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Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke

Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke

Titel: Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Spaeth , Shi Yan Bao
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unablässige Gedankenstrom: Das Wichtigste ist, dass wir lernen, unsere Gedanken möglichst genau wahrzunehmen, sie uns bewusst zu machen und dadurch zu kontrollieren. So stärken wir uns innerlich! Beginnen Sie mit folgender Übung.
    ÜBUNG
    Das Denken fokussieren
    Versuchen Sie zunächst, Ihr Denken zu sammeln, das heißt, auf etwas zu fokussieren. Dafür eignet sich bestens der eigene Atem. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit also auf das Einatmen, das Ausatmen, die Atempause – nichts weiter. Wenn Sie merken, dass Ihre Gedanken abschweifen – was immer wieder passieren wird –, kommen Sie immer wieder auf Ihre Atmung zurück – das Einatmen, das Ausatmen, die Atempause. Zusätzlich hilft es, wenn Sie sich im Geiste sagen: »Es denkt« zum Einatmen, »Es denkt« zum Ausatmen. Üben Sie fünf bis zehn Minuten lang, am besten mehrmals täglich.

Das
Denken
wahrnehmen
    In der Regel fällt es uns bedeutend leichter, die Atmung, Körperbefindlichkeiten und Gefühle wahrzunehmen als die Gedanken. Denn Letzteres erfordert viel mehr Aufmerksamkeit und wache Bewusstheit und damit auch Energie. Zudem besteht die Gefahr, dass wir einen Gedanken, dessen wir uns bewusst werden, automatisch weiterdenken. Und schon verlieren wir uns wieder in der Gedankenwelt, geraten in die Vergangenheit, in die Zukunft oder weg vom Hier ins Fantasieren und Tagträumen, schlimmstenfalls ins Grübeln und Sorgenmachen.
    Deshalb braucht es einen inneren Beobachter, eine besondere Instanz, die mit Bewusstheit und Achtsamkeit und aus einer gewissen Distanz heraus wirklich nur die Gedanken beobachtet und sich nicht mit ihnen identifiziert. Damit gibt es zwei Instanzen in unserem Kopf: die Gedankenwelt an sich und etwas, das die Gedanken beobachtet. Bei der Konzentration auf die Atmung ist das genauso: In dem Moment, in dem wir die Atmung beobachten, gibt es eine zweite Instanz neben der Atmung: den Beobachter der Atmung. Alles, was unbewusst und automatisch in uns abläuft, können wir durch diese innere Instanz, die Achtsamkeit, beobachten und uns bewusst machen. Im Shaolin-Geistestraining heißt das »offene Präsenz«. Das bedeutet, wir nehmen alles, auch unsere Gedanken, wahr, so wie sie sind, wir bewerten sie nicht (siehe auch Kapitel 1), sondern lassen sie einfach zu. Das ist die angestrebte Grundeinstellung der Shaolin-Mönche – eine Einstellung von Gegenwärtigkeit, von kraftvoller innerer Ruhe, von entspannter Wachsamkeit.
    Versuchen Sie, mit der folgenden Übung die Wahrnehmung Ihres Denkens zu trainieren und Ihre Gedanken zu kontrollieren.
    ÜBUNG
    Erkennen, dass man denkt
1. Fragen Sie sich in den unterschiedlichsten Alltagssituationen, etwa im Supermarkt an der Kasse, beim Autofahren, in der S-Bahn oder beim Fernsehen: »Was denke ich gerade?« Versuchen Sie das jeden Tag, so oft wie möglich. Auf diese Weise werden Sie feststellen, dass Sie in jedem Moment denken, dass Sie – unbewusst – immer irgendwelche Gedanken haben. Sich bewusst zu werden, dass wir eigentlich permanent denken, ist der erste Schritt, Kontrolle über das Denken zu gewinnen.
2. Wenn Sie die Gedanken bewusst wahrnehmen, bedienen Sie sich bei der Übung immer wieder der Formulierung: »Es denkt.« Oder: »Da denkt etwas«. So vermeiden Sie leichter, dass Sie sich mit dem Inhalt der Gedanken beschäftigen, vom Hundertsten ins Tausendste kommen, weggespült werden vom Strom der Gedanken. Sie nehmen dann nur das Denken an sich wahr, das »Hintergrundrauschen« im Gehirn.
3. Nun können Sie frei entscheiden, ob Sie sich wirklich mit dem Inhalt eines Gedankens beschäftigen (und nicht er sie beschäftigt!) oder ihn vielleicht später wieder aufgreifen wollen. Sie können Ihr Denken aber auch auf etwas anderes konzentrieren, vielleicht auf Ihre Atmung oder ein schönes Bild, etwa den Sonnenuntergang vor dem Fenster, der Sie ebenfalls zur gedanklichen Konzentration animieren kann.
    Mit dieser Übung gewinnen Sie Kontrolle über Denkprozesse und Gedankeninhalte. Sie sind nicht mehr Opfer Ihrer Gedanken und damit auch nicht der daraus resultierenden Gefühle. Sie können selbst entscheiden, was Sie in Ihre Gedankenwelt hineinlassen und was Sie vorüberziehen lassen. So erzeugen Sie innere Klarheit, Konzentration und Stärke!
Außenreize reduzieren
    Da wir wissen, dass die Wahrnehmungen von außen unsere Gedankenmaschinerie in Gang setzen, ist der logische Schluss, diese äußeren Einflüsse zu reduzieren. Gerade in der heutigen Zeit gibt es unzählige äußere Reize durch

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