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Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke

Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke

Titel: Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Spaeth , Shi Yan Bao
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Konsumgesellschaft ist: Wir tun alles, um unangenehme Gefühle und Zustände so schnell wie möglich loszuwerden oder nicht aushalten zu müssen. Wir lenken uns ab und betäuben uns zur Not auch mit Beruhigungstabletten, Alkohol und anderen Drogen.
Störgefühle annehmen und loslassen
    Die Shaolin-Strategie, mit Störgefühlen umzugehen, ist eine ganz andere als die der christlich geprägten westlichen Welt: Hier geht es nicht um Bewertung und Verdrängung. Die Gefühle werden zunächst wahrgenommen, so wie sie sind, ohne sie zu be- oder verurteilen oder loswerden zu wollen. Dieser Haltung liegt wieder die buddhistische Vorstellung zugrunde, dass ohnehin alles im Wandel ist. Ähnlich wie Gedanken, Körperbefindlichkeiten oder die Atmung können wir deshalb auch unsere momentanen Gefühle einfach nur registrieren: Aha, ich spüre gerade Ungeduld in mir, etwas Rechthaberisches, Trauer, Neid … Wenn wir unsere Gefühle achtsam wahrnehmen und sie sein lassen, was sie sind, nämlich momentane Gefühle, dann haben wir den entscheidenden Schritt des Annehmens getan. Unser innerer Beobachter ist aktiviert und verhindert, dass unsere Gefühle uns beherrschen oder aus dem Ruder laufen.
Aufmerksam beobachten
    Wichtig beim Umgang mit unseren Störgefühlen ist, stets etwas mehr Energie und Aufmerksamkeit auf den inneren Beobachter zu lenken als auf das Gefühl selbst, um sich nicht im momentanen Gefühl zu verlieren. Damit das gelingt, fragen Sie sich zunächst, was Sie gerade fühlen, ohne etwas verändern zu wollen, ohne zu werten. Durch das Benennen des jeweiligen Gefühls – zum Beispiel: »Da ist Ärger«– unterstützen wir den Fokus der Beobachtung!
Mit dem Körper arbeiten
    Lenken Sie die Aufmerksamkeit Ihres inneren Beobachters dann auf die Körperempfindungen, die mit dem Gefühl verbunden sind. Zum Beispiel: »Ich spüre, wie es in der Wadengegend kribbelt, spüre mein Herz schneller schlagen« – je nachdem wie sich das Gefühl im Körper zeigt. Dank unserer Physiologie gibt es nämlich kein Gefühl, das nicht direkt im Körper zu spüren ist. Und das hilft ebenfalls, die eigenen Gefühle neutral anzusehen.
Störgedanken vermeiden
    Die Kunst besteht also darin, wirklich nur in der Wahrnehmung zu verharren, ohne dass sich Vorwürfe dazugesellen, wie etwa: »Ich bin jetzt ärgerlich, daran ist der XY schuld, weil der hat wieder was Falsches gesagt …«, oder auch Selbstvorwürfe: »Hätte ich das bloß anders gemacht, dann wäre es gut gewesen!« Durch solche Gedanken heizen wir das Gefühl in uns immer wieder von Neuem an, als ob wir ständig Holz ins Feuer legen. Gelingt es uns dagegen, die Gefühle wahrzunehmen und anzunehmen, geht das Feuer der Störgefühle langsam und von ganz alleine aus. Sie werden uns dann nicht länger beherrschen, und das macht uns innerlich stark.
    ÜBUNG
    Gefühle fokussieren
    Versuchen Sie zunächst, sich auf ein momentan vorherrschendes Gefühl oder eine Körperbefindlichkeit zu konzentrieren, und halten Sie den Fokus dann auf dieses Gefühl, nichts weiter. Immer wenn Sie merken, dass Ihre Gedanken abschweifen oder Sie sich in dem Gefühl verlieren – was immer wieder passieren wird –, kehren Sie geduldig mit Ihrer Beobachtung wieder zu dem Gefühl zurück. Lassen Sie sich nicht von der Übung abbringen! Dabei hilft das (stille) Benennen: »Da ist Furcht« zum Einatmen, »Da ist Furcht« zum Ausatmen. Üben Sie fünf bis zehn Minuten, wenigstens einmal täglich.

Positive Gefühle
erzeugen
    So wie wir Störgefühle loslassen und ausschalten können, so können wir auch positive, stärkende Gefühle in uns erzeugen. Auch dafür lässt sich das Wissen, dass aus Gedanken Gefühle entstehen, nutzen. Wichtig ist, dass wir uns dabei auf besonders starke Gefühle in uns beziehen und diese aktivieren. Solche grundlegend positiven Gefühle sind zum Beispiel die sogenannten Kernressourcen.
Die Kernressourcen
    Unter Kernressourcen versteht man die grundlegend positiven Gefühle, die ein menschliches Wesen als Allererstes erfährt, nämlich die Verbundenheit zur Mutter und das Loslassen auf dem Weg zu den ersten eigenen Wachstumsschritten. Sie sind die ersten (in der Regel) positiven Erfahrungen, die tief in unser Gehirn eingespeichert sind, und sie können, vor allem auch in Krisenzeiten, als förderliche Ressourcen genutzt werden.
    Auf unserer menschlichen Reise brauchen wir den Kontakt mit diesen beiden Kernressourcen für eine gesunde Entwicklung und um die Fülle des Lebens wahrnehmen

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