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Shaos Todeswelt

Shaos Todeswelt

Titel: Shaos Todeswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer immensen Wucht tief in den Leib des Vogels hinein. Es sah aus, als wollte die virtuelle Shao diesen Vogel wie eine Beute aufspießen, um so ihren Triumph zu dokumentieren.
    Der Vogel lebte noch. Er schrie. Er flatterte. Die Schwingen wirbelten Staub auf, und in diese Wolke hinein sackte das mächtige Tier, wobei die Waffe noch in seinem Körper steckte, der den der Frau schließlich unter sich begrub.
    Shao kämpfte anders. Der letzte Vogel war noch übrig. Und er war verdammt schnell gewesen. Shao war nicht mehr dazu gekommen, einen dritten Pfeil aufzulegen. Wie es aussah, musste sie sich mit bloßen Händen gegen die Bestie mit dem mörderischen Schnabel verteidigen, was verdammt schwer war.
    Zwar fand der zuhackende Schnabel kein Ziel, dafür jedoch wurde Shao von einer Schwinge erwischt. Der Schlag traf ihren Rücken und katapultierte sie so heftig nach vorn, dass sie stolperte, fiel und über den Boden rutschte.
    Sofort bewegte sich über ihr ein regelrechter Felsblock.
    Sie hörte das Flattern der Schwingen als harte, knarrende Geräusche und spürte einen Moment später den gesamten Druck des Körpers, der tatsächlich wie ein Fels auf ihr stand.
    Sie lag auf dem Rücken. Der Köcher drückte noch gegen sie. Die Armbrust hatte sie zur Seite geschleudert, und sie hielt nur noch den Pfeil fest, der eigentlich schon längst hätte abgeschossen werden müssen. Aus der Nähe sah der Schädel des Vogels noch hässlicher und mächtiger aus. Hinzu kamen der gefährliche Schnabel und die kalten Glotzaugen.
    Der Schnabel hackte zu. Diesmal zielsicher. Er wollte einen Teil des Gesichts zerstören.
    Shao winkelte so schnell wie möglich den Arm an und riss ihn in die Höhe. Ihr Gesicht wurde verschont, dafür spürte sie den Biss an ihrem Unterarm. Das dünne Leder hatte den Schnabel nicht aufhalten können. Es klaffte sofort ein Loch, und auch die Haut hätte einiges abbekommen. Shao fing an zu bluten, während der Kopf zusammen mit dem Schnabel wieder zurückzuckte.
    An den Spitzen klebte die rote Flüssigkeit, aber kein Stück Fleisch wie auf dem Bild.
    Es gab für die Chinesin nur noch eine Chance. Sie musste den rechten Arm so anwinkeln, dass sie ihren Pfeil durch den Hals des Monstervogels stoßen konnte.
    Es war kaum möglich. Das Gewicht drückte sie zu hart gegen den felsigen Boden. Aber eine andere griff ein.
    Shao II wollte der echten das Leben retten. Sie hatte sich unter dem Körper des getöteten Vogels befreien können. Den Speer hielt sie auch jetzt fest, und sie rannte mit langen Schritten auf das letzte, übergroße Tier zu.
    Von der Seite her rammte sie ihre Waffe in den Körper. Sogar mit einem letzten Sprung, damit die Lanze auch tief in den Vogel hinein drang.
    Shao hatte es nicht sehen können. Die Folgen bekam sie allerdings mit. Sie hörte die mächtigen Schreie des Vogels. Er schleuderte seinen Kopf in die Höhe, während sich seine Krallen noch einmal stärker krümmten, als wollten sie tiefe Löcher in Shaos Körper reißen.
    Zuckungen! Ein allerletztes Aufbäumen, denn aus der tiefen Wunde floss bereits das Blut in einem breiten Strom. Der Vogel wankte, verlor dabei Kraft und sackte einfach zusammen. Ob er endgültig vernichtet war, wusste niemand, und so ging Shao II auf Nummer Sicher.
    Noch einmal stieß sie ihre Waffe wuchtig in den Leib dieser mörderischen Kreatur. Es war das endgültige Aus!
    Der letzte Rest an Leben rann aus dem Körper hervor. Dokumentiert als zweiter Blutstrom, von dem auch Shao etwas abbekam, weil er teilweise aus dem Hals sprudelte.
    Mit beiden Händen stieß sie den sterbenden Vogel von sich weg, der schlaff und mit ausgebreiteten Schwingen neben ihr liegenblieb.
    Auch Shao stand noch nicht auf. Sie nutzte die Gelegenheit, um zu Kräften zu kommen und tief durchatmen zu können. Über sich sah sie den Himmel, der keine Veränderung zeigte und auch keine fliegenden Bestien mehr entließ.
    Es ging ihr besser. Kein Druck mehr auf dem Körper. Aber es hätte auch anders laufen können. Dann wäre sie als normaler Mensch in dieser künstlichen Computerwelt gestorben.
    Ein Wahnsinn! Nicht zu fassen. Und auch nichts, über das sie jetzt nachdenken wollte.
    Von der rechten Seite her berührte sie ein Schatten. Als Shao den Kopf drehte, sah sie die andere neben sich. Shao II schaute auf die Chinesin herab. Sie tastete sie mit Blicken ab und schien nach Verletzungen zu suchen.
    Shao schaffte ein Lächeln. »Keine Sorge, Schwester«, flüsterte sie, »ich bin okay. Ich

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