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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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Städter hinterließ bei der Halbindianerin ein ungutes Gefühl.
    »Sie werden ein blutiges Gemetzel anrichten!«, rief sie zu Castle hinüber und setzte sich in Bewegung. Hinter ihr krachten weiterhin Schüsse. Die Verteidiger auf der Balustrade lichteten sich mehr und mehr.
    »Kommen Sie mir nicht in die Quere!«, donnerte Denford Castle und trat den Mormonen, den er mit der Installation der Gatling Gun beauftragt hatte, in den Rücken, als dieser unschlüssig dastand und die knapp einen Zentner schwere Waffe in den Händen hielt. »Ich bin bereit für den Krieg! Und das erwarte ich von jedem meiner Anhänger!« Er schleppte sich hinter dem Mormonen her zur Wagendeichsel.
    »Seien Sie doch vernünftig!«, brauste Shannice auf. »Sie werden sämtliche Bewohner von River Hills auslöschen!«
    »Sehen Sie sich um!«, erwiderte Castle lautstark. »Meine Leute fallen wie die Fliegen. Dem werde ich Einhalt gebieten!«
    »Die Lage ist doch erst eskaliert, seit Sie den Sheriff niedergeschossen haben! Sie wollen eine Schlacht führen, in der es keinen Sieger geben kann.«
    Denford Castle gab dem Mormonen Anweisungen, wie er das Maschinengewehr aufzusetzen hatte.
    »Es ist nicht mehr zu ändern!«, rief er an Shannice gewandt. »Jetzt können wir nur mit nackter Gewalt reagieren.«
    Shannice eilte zu ihrem Rappen und zog ihr Gewehr aus dem Scabbard.
    »Machen Sie, was Sie für richtig halten, Castle«, sagte sie. »Ich unterstütze Ihre Leute so gut es geht. Vielleicht gelingt es uns, den Angriff weniger blutig zurückzuschlagen.«
    Geschwächt stützte sich Castle auf den Einachser.
    »Ich muss die Wunde ausbrennen«, sagte er leise, und an den Mormonen gewandt fuhr er fort: »Öffne das Tor und mähe diese starrköpfigen Bastarde nieder!«
    »Das ist eine üble Verletzung«, stellte Shannice fest, als sie Castles Armstumpf betrachtete. »Die haben Sie sich nicht mal eben beim Nägelschneiden geholt.« Sie wiegte das Gewehr in der Hand und streichelte beruhigend über die Flanke ihres Hengstes.
    »Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Kram!« Denford Castle verspürte wenig Lust, über den Vorfall zu reden. Ihm schwanden allmählich die Sinne. Er hatte zu viel Blut verloren.
    »Mich würde interessieren, wo Sie die letzte Stunde waren«, ließ Shannice nicht locker. »Niemand weiß, wo Sie sich aufgehalten haben.«
    Castle warf der Cheyenne einen Blick zu, in dem sich Zorn und Schmerz mischten.
    »Helfen Sie mir lieber, das Fleisch zu sterilisieren. Vermutlich werden sich Ihre Fragen bald von ganz allein klären.«
    Gemächlich ging Shannice zu dem Verstümmelten hinüber und stützte ihn. Der Mormone, der die Gatling Gun aufgeflanscht hatte, mühte sich indes mit der Deichsel des Einachsers ab und zog das schwere Gefährt zum Tor. Einige Glaubensanhänger kamen ihm zu Hilfe, doch noch zögerten sie, das schützende Tor zu öffnen.
    »Ich habe Sheriff Heart unter den Angreifern gesehen«, teilte Shannice mit. »Er schleicht um die Einfriedung und sucht sicher einen Weg, in die Siedlung zu gelangen. Ein Schwarzer, mit dem ich bereits das Vergnügen hatte, scheint dasselbe vorzuhaben.«
    Für einen winzigen Moment nur erstarrte Castle, fing sich jedoch rasch wieder. »Ich erinnere mich. Er war der Grund, weshalb ich Sie unserer Gemeinschaft verwiesen habe.«
    Sie erreichten das Zimmer des Mormonenführers.
    »Ich brauche einen Strick oder ein Seil, um den Arm abzubinden.« Suchend sah sich Shannice um und fand sogar etwas Passendes.
    »Holen Sie mir eine Fackel aus dem Korridor«, ächzte Castle. »Der Stumpf muss versiegelt werden.«
    Erst band Shannice ein Hanfseil um den Oberarm des Mannes, zog es kraftvoll zu und verknotete es. Denford Castle stöhnte gequält. Auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen.
    »Machen Sie schon!«, fuhr er sie an. »Sonst können Sie mir gleich den ganzen Arm amputieren.«
    Shannice stellte ihr Gewehr neben einen Tisch, verließ den Raum und kehrte keine Minute darauf mit einer brennenden Fackel zurück.
    »Legen Sie den Mantel ab, und ziehen Sie den Hemdsärmel hoch«, befahl Shannice. Emotionslos betrachtete sie das rohe, rote Fleisch und den sauber durchtrennten Knochen. Ansatzlos packte sie zu, umklammerte Castles rechten Arm, bevor dieser in irgendeiner Weise reagieren konnte, und presste die brennende Fackel gegen die Wunde.
    Der kehlige Schrei des Mormonenführers fuhr Shannice wie ein eisiger Stich durch die Glieder. Der Gestank verbrannten Fleisches machte sich breit; die Fackel

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