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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Schwerter nach vorn.
     Sofort drehte er ab und ging in einen langsamen Sinkflug über, weil der Einflügler weder sehr wendig noch sehr schnell war. Es ähnelte einer Kanufahrt durch Stromschnellen, man musste auf der Strömung reiten. Wenn er die Klappen zu weit öffnete, würde er wie ein Stein vom Himmel fallen. Für hektische Manöver war der Einflügler nicht gebaut, und auch nicht, um Würgern davonzufliegen.
     In einer Spirale ging es Richtung Boden, auf schroffe Bergspitzen und Felswände zu, auf Schluchten und Spalten, und nirgendwo zeigte sich ein sicherer Landeplatz. Allerdings hatte er keine Zeit, sich deswegen Sorgen zu machen, und außerdem konnte er nichts daran ändern. Er durfte lediglich hoffen, unten zu sein, ehe die Würger ihn erreichten. Sein Flug war vorüber. Jetzt blieb nur noch abzuwarten, welches Ende er nehmen würde.
     Er befand sich noch in tausend Fuß Höhe, als der erste Würger an ihm vorbeischoss und mit den Krallen das Segeltuch zerriss und den Holzrahmen beschädigte, so dass Ahren seitlich abdriftete und heftig ins Schlingern geriet. Er konnte den Einflügler wieder stabilisieren, bog scharf ab und schaute sich nach den anderen Riesenvögeln um. Wenn er vorher Angst gehabt hatte, so wurde er jetzt panisch. Hier oben war er hilflos an dieses zerbrechliche Fluggerät gefesselt und konnte sich, mitten in der Luft, vor seinen Verfolgern nicht verstecken und ihnen nicht entkommen.
     Ein zweiter Würger griff an und traf den Einflügler mit solcher Wucht, dass der Stoß Ahren bis ins Mark erschütterte. Er sackte Dutzende Fuß ab, ehe er den Einflügler abfangen konnte, und selbst danach blieb der Flug unruhig und holperig. Über sich hörte er das Segeltuch knattern.
     Würger mit hochgereckten Schnäbeln und ausgestreckten Krallen hatten ihn eingekreist, und in den dunklen Raubvogelgesichtern leuchteten ihre Augen mit hartem Glanz.
      Benutze die Elfensteine! Doch er konnte sie nicht erreichen, ohne die Steuerstange loszulassen, und wenn er das täte, würde er möglicherweise abstürzen. Außerdem riskierte er, die Steine fallen zu lassen. Dennoch ging er das Wagnis ein, weil er keine andere Chance mehr sah. Er ließ die Stange los, schob die rechte Hand in sein Gewand, löste die Schnüre des Beutels und fischte die Steine heraus.
     Im gleichen Augenblick ging der Einflügler in einen steilen Sturzflug über. Von allen Seiten griffen die Würger an, aber das Fluggefährt lag so schief, dass sie es nicht richtig erwischten. Wild mit den Flügeln schlagend und mit ausgestreckten Beinen schossen sie an Ahren vorbei, riesige schwarze Schemen, die zunächst abwärts sausten und dann seitlich davon segelten. Der Elfenprinz schloss die Augen, um sich zu konzentrieren, suchte die Elfensteine, packte sie fest und zog sie hervor.
     Dann hielt er die Hand vor sich, beschwor die Kräfte der Magie herauf und erzeugte um sich herum in der Dunkelheit eine Mauer aus blauem Licht.
     Das Resultat war unerwartet. Die Magie erhellte die Umgebung mit ihrem grellen Schein und erschreckte die Würger, fügte ihnen jedoch keinen Schaden zu. Ahren hingegen trudelte plötzlich ins Leere, weil sich durch den Rückstoß der Magie sein Einflügler beinahe vollständig um seinen Körper geschlungen hatte. Zu spät fiel ihm ein, dass die Magie der Elfensteine bei selbst nicht magischen Wesen keine Wirkung zeigte. Die Würger waren gegen seine einzige Waffe unempfindlich.
     Während er die Elfensteine weiterhin umklammert hielt, gab er sich alle Mühe, den Einflügler wieder unter Kontrolle zu bringen, da er zwischen so steilen Felswänden entlangsauste, dass er, falls er eine berührte, vermutlich sofort abgestürzt wäre. Die Würger folgten ihm, kreischten frustriert und voller Zorn und schossen dicht an ihm vorbei, wodurch er immer heftiger ins Trudeln geriet, bis er schließlich gar nicht mehr recht zu sagen wusste, wo oben und wo unten war.
     Das war sein Ende, wurde ihm nun klar. Er war ein toter Mann. Land und Himmel wirbelten um ihn herum wie ein Kaleidoskop aus Indigo und Quecksilber, Sterne und Dunkelheit verschmolzen miteinander, während er mit allen Mitteln versuchte, seinen Sinkflug aufzuhalten. Eine Strebe brach mit lautem Knall. Die linke Flügelhälfte knickte ein.
     Dann erhaschte er aus den Augenwinkeln einen Blick auf etwas Großes, nur einen Moment lang, ehe der Einflügler sich wieder in eine andere Richtung drehte. Erneut kreischten die Würger, aber jetzt, so schien es dem

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