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Shantaram

Shantaram

Titel: Shantaram Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory David Roberts
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bloß still«, knurrte ich mit zusammengebissenen Zähnen und blickte ihn drohend an.
    »Was ist denn mit diesen Scheißbären?«, warf Sanjay ein. »Reden wir immer noch über Bären?«
    »Oh Scheiße!«, rief Salman aus und blickte über Sanjays Schulter. »Faisal hat es eilig. Und Nasir ist dabei. Das sieht nach Stress aus.«
    Ein weiterer Ambassador hielt auf dem Parkplatz, und gleich dahinter bremste ein zweiter Wagen so abrupt, dass der Schotter hochspritzte. Faisal und Amir sprangen aus dem ersten, Nasir und Andrew aus dem zweiten Auto. Ein weiterer Mann stieg aus Faisals Wagen und beobachtete die Straße. Ich erkannte die feinen Gesichtszüge meines Freundes Mahmud Melbaaf. Ein massiger Gangster namens Raj und der junge Tariq blieben im zweiten Wagen sitzen.
    »Sie sind da!«, verkündete Faisal atemlos, als er zu uns stieß. »Sie sollten eigentlich erst morgen kommen, ich weiß, aber sie sind schon da. Haben sich grade mit Chuha und seinen Leuten getroffen.«
    »Jetzt schon? Wie viele sind es?«, fragte Salman.
    »Keiner außer ihnen«, antwortete Faisal. »Wenn wir jetzt zuschlagen, erwischen wir sie alle. Der Rest des Klans ist bei einer Hochzeit in Thana. Das ist wie ein Zeichen des Himmels oder so. Die beste Chance, die wir je kriegen werden. Aber wir müssen verdammt schnell sein!«
    »Nicht zu glauben«, murmelte Salman vor sich hin.
    Mir wurde flau im Magen. Ich wusste genau, worüber sie sprachen und was das für uns bedeutete. Seit Tagen gab es Gerüchte und Berichte, denen zufolge Chuha und seine Truppe im Walidlalla-Klan mit den überlebenden Sapna-Killern und zwei Männern aus seiner Familie, einem Bruder und einem Schwager, Kontakt aufgenommen hatten. Sie planten einen Angriff auf uns. Der Mafia-Krieg um Reviere flammte erneut auf, und Chuha war hungrig nach neuen Gebieten.
    Die Sapna-Iran-Verbindung, die Überlebenden von Abdul Ghanis Komplott, hatten von den Spannungen zwischen den Klans gehört und waren im richtigen Moment auf den Plan getreten, um sich Chuhas Gier und seinen Ehrgeiz zunutze zu machen. Sie versprachen Waffen – neue Modelle – und lukrative Kontakte im pakistanischen Heroinhandel. Und sie waren Abtrünnige: die Sapna-Killer arbeiteten ohne Abdul Ghani, und die Iraner wurden nicht vom Savak unterstützt. Der Hass hatte sie zusammengeführt. Sie wollten Rache für ihre Freunde, und ihr Hass verband sie mit Chuha in einer mörderischen Allianz.
    Die Lage war schon seit Langem so angespannt, dass Salman einen seiner Leute, Little Tony, einen Gangster aus Goa, der in Bombay unbekannt war, in den Chuha-Klan eingeschleust hatte. Little Tony hatte Informationen geliefert, aufgrund derer Salman über die Sapna-Iran-Verbindung und den geplanten Angriff Bescheid wusste. Da Faisal nun bestätigt hatte, dass sich alle in Chuhas Haus aufhielten, wussten wir, was Salman als Nächstes anordnen würde. Kämpfen. Krieg führen. Den Sapna-Killern und den iranischen Spionen ein für alle Mal ein Ende setzen. Chuha erledigen. Sein Revier übernehmen. Und seine Geschäfte.
    »Scheiße, Mann, haben wir ein Glück!«, jubelte Sanjay. Seine Augen glitzerten im grauweißen Licht der Straßenlaterne.
    »Seid ihr ganz sicher?«, fragte Salman und schaute seinen alten Freund Amir mit strengem Blick an.
    »Ganz sicher, Salman«, bestätigte Amir ruhig und strich sich über das kurze graue Haar auf seinem massigen Schädel. Dann zwirbelte er die Enden seines üppigen Schnurrbarts. »Ich hab sie mit eigenen Augen gesehen. Abdullahs Typen, die aus dem Iran, sind vor einer halben Stunde gekommen. Die Sapna-Scheißer, weißt du, die sind schon den ganzen Tag da. Sind morgens schon gekommen. Little Tony, der hat uns so schnell Bescheid gesagt, wie es ging. Wir haben sie zwei Stunden lang beobachtet in Chuhas Haus. Als er zuletzt mit mir geredet hat, sagte Little Tony, sie würden sich alle treffen – Chuha und seine Vertrauten, die Sapnas und die Typen aus dem Iran. Sie wollten auf die Iraner warten und dann angreifen. Bald. Morgen Nacht vielleicht, spätestens übermorgen. Chuha hat Verstärkung geordert, aus Delhi und Kalkutta. Sie arbeiten an einem Plan, wollen uns an zehn Stellen zugleich angreifen, damit wir uns nicht wehren können. Ich hab Tony gesagt, er soll zurückgehen und uns Bescheid geben, wenn die Iraner kommen. Wir haben das Haus wieder beobachtet. Und dann haben wir sie reingehen sehen. Einen Tag früher, aber wir waren uns ziemlich sicher. Und dann kam Tony raus und steckte sich eine

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