Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke
Prozent immer wieder um das Gleiche drehen. Das können Sie selbst umgehend prüfen. Nehmen Sie sich eine Minute Zeit und beobachten Sie Ihre Gedanken. – In der Regel bleiben wir mit unseren Gedanken da hängen, wo sie um Schwierigkeiten und Probleme kreisen. Das entzieht uns enorm viel Energie, denn jeder Gedanke ist Energie. Achtsamkeits- und Meditationsübungen unterstützen uns dabei, unsere Gedanken bewusst wahrzunehmen, sie kommen und ziehen zu lassen.
2. Die Gedanken zur Ruhe bringen
Im nächsten Schritt können wir dafür sorgen, dass es stiller wird in unserem Kopf, dass die Gedanken uns zur Ruhe kommen lassen, bevor wir sie bündeln und auf einen bestimmten Fokus, auf ein Ziel hin ausrichten. Das heißt letztlich, bewusst zu denken oder zumindest die Gedanken bewusst zu beobachten. Diese Beobachtung und Kontrolle des Denkens reicht deutlich weiter, als es zunächst scheint, denn es betrifft auch die Gefühle. Sie entstehen nämlich aus Gedanken: Gefühle sind im Körper umgesetzte Gedanken. So löst beispielsweise das Gefühl der Angst eine körperliche Reaktion aus, etwa ein Fluchtverhalten oder Herzrasen. Würde ein Normalsterblicher mit dem Gedanken spielen, sich gleich eine Eisenstange auf den Kopf zu schlagen, würde sich sofort das Gefühl der Angst in seinem Körper ausbreiten. Wir könnten uns schwer verletzen – und tun das sehr wahrscheinlich auch.
Haben wir aber, wie die Shaolin-Mönche, gelernt, unsere Gedanken ruhig zu stellen, können wir auch unsere Gefühle kontrollieren. Denn solche leidvollen Gefühle wie Unsicherheit, Neid, Eifersucht, Ärger, Zorn und Angst schwächen uns, sie kosten viel Energie und trüben darüber hinaus unsere Lebensfreude. Gelingt es uns, die Ursachen dafür, nämlich die Gedanken, die zu diesen Gefühlen führen, zu erkennen und zu kontrollieren – was nichts mit verdrängen zu tun hat –, behalten wir unsere innere Stärke. Das mit der Eisenstange wird zwar dennoch nicht so schnell funktionieren, dazu müssten wir wie die Mönche das Training zur Hauptaufgabe unseres Lebens machen. Aber schon mit deutlich weniger Aufwand können wir enorme innere Kräfte entwickeln.
3. Mit Imagination die Gedanken gezielt steuern
Das gelingt uns mithilfe der Imagination, der Kraft der Vorstellung: Wir können lernen, unsere Gedanken und Vorstellungen dahin zu richten, wo wir sie haben wollen. So erzeugen wir eine enorme Kraft. Stellen Sie sich vor, Sie bündeln all Ihre Gedanken, also auch alle Energie Ihrer Gedanken. Dieses Bündel ist ungleich kraftvoller als ein einzelner Gedanke. Shaolin-Mönche schirmen ihren Kopf gegen die enorme Wucht der Eisenstange mit dieser Energie ab. So passiert ihnen gar nichts – ganz ohne Hokuspokus. In unserem Leben könnte das bedeuten, dass wir unsere geistige Kraft auf ein Ziel richten, das wir erreichen möchten, etwa eine berufliche Veränderung oder ein wichtiges Gespräch mit unserem Partner. Wir stellen uns diese Situation vor unserem inneren Auge vor und richten unsere Gedanken darauf, immer wieder. Wie die Gehirnforschung zeigt, kann unser Unterbewusstsein nicht unterscheiden, ob wir etwas wirklich erleben oder ob wir es uns intensiv vorstellen. In beiden Fällen sind exakt dieselben Hirnareale aktiv. Diese Tatsache können wir nutzen: Wenn wir uns ein Ziel wirklich lange genug und intensiv vorstellen, erhöhen wir die Wahrscheinlichkeit erheblich, dass unsere innere Vorstellung wirklich eintritt. So ist zum Beispiel bekannt, dass der berühmte Golfer Tiger Woods vor seinem letzten Schlag minutenlang ruhig steht und imaginiert, wie er diesen Schlag ausführt. Dabei werden die Nervenzellen in seinem Gehirn quasi vorgeglüht, wodurch eine Bahn gelegt wird, die die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sein Schlag auch wirklich gelingt. Hat er in dem Moment allerdings auch anderes im Kopf, etwa hübsche Frauen, wird er sein Ziel nicht erreichen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir das Sammeln, wie oben beschrieben, intensiv trainieren und uns nicht ablenken lassen.
Zwar denken die meisten Menschen viel über ihre Ziele oder bestimmte Situationen nach. Meist bringt sie das aber nicht weiter, da dieses Nachdenken häufig ein unbewusstes, unkontrolliertes und nicht zielgerichtetes Grübeln ist und daraus negative Gefühle wie Zweifel und Versagensängste entstehen. In diesem Fall werden im Gehirn zwar ebenfalls Bahnen gelegt, aber eben in eine ungünstige Richtung. Erst wenn es uns gelingt, unseren Geist zur Ruhe zu bringen, unsere
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