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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Diese Reisen durch die große weite Welt hatten ihm das Gefühl beschert, von allem losgelöst zu sein, als wäre das Leben etwas Flüchtiges, dem er hinterherjagte und das er nie einholte.
     »Geh jetzt und lass mich allein«, sagte sie. »Flieg dieses Luftschiff dorthin zurück, wo wir hergekommen sind. Bring uns sicher nach Hause. Vielleicht verstehen wir einander dann besser als jetzt.«
     Er erhob sich, betrachtete sie einen Moment lang und überlegte, ob er etwas sagen sollte. Aber ihm fiel nicht das Passende ein.
     Also ließ er sie allein, damit sie tun konnte, was sie für richtig hielt, und ging wortlos hinaus.
     
    Bek Ohmsford saß noch mit Ahren an der Reling und schaute zu, wie Redden Alt Mer die Kajütstreppe hinaufkam und ihm einen Blick zuwarf. Angesichts der Miene des Kapitäns, in der sich Enttäuschung, Verwunderung und Nachdenklichkeit mischten, konnte Bek erahnen, was los war. Der Blick dauerte nur eine Sekunde, dann wandte sich Alt Mer wieder ab, ging hinüber zur Pilotenkanzel, kletterte hinauf zu Spanner Frew und richtete seine Aufmerksamkeit auf die dahintreibenden Wolken.
     »Ich habe gehört, Panax ist in Parkasia geblieben?«, sagte Ahren und riss Bek aus seinen Gedanken.
     Abwesend nickte Bek. »Er meinte, er habe diese Reise satt, es gefiele ihm, wo er sei, und er wollte bleiben. Da Walker und Truls Rohk beide tot seien, gebe es auch nichts mehr, das ihn nach Hause ziehe. Ich kann ihm diese Entscheidung nicht zum Vorwurf machen.«
     »Ich kann es gar nicht erwarten, nach Hause zu kommen. Und wenn ich erst da bin, werde ich nie wieder fortgehen.« Der Elf verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Was hier geschehen ist, finde ich einfach nur schrecklich, alles miteinander.«
     »Es hat uns auch nicht viel eingebracht, nicht?«
     »Walker meinte doch, aber ich glaube ihm nicht.«
     Bek verfolgte das Thema nicht weiter und erinnerte sich daran, dass Walker ihm gesagt hatte, seine Schwester sei der eigentliche Grund, weshalb er nach Parkasia gekommen sei, und sie sicher nach Hause zu bringen sei das neue Ziel dieser Reise. Bek verstand nicht, warum das so wichtig sein sollte. Dabei war nicht einmal sicher, ob sie es wirklich heim schaffen würden und ob seine Schwester jemals wieder aufwachen würde. Die Wahrheit war nun einmal, dass sie die Bücher der Magie hatten finden wollen und gescheitert waren. Zwar hatten sie Antrax zerstört und damit verhindert, dass abermals jemand so endete wie Kael Elessedil, doch dafür hatten sie mit hohen Verlusten bezahlt. Der Preis war zu hoch gewesen, in Anbetracht ihrer übersteigerten Erwartungen. Zu hoch für das, was man ihnen versprochen hatte.
     »Ryer hat gesagt, ich würde König der Elfen werden«, sagte Ahren leise. Er sah Bek verkniffen an. »Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Sogar, wenn man mir die Krone anböte, würde ich sie wahrscheinlich nicht annehmen. Nach dem, was hier passiert ist, möchte ich für niemanden außer mir selbst die Verantwortung übernehmen.«
     »Was wirst du denn machen, wenn wir wieder zu Hause sind?«, fragte ihn Bek.
     Sein Freund zuckte mit den Schultern. »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Wahrscheinlich werde ich mich irgendwo verkriechen. Mit meinem Zuhause habe ich das Westland im Allgemeinen gemeint, mehr nicht. In Arborlon möchte ich nicht leben. Nicht, solange mein Bruder König ist. Mir hat es bei Ard Patrinell gefallen, als der mich unterrichtet hat. Ihn vermisse ich am meisten neben Ryer. Sie war eine sehr außergewöhnliche Frau.«
     Er presste die Lippen zusammen, als ihm die Tränen in die Augen stiegen, und verunsichert schaute er zur Seite. »Vielleicht gehe ich gar nicht nach Hause.«
     Bek dachte an die Toten, an die Männer und Frauen, die diese Reise mit solchem Wagemut angetreten hatten. Wen würde er am meisten vermissen? Am Anfang hatte er keinen von ihnen gekannt, am Ende hatte er allen nahe gestanden. Das Fehlen von Walker und Truls Rohk, die seine Lehrer und Beschützer gewesen waren, hatte vielleicht die größte Lücke hinterlassen. Aber die anderen waren, mehr als der Druide und der Gestaltwandler, seine Freunde gewesen. Er konnte sich nicht vorstellen, wie sein Leben ohne sie aussehen würde, ja, nicht einmal, wie es sein würde, nachdem die verbliebene Reisegesellschaft sich aufgelöst hatte. Seine Zukunft erschien ihm unklar und wirr, und er hatte das Gefühl, die Trümmer seiner Vergangenheit würde er niemals forträumen können.
     Er ließ den

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