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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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und er fürchtete, dass es ihn verraten könnte. So verharrte er eine Weile und beobachtete das Gebäude. Nichts wies allerdings darauf hin, dass die Geräusche jemanden geweckt hatten.
    Lautlos schob sich Trevor Smith durch das spaltbreit geöffnete Tor. Seine Augen erkannten vage Umrisse; strenger Stallgeruch drang in seine Nase. Bald schon entdeckte er eine Petroleumlampe, kramte ein Streichholz hervor und zündete sie an. Im warmen Schein des Lichts sah er als Erstes eine Kutsche, nicht weit davon Boxen mit mehreren Pferden. Die Tiere schnaubten und traten unruhig auf der Stelle. Smith flüsterte beschwichtigend auf sie ein. Im Anschluss nahm er die Kutsche unter die Lupe. Ein unbestimmtes Gefühl verriet ihm, dass dies genau das Gespann war, das seit Tagen in Goodland erwartet wurde. So sehr er sich auch einzureden versuchte, es handle sich um eine andere Kutsche, wiesen die äußeren Umstände schon fast zwingend darauf hin, dass genau dies nicht der Fall war.
    Überaus vorsichtig öffnete Smith den Wagenschlag und leuchtete in den Fahrgastraum. Wie erwartet zeigte sich nichts Verdächtiges. Es gab keine Spur von den Passagieren oder von dem, was sie mit sich geführt hatten. Auch auf der Transportfläche hinter dem Kutschbock gab es keinerlei weitere Hinweise. Doch Trevor Smith hatte bereits genug gesehen. Er benötigte keine weiteren Anhaltspunkte, um sicher zu sein, dass die McPhersons die Reisenden beseitigt und die Ladung gestohlen hatten. Vermutlich würden sie die Kutsche in Kürze verschwinden lassen, damit eine behördliche Untersuchung im Sande verlief. Falls es überhaupt zu einer Untersuchung kommen würde. Im Zweifelsfall schob man einen Überfall durch Indianer oder Banditen vor. Genau das aber musste verhindert werden. Die räuberische Familie mochte wer weiß wie viele Verbrechen auf dem Konto haben, aber diesem Treiben würde Trevor Smith einen Riegel vorschieben. Endgültig!
    Als er die Scheune verließ und sein Pferd bestieg, wusste er genau, was er zu tun hatte …
     
     
    »Da hol mich der Teufel!« Ruth McPherson erwachte in den frühen Morgenstunden. Die Sonne hatte sich gerade zur Hälfte über den Horizont geschoben und tauchte das Land in goldene Morgendämmerung. Ihr Mann Greg wälzte sich unter der Decke herum und sah seine Frau am Fenster stehen, die Gardinen weit aufgezogen.
    »Was soll der Aufruhr?«, brummte er muffig. »Ich bin müde wie ein Ackergaul. Lass mich gefälligst schlafen!«
    Ruth reagierte in keiner Weise auf den Vorwurf. »Du glaubst nicht, wer gerade auf den Hof geritten ist.«
    »Wenn’s kein Sheriff oder sein Deputy ist, will ich’s gar nicht wissen!« Verdrießlich zog Greg McPherson die Decke bis halb über seinen Kopf.
    »Maul nicht rum! Steh auf und begrüße unseren Freund.« Als ihr Mann sich nicht regte, ging sie zum Bett und riss die Decke herunter. »Brad Stanton steht vor der Tür. Vielleicht bemühst du deinen faulen Arsch und gehst mit mir zu ihm runter!«
    »Stanton …?«, dehnte Greg mürrisch. »Wieso sollte der uns besuchen? Dem geht’s doch gut im Osten. Mit den ganzen Weibern, meine ich.«
    »Ach, bleib doch liegen, du Esel!«, versetzte Ruth McPherson barsch und setzte sich in Bewegung. Im Schlafrock eilte sie die Treppen hinunter und stürmte zur Tür. Als sie sie öffnete, stand Stanton bereits am Hitchrack und leinte sein Pferd an.
    »Brad, alter Bastard!«, empfing sie den Besucher. »Du hast dich eine Ewigkeit nicht blicken lassen! Wie gehen die Geschäfte?«
    »Ruth!«, freute sich Brad Stanton, die alte Frau zu sehen. Er trat heran und umarmte sie. »Mir gehts blendend!« In verschwörerischem Ton und nur für Ruth hörbar fügte er hinzu: »Immer noch mit dem greisen Verlierer zusammen?«
    Die Angesprochene winkte energisch ab. »Reden wir nicht von Greg. Komm rein und erzähl mir, wie es dir ergangen ist.« Sie schob Stanton durch den Eingang in die Küche. »Ich mache uns Kaffee und eine Kleinigkeit zu essen.«
    Schwerfällig setzte Stanton sich an den Tisch. »Euch scheint’s gut zu gehen. Alles tadellos in Schuss. Hätte nicht gedacht, dass die Wechselstation so viel abwirft.«
    »Nun«, schränkte Ruth McPherson ein, »wir haben da noch gewisse Nebeneinkünfte …«
    »Jaja«, nickte Brad und grinste. Dennoch zeigte sein wettergegerbtes, furchiges Gesicht einen unleugbaren Ausdruck eiserner Härte. »Verstehe. Hoffentlich fährt dir Greg nicht in die Parade. Meiner Meinung nach ist er für diese Art von Geschäft nicht

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