln, alles, was sie sagte und tat, beschworen eine Zukunft herauf, die er in seinen kühnsten Träumen nicht für möglich gehalten hätte. War und blieb es vielleicht am Ende tatsächlich nur ein Traum?
     Seine Euphorie schwand rasch, als ihn wieder die Zweifel überkamen. Es war töricht, redete er sich ein, so etwas zu denken und seinen Gefühlen zu gestatten, den Verstand zu vernebeln. Er brauchte sich nur anzuschauen, wo und in welcher Lage er hier gerade steckte. Wo gehörten da Träume wie dieser hin? Rue Meridian beschleunigte ihre Schritte, und er folgte ihrem Beispiel, und damit entglitten ihm seine Träume endgültig, wurden zu schwach, um sie festzuhalten, zu unwirklich, um sie zu greifen. Er malte Bilder in den Sand, während die Flut im Anzug war.
     Sie erreichten den Weg und kehrten zur Jerle Shannara zurück, wo sich Redden Alt Mer und seine Fahrenden am Rande des Abgrunds versammelt hatten und nach Osten schauten. Die Flugreiter flogen von der Küste heran, und sie brachten jemanden mit.

Kapitel 54
    Als der Morgawr entdeckte, dass Ahren Elessedil verschwunden war, ließ er Ryer Ord Star zu sich bringen. Sie leugnete, irgendetwas zu wissen, aber er konnte ihr die Lüge an den Augen ablesen und roch sie an ihrem Atem. Da er längst Verdacht geschöpft hatte, weil die Seherin es nicht schaffte, eine Spur der Jerle Shannara oder ihrer Besatzung sowie der Ilse-Hexe und ihres Bruders zu finden, verschwendete er nun keine Zeit mehr damit und entschied, dass Ryer Ord Star dem Elfenprinz zur Flucht verholfen hatte. Mochte sie zuvor nützlich gewesen sein, so zählte das nun nicht mehr.
     Er überließ sie Cree Bega und den Mwellrets, die sie nackt auszogen und auf übelste Weise verprügelten. Sie brachen ihr alle Finger und schlugen ihr die Fußsohlen blutig. Sie schändeten sie, bis sie ohnmächtig wurde. Als sie wieder erwachte hängten die Rets sie mit den Handgelenken an eine der Rahen und peitschten sie erneut aus, dann ließen sie sie in der Mittagssonne dörren. Sie bekam weder Wasser noch Kleidung, und auch behandelten sie ihre Wunden nicht. Einsam und verlassen hing sie da, und Schmerz und Durst endeten bald im Delirium.
     Nur einmal sprach der Morgawr noch mit ihr. »Benutze deine Gabe, kleine Seherin«, riet er ihr, während er unter ihr stand und interessiert ihre Wunden betätschelte. »Finde jene, die ich dir zu finden aufgetragen habe, und ich gewähre dir einen raschen Tod. Wenn nicht, werde ich dafür sorgen, dass deine Qualen so lange dauern, bis ich die Gesuchten selbst entdeckt habe. Es gibt eine Menge Dinge, die ich dir antun kann, und sie werden weitaus mehr wehtun als das, was du bis jetzt aushalten musstest.«
     Sie war kaum mehr

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