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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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in Schach. Die Kerle sind wütend – und unvorsichtig. Das ist unser Vorteil.«
    Beim nächsten Blick über den Felsrand waren nur noch drei ihrer Gegner zu sehen. So sehr sie ihre Augen auch anstrengte, blieb der Rest doch verschwunden. Als sie registrierte, was es mit dem plötzlichen Verschwinden auf sich hatte, war es für eine Reaktion bereits zu spät. Das bösartige Fauchen mehrerer Revolver erfüllte die Luft. Frank Gilliams Körper wurde von einem halben Dutzend Einschüsse durchgeschüttelt, und wie durch ein Wunder entging Shannice dem heimtückischen Angriff, warf sich nach hinten auf den Rücken und riss die Rifle hoch in den Himmel.
    Sie kommen von oben!, durchzuckte es sie. Ohne Unterlass feuerte sie auf den Vorsprung in etwa zwanzig Yards Höhe, bis ihr Gewehr leergeschossen war. Ob sie getroffen und wie viele der Heckenschützen sie erwischt hatte, vermochte sie nicht zu sagen. In einer fließenden Bewegung warf sie das Gewehr fort und packte ihren Remington. Es ging um Sekundenbruchteile, denn in der Zwischenzeit hatten die beiden auf dem Trail verbliebenen Gunmen genügend Zeit gehabt, sich heranzupirschen. Gegen zwei schnelle Colts, die aus kurzer Distanz auf sie anlegten, konnte sie nicht ankämpfen, ohne selbst getroffen zu werden.
    Die Sekunden dehnten sich endlos lang. Shannice sah ihre Revolverhand wie in Zeitlupe hochziehen, doch sie wusste, sie würde es nicht mehr schaffen.
    Schüsse donnerten. Erstickte Schreie klangen auf. Ein Schatten kam herangeflogen, der sich auf das Halbblut stürzte und unter sich begrub. Wuchtig wurde Shannices Stirn von einem eisenharten Gegenstand getroffen.
    Dann versank ihr Bewusstsein in finsterer Nacht …
     
     
    Aus traumlosem Schlaf erwachte Shannice, öffnete die Lider und kniff sie gleich wieder zu, weil helles Licht sie blendete.
    »Da sind Sie ja endlich wieder unter den Lebenden«, hörte sie eine vertraute Stimme. Schritte näherten sich ihr, und kurz darauf wollte eine Hand sie sanft niederdrücken, doch Shannice wehrte sie ab und richtete sich auf. Vorsichtig öffnete sie die Augen und fand sich in einer Zelle des Jails wieder. Neben ihrer Pritsche stand Marshal Stephen Bligh, beide Daumen in seinen Revolvergurt gehakt.
    »Was geht hier vor?«, hauchte Shannice, spürte einen heftigen Stich an ihrer Stirn und ertastete eine Beule von der Größe eines Taubeneis.
    »Beruhigen Sie sich«, entgegnete Bligh. »Sie sind in Sicherheit.«
    Shannice betrachtete die dunklen Gitterstäbe ihrer Zelle.
    »Das sehe ich.« Dumpf pochte es in ihrem Kopf. »Wie bin ich nach Pilgrim’s End gekommen?«
    Der Marshal umrundete die Pritsche und stellte sich vor Shannice. Er vermied es, ihr aufzuhelfen, da er keine neuerliche Abwehrreaktion der toughen Frau riskieren wollte.
    »Ich habe Sie auf Ihr Pferd geladen und ins Schlepptau genommen«, meinte Bligh. »Zuerst war ich mir nicht sicher, ob Sie etwas abbekommen haben, dann aber  –«
    Shannice Starr unterbrach ihn.
    »Ich habe nur eine vage Erinnerung an die letzten Ereignisse«, presste sie hervor. »Wer hat die verdammte Meute erledigt?«
    Stephen Bligh verzog den Mund zu einem Lächeln. »Ich habe einen kleinen Trupp Hilfssheriffs zusammengestellt und bin Ihnen nachgeritten. Mir war klar, dass es zur Konfrontation kommen musste. Da konnte ich nicht tatenlos zusehen. Zumal es in unserer Town einen abscheulichen Mord gegeben hat.«
    »Reden Sie«, forderte Shannice den Marshal auf.
    »Eine junge Frau – Clarissa Norrington – ist bestialisch erstochen worden. Als Mayor Etherwood davon hörte und die Leiche in Augenschein nahm, ist er zusammengeklappt wie ein Kartenhaus im Ostwind. Er zitterte am ganzen Körper – und plötzlich plapperte er wie ein Wasserfall und hat ein umfassendes Geständnis abgelegt.«
    »Ein Geständnis also«, murmelte Shannice, die zwar von Etherwoods Beteiligung an den Vorfällen überzeugt gewesen war, den umfassenden Zusammenhang jedoch nur hatte erahnen können. »Er hat zugegeben, die Gilliams reingelegt zu haben?«
    »Mehr als das. Mehr, als wir alle erwartet haben …«
    Shannice horchte auf.
    »Nicht nur, dass er ein geldgieriger Betrüger ist«, erzählte der Marshal weiter. »Er hat auch die Ermordung von Clarissa Norrington veranlasst. Sie war seine Geliebte und hat offenbar gewisse Ansprüche gestellt, die Etherwood in arge Bedrängnis gebracht hätten.«
    »In dem Fall verstehe ich seinen Zusammenbruch nicht«, warf Shannice ein. »Der Tod der Frau war doch

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