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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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konnte da schon sicher sein?
    Shannice hatte bereits so manchen Halsabschneider kennengelernt, dem sie im Leben nicht zugetraut hätte, auch nur einer Fliege etwas zuleide tun zu können. Während sie so ihren Gedanken nachhing, merkte sie erst im zweiten Anlauf, dass Elliot mit ihr redete. Ziemlich forsch übrigens.
    »Hey, Miss! Was ist denn jetzt? Wollen Sie was trinken oder nicht?«
    Shannice winkte ab. »Sorry, nein. Für Whisky ist’s noch zu früh. Und Wasser ist für die Gäule.« Sie grinste schmal. »Ich hau mich noch ’ne Stunde aufs Ohr.«
    »All right, machen Sie das.« Die Miene des Barkeepers wurde jetzt etwas freundlicher.
    Wortlos drehte Shannice sich um und stieg die Stufen zu ihrem Zimmer hoch. Die Blicke von Elliot und seinem Kumpan brannten ihr förmlich im Nacken. Sie sagten auch weiterhin keinen Ton, bis sie hörten, dass auf dem oberen Gang eine Tür ins Schloss fiel.
     
     
    »Wer ist denn das Weibsbild?«
    Der Keeper zog die Schultern hoch. »Irgendwer auf der Durchreise. Mach dir wegen der keine Sorgen, Frank.« Elliot trat von der Hinterseite des Tresens näher an Frank heran und stützte sich mit den Unterarmen darauf ab. Ihre Gesichter befanden sich jetzt auf einer Höhe.
    »Was ist mit Gwen? Habt ihr noch mal über den Verkauf der Farm gesprochen?«
    Frank Gilliam machte eine abwehrende Handbewegung und schüttelte mehrmals den Kopf. »Du kennst doch meine Frau. Natürlich haben wir geredet. Aber sie ist stur wie ein Maulesel. Gerade jetzt, wo Jeremy …« Ihm versagte die Stimme.
    Elliot legte ihm mit festem Druck die Hand auf die Schulter.
    »Schon gut«, beschwichtigte er. »Ihr zwei habt ’ne Menge durchgemacht. Irgendwie kann ich Gwen auch verstehen, aber … nun ja, das Angebot des Mayors ist doch nicht schlecht. Im Gegenteil. Ich weiß nicht, ob ich es in deiner Situation ausschlagen würde.«
    »Aber das ist genau das Problem!«, wurde Frank ein wenig lauter. »Gwendoline traut Etherwood nicht über den Weg. Du weißt doch, da war dieser Brief, diese Drohung, dass etwas Schlimmes geschehen würde, wenn wir nicht verkaufen. Ich war beim Marshal, habe ihm davon erzählt. Von ihm muss Etherwood erst erfahren haben, dass wir möglicherweise mit dem Gedanken spielen, die Farm loszuschlagen. Prompt kam sein erstes Angebot.«
    »Und was ist daran so tragisch?«
    »Nein, nein, du verstehst nicht. Meine Frau vermutet dahinter ein Komplott. Sie meint …«
    »… dass der Mayor die Fäden zieht?«, vollendete der Barkeeper den Satz. »Frank, ehrlich, das ist lächerlich. Etherwood ist ein angesehener Mann. So etwas kann er sich in seinem Amt nicht erlauben. Ich will ganz offen sein: Mit dem Ertrag deiner Äcker und Weiden lassen sich keine Reichtümer anhäufen. Wozu also der ganze Aufwand?«
    »Eben. Ich sehe das genau so. Und jetzt haben wir endlich die Möglichkeit, ein paar tausend Dollar auf die Seite zu schaffen und irgendwo neu anzufangen. Aber Gwen hält eisern an der Farm fest.«
    »Soll ich mal mit ihr reden?«
    Gilliam zog die Augenbrauen zusammen, stemmte die Fäuste auf den Tresen, entspannte sich jedoch sogleich wieder. »Elliot. Ich habe Angst. Angst davor, dass wieder etwas geschieht. Etwas Schreckliches.«
    Der Barkeeper hielt dem Blick aus Franks Augen stand, senkte dann den Kopf und nickte verstehend.
    »Ich will nicht noch einen Sohn verlieren«, fuhr Frank Gilliam fort. »Oder meine Frau. Sie sind alles, was mir im Leben noch etwas bedeutet.«
    »Wenn man nur wüsste, wer hinter all dem steckt«, presste Elliot hervor. »Was hat denn der Marshal unternommen?«
    Frank Gilliam stieß einen verächtlichen Zischlaut aus. »Du kennst doch Bligh. Er hat sich den Brief durchgelesen und ihn mir zurückgegeben. Er würde sich um die Angelegenheit kümmern, hat er gesagt. Und wir sollten weiterhin vorsichtig sein. Was er in dieser Richtung unternehmen will, hat er für sich behalten. – Elliot, mein Gott, ich bin doch nur zu ihm gegangen, um nicht vollkommen tatenlos dazustehen. Unser Town-Marshal ist nur ein Sternträger ohne Macht und Rückgrat. Du weißt es und ich weiß es. Aber immerhin ist er ein Marshal. Was hätte ich denn machen sollen …?«
    Elliot richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Manchmal gibt es Dinge, die muss ein Mann selbst in die Hand nehmen.«
    »Ich bin Farmer und kein Schießer!«
    »Du hast Freunde, die dir helfen …«
    Gilliam schnitt ihm das Wort ab. »Für mich gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder bleibe ich und trage die

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