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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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seinem Messer, das nur einen Meter entfernt lag. Onatoga setzte eine Flugrolle an und knallte gegen Socks, warf ihn von den Beinen und überschlug sich mit ihm mehrere Male, bevor er dem Mörder die stählerne Klinge zwischen die Rippen stieß. Dreimal jagte er ihm das Messer in besinnungslosem Zorn ins Fleisch, bis er kalten Stahl in seinem Nacken spürte und das Schnappen eines Revolverhahns hörte.
    »Eine falsche Bewegung, Häuptling, und ich schicke dich zu Manitu.« Der Sprecher schien nicht im Geringsten aufgebracht zu sein über den Tod seines Kumpans.
    »Dann bringt mich lieber gleich um«, erklärte der Choctaw-Krieger, »denn sonst werde ich jede Gelegenheit nutzen, euch zu töten.«
    »Immer mit der Ruhe«, meinte der andere. »Nach dem, was du mit Socks angestellt hast« – er deutete auf die klaffenden Fleischwunden des Toten und auf das Messer, das noch bis zum Heft in dessen Eingeweiden steckte – »können wir die Sache unmöglich so einfach auf sich beruhen lassen.«
    Onatoga erhob sich; die Hände hatte er in die Luft gestreckt.
    »Was habt ihr mit mir vor?«, fragte er. »Wollt ihr Soldaten rufen, um unser Dorf dem Erdboden gleichzumachen?«
    Die beiden grinsten sich an.
    »Nicht doch. Wäre schade um die ganzen Indianer-Muschis. Ich denke, es reicht, wenn wir dir eine Lektion erteilen …«
     
     
    Luke und Steel, wie sich die Frauenschänder nun gegenseitig anredeten, banden Onatoga die Hände auf den Rücken und stießen ihn gegen einen Baumstamm. Der Choctaw-Indianer rutschte daran hinunter und streckte die Beine von sich. Steel nahm einen weiteren Strick, den er mit sich führte, und schnürte ihm die Füße zusammen.
    »Nur, damit du nicht auf dumme Gedanken kommst, Häuptling«, sagte er, steckte sich ein Stück Kautabak in den Mund, kaute darauf herum und spuckte im Anschluss eine braune Brühe auf Onatogas Hosenbein.
    »Ich bin kein Häuptling«, erwiderte der Krieger. »Nur ein Mitglied meines Stammes.«
    »Das ist mir scheißegal!«, regte sich Luke auf und trat mit der Stiefelspitze gegen Onatogas Oberschenkel. »Was du bist, entscheiden wir! Und jetzt sieht es so aus, als wärst du erst mal unser Opfer.«
    »Na«, hieb Steel in dieselbe Bresche, »wie fühlt sich das an, Rothaut? Ausgeliefert zu sein. Hilflos. Wir könnten alles mit dir tun, was wir wollten …«
    »Ich habe keine Angst.« Ausdruckslos musterte Onatoga die Männer.
    »Lass mich ihm die Augen ausstechen!«, schrie Luke. »Ich will in seine blutenden Höhlen sehen und reinspucken!«
    »Immer langsam«, beschwichtigte Steel. »Die Idee ist nicht schlecht. Doch das Beste heben wir uns für den Schluss auf.« Er ging einige Schritte umher, bückte sich nach Onatogas Messer und hob es auf. »Du kennst also keine Furcht, ja?«, fragte er den Choctaw-Krieger. »Ich würde gerne wissen, ob du auch keinen Schmerz fühlst …«
    Ansatzlos drückte er die Klinge gegen Onatogas Brust. Für einen Moment hielt er inne, doch dann zog er die Schneide langsam über die Haut. Ein oberflächlicher Schnitt entstand; einige Sekunden darauf trat Blut aus der Wunde. Onatoga zuckte nicht einmal.
    »Du machst das falsch!«, ging Luke dazwischen. Eine plötzliche Blutgier schien ihn erfasst zu haben. »Drück ihm das Messer tief rein! Schneid die Rothaut auf! Lass sie schreien!«
    Steel packte Onatogas gefesselte Hände und hielt sie mit der Linken hoch.
    »Zehn Finger«, meinte er in ruhigem Tonfall. »Ich bin sicher, dass du auf einige von ihnen verzichten kannst.« Rüde spreizte er Zeige- und Mittelfinger des Indianers ab und senkte ihnen bedächtig die Klinge entgegen. Noch in derselben Sekunde aber schien er es sich anders zu überlegen. »Nein«, fügte er hinzu, »ich glaube, mein Partner hat recht. Deine Augen sind dunkel und böse. Ich sollte dich von ihnen befreien.«
    Onatoga atmete tief durch. In seinem Blick jedoch war keine Veränderung zu erkennen. Gefasst ließ er die Dinge auf sich zukommen.
    Schon näherte sich die Messerspitze seinem linken Auge. Nur ein kleiner Stoß, und der Stahl würde tief eindringen.
    Steels Muskeln zuckten – und dann donnerte ein Schuss!
    Aus einem dollargroßen Loch in Steels Hals spritzte Onatoga Blut ins Gesicht. Der Killer warf das Messer zu Boden, als hätte er sich daran verbrannt, und griff mit beiden Händen an seine Kehle. Luke zog blitzschnell seinen Colt aus dem Holster, nahm eine geduckte Haltung ein und sah sich gehetzt um.
    »Wer war das?«, schrie er. Fassungslos beobachtete er,

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