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Shaos Todeswelt

Shaos Todeswelt

Titel: Shaos Todeswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bin wirklich okay. Den kleinen Kratzer am Arm zähle ich erst nicht.«
    Sie brauchte nicht mal die ihr entgegengestreckte Hand zu ergreifen, um aufzustehen. Das schaffte sie allein, und sie fühlte sich dabei gut. Zuerst nahm sie die Armbrust ab. Dabei schwor sie sich, dass ihr derartige Überraschungen nicht mehr widerfahren sollten. Aber es waren auch zu viele Feinde auf einmal gewesen.
    Sie stand da und schaute sich um.
    Ein kleines Schlachtfeld umgab sie. Drei tote Riesenvögel. Der vierte lebte wohl auch nicht mehr, er war in die Schlucht gefallen. Im Hintergrund stand die Sonnenkönigin und bewegte sich nicht. Sie hatte dem Kampf zugeschaut.
    Shao winkte ihr zu. Sie freute sich über die Geste der Erleichterung. Es ging ihr jetzt besser, viel besser, obwohl die Probleme geblieben waren und sich neue Fragen ergaben.
    Ein Hindernis hatte sie überwunden, einen Kampf bestanden, so wie es auch der Spieler fertigbringen musste. Auch weiterhin würden sie aus der Ferne manipuliert werden, und Shao fragte sich, was sie als nächstes Abenteuer zu bestehen hatten.
    Da hörte sie etwas.
    Eine Stimme.
    Nicht im Ohr, dafür im Kopf.
    Die Stimme eines Mannes, der in dieser Welt nicht zu sehen war und sich aus einer anderen gemeldet haben musste. Aus der normalen und damit aus dem richtigen Leben.
    Als Shao die Stimme zum ersten Mal hörte, hatte sie einen Schauer bekommen.
    Der Sprecher war Suko gewesen - ihr Suko!
    Und plötzlich wusste sie, dass sie doch nicht so ganz allein in dieser verdammten Totenwelt war…
    ***
    Gebannt - nein, fasziniert hatten wir das Spiel unter Kontrolle gehalten, das von Suko gelenkt wurde. Er gehörte nicht zu den großen Spieler-Freaks, die unzählige Stunden vor dem Monitor verbrachten. Er hatte sich einige Male damit beschäftigt, und das auch nur, um seiner Partnerin Shao einen Gefallen zu tun.
    Jetzt allerdings kam ihm zugute, dass er kein unbedingter Neuling in der Branche war. Er wusste, wie er mit der Maus umzugehen hatte.
    Durch seine Aktion waren die drei Frauen aus der Unterwelt in eine andere Welt geschafft worden. Da hatte sich tatsächlich der Gang an einer bestimmten Stelle geöffnet. Es war ein gewaltiger Luftsog entstanden, der die Frau gepackt und sie wegtransportiert hatte. Sich dagegen zu wehren, war unmöglich gewesen. Sie fanden sich in der Höhe wieder und konnten die Umgebung ebenso überblicken wie auch der Spieler.
    »Das wäre geschafft«, sagte Suko und drehte mir für einen Moment sein schweißnasses und angestrengt wirkendes Gesicht zu. Die uns bewachenden Männer hatte er ebenso vergessen wie ich sie, denn das Videospiel hatte uns einfach in seine Faszination mit hineingerissen.
    »Gratuliere«, sagte ich.
    »Hör auf, John! Wer weiß, was jetzt kommt.«
    Zunächst tat sich nichts. Suko übernahm wieder die Spielregie und ließ den hellen Pfeil durch die karge Umgebung wandern. Er führte ihn auch über den Himmel hinweg und damit hinein in die dunklen Wolken, aber es tauchte keine Stelle auf, die ein Umspringen in eine andere Szenerie ermöglichte.
    »Hier muss gleich etwas passieren«, sagte mein Freund. »Das spüre ich genau.«
    Es geschah auch etwas. »Schau mal nach oben.«
    Suko folgte meinem Rat. Wir beide vergaßen die Frauen in den folgenden Sekunden, denn innerhalb der Wolken bewegten sich mächtige Schatten, als hätten sich Teile dieser Wolken gelöst.
    Das traf nicht zu. Die Schatten waren mit Schwingen ausgerüstet. Viel mächtiger und breiter, als ich sie kannte. Das waren weder Adler noch Geier, sondern irgendwelche monströsen Vögel, die einfach in diese Welt hier hineingehörten.
    Mächtige Körper mit ebenso mächtigen Schwingen, die aus dem düsteren Himmel hervor ihre Opfer suchten und sie natürlich mit ihren scharfen Augen auch entdeckt hatten.
    Die drei Frauen!
    »Das ist ihre Aufgabe, Suko«, flüsterte ich. »Sie werden die Vögel töten müssen, oder sie selbst sind verloren.«
    »Shao schafft es!«
    »Klar«, stimmte ich ihm zu.
    Ich war mir sogar sicher. Zudem hatte sie noch in der virtuellen Shao II eine Helferin bekommen, denn beide Frauen machten sich kampfbereit. Shao legte einen Pfeil auf die Armbrust, die virtuelle Person verließ sich auf ihre Lanze oder ihren Speer.
    Einen Augenblick später begann der Kampf.
    Er war schlimm, er war auch faszinierend, und wir erlebten eine veränderte Shao.
    Sie war jetzt das Phantom mit der Armbrust. Sie kämpfte, sie schoss so zielsicher wie früher, und Suko, der in einer besonderen

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