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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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schon früher zu geben, damit er sie gegen ihre Peiniger einsetzte. Aber Ahren war ein Neuling, was Magie anging, der Morgawr dagegen alt und mächtig; ihn würde nur eine erfahrene, sichere Hand überwältigen können. Lediglich Walker hätte eine Chance gegen ihn gehabt, und obwohl sie so gern wie jeder andere weitergelebt hätte, war sie nicht bereit, Ahrens Leben und Schicksal auf eine Karte zu setzen, mit der sie gewiss keinen Stich holen würde. Sie hatte geschworen, ihn nach Kräften zu beschützen, um Vergebung zu erlangen für das Leid, das sie anderen zugefügt hatte, während sie der Ilse-Hexe diente. Dieses Versprechen durfte sie nicht nur halbherzig erfüllen. Sie hatte für einiges zu büßen, und ihr Tod war ein kleiner Preis im Vergleich zu ihren Sünden.
     Sie hob den Kopf, das wirre Haar fiel zurück, und sie schmeckte die Nachtluft auf ihren Lippen. Jetzt wollte sie sterben, aber sie konnte nicht. Sie wollte Erlösung von den Schmerzen, von ihrer Hilflosigkeit, doch allein würde sie diese nicht finden. Dazu brauchte sie Walker. Er musste kommen.
     Sie trieb zwischen Dösen und Wachen hin und her, wobei sie sich ständig bewusst war, dass sie nicht richtig schlafen konnte und dass ihr erst der Tod Ruhe schenken würde. So weinte sie um sich und über ihre Fehler, und sie wünschte, die Zeit gehabt zu haben, zu einer erwachsenen Frau heranzuwachsen. Das würde vielleicht an einem anderen Ort, in einer anderen Zeit und in einem anderen Leben geschehen.
     In den frühen Morgenstunden dann geschah es endlich, als der Himmel ein klares Indigo annahm und die Sterne das Firmament erhellten, da kam er endlich, stieg aus dem Äther in einem weichen strahlenden Licht, das sie mit Hoffnung erfüllte.
      Walker, flüsterte sie.
     - Ich bin hier -
     
    Ahren Elessedil flog durch die Nacht nach Norden, nachdem er von der Schwarzen Moclips geflohen war, und er hatte keinen Plan, außer so weit wie möglich vom Morgawr fortzukommen. Auch fehlte ihm jegliche klare Vorstellung, wo er sich befand oder welche Richtung er einschlagen sollte. Er sollte nach einem Regenwald irgendwo in den Bergen Ausschau halten, doch damit konnte er frühestens anfangen, wenn es wieder hell wurde. Die Sterne könnten ihn leiten, allerdings gab es in diesem Teil der Welt andere Sternbilder, und außerdem wurde der Himmel partiell von dem Einflügler verdeckt, so dass ihm die Navigation zusätzlich erschwert wurde.
     Das schreckte ihn jedoch nicht ab. Dankbar, wieder in Freiheit zu sein, erschien ihm in seiner Euphorie jedes Problem, das auftauchen mochte, lösbar, nicht nur das, wieder in Gefangenschaft zu geraten. Der Einflügler glitt sanft auf den steten Winden der Blauen Spalte dahin. Zunächst hatte er sich Sorgen gemacht, ob er seinen Flieger in der Luft halten könnte, doch erwies sich das als relativ leicht. Die Flügelriemen erlaubten es ihm zu steuern, und die Stange, die sich unterhalb des Rahmens befand, öffnete und schloss Klappen im Segeltuch, damit er höher steigen oder sinken konnte. Solange der Wind wehte und er sich von Abwinden und Stürmen fern hielt, sollte es eigentlich keine Schwierigkeiten geben.
     Auf seiner Reise hatte er viel Zeit zum Grübeln, und seine Gedanken drehten sich hauptsächlich um Ryer Ord Star. Je länger er über ihre Situation nachdachte, desto unglücklicher wurde er. Sie trieb ein gefährliches Spiel, und sie war schutzlos, wenn sie ertappt wurde. Nachdem die Mwellrets sein Verschwinden bemerkt hätten würde sie als Erste unter Verdacht geraten. Auch war er nicht davon überzeugt, dass sie einen Fluchtweg vom Schiff finden würde, falls es so weit kam. Ob ein zweiter Einflügler an Bord versteckt war? Sie hatte ihm versprochen nachzukommen, doch so recht glaubte er ihr das nicht.
     Jetzt wünschte er, dass er ihrem Wunsch nicht so schnell nachgegeben hätte. Er hätte sie zwingen sollen, ihn zu begleiten, gleichgültig, was Walker von ihr verlangte. Doch weil er selbst unbedingt von Bord wollte, hatte er sie nicht weiter bedrängt. Der Blick, den sie ihm zum Abschied zugeworfen hatte, gefiel ihm nun in der Erinnerung ganz und gar nicht. Er hatte so etwas Endgültiges ausgestrahlt - als wisse sie längst, dass sie sich nicht wieder sehen würden.
     Schließlich war sie eine Seherin, und vielleicht hatte sie in einer ihrer Visionen ihr eigenes Schicksal gesehen. Aber falls sie zukünftige Ereignisse schon kannte, konnte sie nicht etwas tun, um diese zu verhindern? Er hatte keine

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