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Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke

Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke

Titel: Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Spaeth , Shi Yan Bao
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dabei im Kopf mit Ihren Gedanken passiert. Beobachten Sie, während Sie die Spannung weiter halten, Ihre Atmung und Ihre Gedanken, immer im ständigen Wechsel. Sie werden feststellen, dass Ihre Atmung bei angespanntem Arm flach ist und die Gedanken schneller rasen. Beim Entspannen des Arms wird die Atmung wieder tiefer und die Gedanken weniger und ruhiger. Es gibt also einen direkten Zusammenhang zwischen der Atmung und den Gedanken. Die Gehirnforschung hat diesen Zusammenhang untersucht und ist zu folgendem Ergebnis gekommen: Je tiefer die Atmung, umso weniger und ruhigere Gedanken, je schneller die Atmung, umso flatterhafter die Gedanken. Wollen wir also unsere Gedanken zur Ruhe bringen, sollten wir uns erst entspannen. Dann wird unsere Atmung ruhiger – und mit ihr die Gedanken.



Nicht nur unsere Gedanken, sondern auch unsere Gefühle können sehr beherrschend sein. Aber auch die Gefühle können wir beeinflussen. Gemäß dem Motto: Ich entwickle innere Stärke, indem ich auf meine Gefühle achte und sie annehme , können wir störende Gefühle, die uns schwächen, mit der Zeit loslassen. Und wir können lernen, positive Gefühle, wie etwa Mitgefühl oder Mitfreude, für unser inneres Wachstum nutzbar zu machen.

DIE SHAOLIN-GESCHICHTE
    Auch dies geht vorbei
     
    Ein Häftling im Gefängnis war voller Angst und sehr niedergeschlagen, denn er hatte viele Jahre abzusitzen. Die steinernen Wände seiner Zelle saugten jegliche Wärme auf, die harten Eisengitter höhnten dem Mitgefühl. Der Klang aufeinanderprallenden Stahls ließ erahnen, hinter wie vielen Toren die Hoffnung weggeschlossen wurde. Am Kopfende seines Lagers entdeckte er folgende Worte in die Wand geritzt: »Auch dies geht vorbei.« Dieser Satz half ihm durch die schwierige Zeit – wie er wohl auch dem Häftling vor ihm Mut gemacht hatte. Ganz gleich, wie schlimm es wurde, er dachte: »Auch dies geht vorbei.« Am Tag seiner Entlassung erkannte er die tiefe Wahrheit hinter diesen Worten. Er hatte seine Strafe abgesessen. Die Zeit im Gefängnis war tatsächlich vorbeigegangen.
    Als er wieder ins normale Leben zurückkehrte, dachte er oft an diese Botschaft. Und in schlechten Zeiten halfen ihm die Worte: »Auch dies geht vorbei.« Wenn gute Zeiten anbrachen, genoss er sie, aber nie allzu sorglos, denn er entsann sich der Worte: »Auch dies geht vorbei.« Am Ende seines Lebens flüsterte er seinen Lieben zu: »Auch dies geht vorbei.« Und er fand einen ruhigen Tod. Seine Worte waren ein letzter Liebesdienst für seine Familie und Freunde. Sie hatten von ihm gelernt, auch die Trauer geht vorbei.

Kontrolle
über die
Gefühle
    Unsere Gefühle sind kein Schicksal, dem wir hilflos ausgeliefert sind. Genau wie im Umgang mit unseren Gedanken lohnt es sich, Gefühle bewusst wahrzunehmen, sich aktiv mit ihnen auseinanderzusetzen und sie über unsere Kraft der Vorstellung (Imagination) und über die Veränderung unserer Einstellung auf eine förderliche Art zu beeinflussen. Wie in der Shaolin-Geschichte »Auch dies geht vorbei« können wir zunächst über einen Gedanken, eine Imagination (»Auch dies geht vorbei.«) eine fühlbare Erleichterung schaffen. Durch vielfache Wiederholung dieser Imagination entsteht eine neue Einstellung, zunächst gegenüber der momentanen Situation, mit der Zeit kann sich aber auch eine neue Lebenseinstellung entwickeln. Sie hilft uns – auch in schweren Zeiten –, Leid zu mindern und mehr Zufriedenheit zu erzeugen.
    Einfluss auf unsere Gefühle gewinnen wir zunächst über unseren inneren Beobachter, unsere Innenwahrnehmung und Selbstachtsamkeit. Sie haben diese wichtige innere Instanz bereits im Zusammenhang mit den Gedanken kennengelernt. Auch im Umgang mit unseren Gefühlen leistet sie uns hilfreiche Dienste. Mit ihrer Hilfe können wir unmittelbar erspüren, welche Gefühle gerade da sind, sie beobachten und sie einfach so sein lassen, wie sie sind. Dadurch nehmen wir die Gefühle an, ohne sie zu bewerten oder sie verändern zu wollen. Letzteres tun sie dann von ganz allein: Sie wandeln sich, wie alles sich stets wandelt. Beobachten wir weiter, werden wir das schon nach kurzer Zeit feststellen. Denn es gibt kein Gefühl, das permanent und immer in der gleichen Intensität da ist. Wir können also unsere Gefühle genauso kontrollieren wie unsere Gedanken. Und vor allem können wir dadurch besser mit unseren Störgefühlen (siehe > ) umgehen.

Gefühle
nicht nur
erdulden
    Naturwissenschaftlich betrachtet sind Gefühle chemische

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